Wappen Aichach-Friedberg Kloster Kühbach

 

 

 Kloster Kühbach  Kloster Kühbach

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kloster, Schloss
 Besonderheit: Ehemaliges Benediktinerkloster, Klosterkirche und Schloss
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1696
 Adresse: 86556 Kühbach, Kirchplatz
 Geo: 48.491792, 11.183819
 Lage:

Karte

 Parken: Am Marktplatz
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

www.vg-kuehbach.de/index.php?id=0,27

de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Kühbach

 

 

Das ehem. Benediktinerkloster in Kühbach wurde im Jahr 1011 durch Graf Adalbero von Sempt-Ebersberg gegründet.
Nach dem Aussterben der Ebersberger ging es an die Wittelsbacher über.
1467 erfolgte eine Reform durch das Augsburger Kloster St. Nikolaus.
1803 wurde das Kloster säkularisiert, seit 1862 befand es sich im Besitz der Freiherren von Beck-Peccoz. Heute befindet sich hier eine Brauerei.
Die Klostergebäude wurden im Laufe der Geschichte mehrfach erneuert: nach Bränden 1160 und 1577 sowie nach schweren Schäden in den Kriegen des 17. und 18. Jh.
Die heutigen Gebäude stammen von 1690-1696, nach einem Brand 1860 wurden sie in klassizistischen Formen erneuert.

Die Klosterkirche St. Magnus steht östlich der ehemaligen Klostergebäuden und ist mit der Stiftergruft und dem Nonnenchor in deren Ostflügel einbezogen.
Sie wurde 1687/88 von Giovanni Androi unter Verwendung von Teilen aus dem 15. Jh. neu errichtet.
Der Turmunterbau stammt noch von 1160, im Jahre 1700 wurde der Turm erhöht.

 

Schloss Kühbach

Das ehemalige Benediktinerkloster und heutiges Schloss Kühbach ist eine zweigeschossige, nach Süden offene Dreiflügelanlage.
Im Westflügel befindet sich ein Torturm von 1696.
Die Gebäude befinden sich im Besitz der Familie Beck-Peccoz und sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Die Klosterkirche St. Magnus ist eine dreijochige, prunkvoll ausgestattete Wandpfeilerkirche mit weiter Stichkappentonne.
Im Westen hinter der Empore schließt sich die um 1577 errichtete Nonnenempore an, darunter befindet sich die durch spitzbogige Arkaden in zwei Räume geteilte Stiftergruft.
Der östliche Raum, mit gotischen Kreuzrippengewölben ist Kapelle, der westliche war ursprünglich Kreuzgang.
Im südlichen Winkel zwischen Nonnenchor und Langhaus befindet sich der Turm mit hohen romanischen Unterbau, Oktogon und Zwiebelhaube mit Laterne. Daneben ein Vorzeichen mit Hl.-Grab-Kapelle und Ölbergnische.

 

 

Klosterkirche St. Magnus Kühbach

Das Kircheninnere der Klosterkirche St. Magnus wird beherrscht durch den mächtigen Hochaltar mit nußbaumfurniertem und vergoldetem Säulenaufbau.
Es ist ein Werk von Matthias Bosch, um 1690/93, die Bildhauerarbeiten werden Franz I. Stainhardt zugeschrieben.
Das Altargemälde "Glorie des hl. Magnus" mit den hll. Therese von Avila und Scholastika malte 1708 Johann Andreas Wolf.
Im Auszug Immaculata, um 1690/93 von Johan Georg Melchior Schmidtner.
Die östlichen Kapellenaltäre stammen von Michael Pusch, 1693.
Altarbilder: links Kreuzabnahme, im Auszug hl. Franz Xaver, von Johann Undterstainer, um 1705/10, rechts Schutzengel, im Auszug hl. Michael, von Heinrich Matthäus Mayer, 1709.
Figurengruppen: links Pieta, rechts hl. Anna Selbdritt aus dem 16. Jh.
Die Altäre der mittleren Kapellen stammen von Matthias Klinger, um 1690/93.
Gemälde: links Sieben Zufluchten, von Ignaz Baldauf, 1757, im Auszug hl. Leonhard, rechts Tod des hl. Benedikt, im Auszug hl. Antonius von Padua, von Johann Andreas Wolff, 1714.
In der nordwestlichen Kapelle befindet sich der ehem. Hochaltar um 1610/20, in der Mitte das Gnadenbild der Skapulierbruderschaft, eine bekleidete Muttergottesfigur von etwa 1713, die umgebenden Engel, die beiden Johannes seitlich und Gottvater im Auszug um 1610/20, sind Werke aus dem Umkreis von Christoph Murmann d.J.
Die Kanzel ist um 1690/93 entstanden.

Aus dem Umkreis von Matthias Schmutzer d.J. stammt die reiche, hochbarocke Stuckdekoration um 1688; auf dem Hauptgesims Engel mit Arma Christi, über dem Chorbogen das Wappen des Klosters Kühbach unter der Äbtissin Helena von Lerchenfeld.
Unter der Westempore befinden sich Tafelbilder mit Heiligen, Benediktinerinnen und Vertretern des Hauses Wittelsbach, aus der ersten Hälfte des 16. Jh. sowie Ganzfigurenbilder hll. Klosterfrauen, von Johann Undterstainer, um 1705/10.
In der Stiftergruft steht ein bemerkenswertes Taufbecken aus Rotmarmor, von Ende des 17. Jh. sowie ein Palmeselchristus auf Rädern von 1690.

 

 

St. Magnus Kühbach

Altargemälde linker Nebenaltar "Sieben Zufluchten"

 

Ignaz Baldauf, 1757