Wappen Aichach-Friedberg Schloss Blumenthal

 

 

 Schloss Blumenthal  Schloss Blumenthal

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Schloss
 Besonderheit: Ehem. Deutschordenskommende
 Baustil:  
 Baujahr: 1720
 Adresse: 86551 Blumenthal
 Geo: 48.420956, 11.148140
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz Nordseite
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

www.schloss-blumenthal.de

de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Blumenthal_(Aichach)

 

 

1210 hatte Herzog Ludwig als Sühne für den Mord des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach an König Philipp, die Güter des Mörders sowie die Kirche in Aichach, dem 1198 in einen Ritterorden umgewandelten Deutschen Orden übergeben.
1296 wird die Gemeinschaft der Deutschordensbrüder in Blumenthal erstmals urkundlich erwähnt.
Um 1230 stand an dieser Stelle bereits ein Großer Gutshof "Pienriese", um 1280 "Peinriede". 1296 gaben ihm die Deutsch-Orderns-Ritter den Namen "Pluomenthal".
Hier bauten sie eine Ordensniederlassung mit Schloß, Kirche, Befestigungen und Wirtschaftsgebäuden.
1384 wurde die Deutschordenskommende schließlich von Aichach nach Blumenthal verlegt.
Von hier aus wurden viele Kirchen gegründet z.B. Klingen und Maria Birnbaum.
Bis zur Auflösung während der Säkularisation 1805 war Blumenthal Sitz eines Komturs, danach kam es an die Fugger.
1871 wurde Blumenthal gegen Leibrente an die Fuggerschen Stiftungen in Augsburg abgetreten.
1952 hatte man hier ein Altersheim eingerichtet, seine Bewohner werden seitdem von Deutschordensschwestern betreut, die hier nach der Vertreibung aus dem Sudetenland eine Heimat und Bestimmung gefunden haben.
Eine Schankwirtschaft gibt es in Blumenthal seit 1405, heute mit ihrem idyllisch gelegenen Biergarten ist sie ein beliebtes Ausflugsziel.

 

 

Schloss Blumenthal

Der malerisch an der Ecknach gelegene, um einen weiten Hof gruppierte Baukomplex gleicht mit seinen zwei Toren einer kleinen Stadt.
Vom ursprünglichen Schloß an der Südostecke, einem vierflügeligen, von Wassergräben umgebenen Bau aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. ist heute nur der Südflügel erhalten geblieben.
Hier befindet sich die ehemalige Schloßkapelle, jetzt Kirche St. Maria.

Die Kirche wurde 1720 unter Komtur Johann Franz von Weichs umgestaltet, was eine Wappentafel über dem Eingang bezeugt.
Im Innern ist die Kirche gut ausgestattet: ein Altar des frühen 18. Jh. mit einem Ölberggemälde und eine klassizistische Kanzel um 1770/80, Bendelwerkstuck von 1720 mit musizierenden Engeln, über dem Chorbogen das Deutschordenswappen.
Die Fresken sind späte Arbeiten von Melchior Steidl: Engel mit dem Kreuz, hl. Michael im Kampf gegen Luzifer und hl. Cäcilie, seitlich Szenen aus dem Alten Testament und Engelskonzerte.
Beachtenswert sind auch die zahlreichen Grabplatten ehemaliger Ordensritter:
an der Südwand Komture des 15.-18. Jh., hervorzuheben ist das Epitaph für Beringer von Eychelzheim, gest. 1401, mit Wappen und Ganzfigur in Ritzzeichnung.

Nordöstlich der Straße nach Klingen auf einem bewaldeten Hügel steht die malerische Turmruine der Anfangs des 19. Jh. abgebrochenen St.-Georgs-Kapelle, einer früher vielbesuchten Wallfahrtsstätte.
Es ist ein Backsteinbau des 16./17. Jh.
Übrig geblieben ist nur der oktogonale Turm und Teile der nördlichen Schiffswand.