Wappen Aichach-Friedberg Schloss Mergenthau

 

 

 Schloss Mergenthau  Schloss Mergenthau

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Schloss
 Besonderheit: Privatbesitz
 Baustil: Spätbarock
 Baujahr: 1714
 Adresse: 86438 Kissing, in Mergenthau, nördl. von Kissing
 Geo: 48.314297, 10.995169
 Lage:

Karte

 Parken: P an der Zufahrtsstraße zum Schloß
 Bewertung: 1*  (von 5*)
 Links: www.gut-mergenthau.de
de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Mergenthau

 

 

Eine Burg in Mergenthau nördlich von Kissing wurde von den Welfen bereits in der ersten Hälfte des 11. Jh. erbaut.
Nach der Zerstörung in Jahr 1079 erfolgte ein Wiederaufbau. Im 13. Jh kam die Burg in den Besitz der Augsburger Bischöfe.
1296 und 1372 wurde sie erneut zerstört, 1599 kauften sie die Jesuiten.
Das heutige Schloss steht südlich des alten Burgplatzes, Baumeister war im Jahr 1714 Johann Georg Mozart.
Seit 1813 befindet es sich im Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, außer in der Weihnachszeit, da findet ein romantischer Christkindlmarkt mit Kunsthandwerkern im Hof des Gutes statt.

Eng mit dem Schloss Mergenthau ist auch die Geschichte des Bayerischen Hiasl verknüpft:
Matthias Klostermayer, ein Hirtenbub aus Kissing, geboren 1736, war Jagdgehilfe auf dem Schlossgut der Jesuiten in Mergenthau.
Im Fasching 1756 wurde er entlassen, nachdem er sich über den Jesuitenpater Venantius lustig gemacht hat, der wegen Kurzsichtigkeit anstelle eines Hasen eine Katze erlegt hatte.
Der "Hiasl" durfte nicht mehr jagen und wurde Wildschütz.
Dem Einzug zum Militär entzog er sich durch Sprung aus dem Fenster eines Wirtshauses in Friedberg.
Für ihn begann nun das Leben als Wilderer, später räuberte er mit seiner eigenen Bande. Ob er jedoch seinen Ruf als "bayerischer Robin Hood" auch wirklich verdient hat sei dahingestellt, sein Vorgehen wurde ab 1768 immer brutaler.
Im Januar 1771 ließ ihn der Fürstbischof von Augsburg in einem Wirtshaus in Osterzell bei Kaufbeuren von 300 Soldaten nach einer Schießerei gefangennehmen.
Am 6. September 1771 wurde er in Dillingen verurteilt und laut amtlichen Protokoll "in eine frische Kuhhaut eingenäht, durch die Stadt zum Richtplatz geschleift, daselbst mit dem Rad, durch Zerstossung seiner Glieder von oben herab, vom Leben zum Tode gerichtet, alsdann der Kopf von dem Körper abgesondert, dieser aber in vier Stücke zerhauen und auf den Landstraßen aufgehangen".

 

 

Schloss Mergenthau

Schloss Mergenthau steht auf einem Sporn der Lechleite ca. 20 m über dem Tal.
Es ist ein dreigeschossiger Walmdachbau mit einem Dachreiter im Westen.
Das Gebäude steht in der Mitte eines weiten Hofes und ist von Wirtschaftsgebäuden umgeben.

 

 

Im Erdgeschoss des Schlossgebäudes befindet sich eine kleine Kapelle mit reichen Stuckarbeiten von 1714 von Matthias Lotter.
Die Fresken malte 1769 Vitus Felix Rigl, sie zeigen den hl. Wendelin der vor den Herzen Jesu und Mariä betet. Von Rigl stammen auch die Deckenfresken im ehem. Refektorium im ersten Obergeschosses: "Christus im Hause des Reichen".