Wappen Augsburg Augsburg - Fürstbischöfliche Residenz

 

 

 Fürstbischöfliche Residenz  Fürstbischöfliche Residenz

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Gebäude
 Besonderheit: Schlossähnliche Residenz der Augsburger Bischöfe
 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1743-1752
 Adresse: 86152 Augsburg, Fronhof 10
 Geo: 48.372025, 10.894489
 Lage:

Karte

 Parken: Parkhäuser im Innenstadtbereich
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

www.augsburgwiki.de/index.php/AugsburgWiki/FuerstbischoeflicheResidenzAugsburg

de.wikipedia.org/wiki/Fürstbischöfliche_Residenz_(Augsburg)

 

 

Die ehemalige Fürstbischöfliche Residenz ist ein schlossähnlicher Gebäudetrakt westlich des Domes.
Er war Residenz der Fürstbischöfe von Augsburg, deren geistlicher Amtsbereich das Bistum Augsburg und deren weltliches Herrschaftsterritorium bis 1805 das Hochstift Augsburg war.
Der Hauptbau der bischöflichen Pfalz bestand ursprünglich aus drei nebeneinander stehenden Häusern aus der Zeit des Mittelalters sowie des 1507/1508 erhöhten Pfalzturmes, die bereits vor 1680 unter Fürstbischof Johann Christoph von Freyberg zu einem einheitlichen Gebäude zusammengefasst wurden.
Fürstbischof Joseph Landgraf von Hessen-Darmstadt ließ das Gebäude in den Jahren 1743-1752, nach den Plänen des Eichstätter Baudirektors Gabriel de Gabrieli, zu einem dreigeschossigen Gesamtbauwerk mit einer einheitlichen Fassade umbauen.
Dabei wurde der Hauptflügel 1743 von Johann Benedikt Ettl, der Nordflügel 1752 von Ignaz Paul nach Plänen von Franz Xaver Kleinhans im Stil des Spätbarock umgebaut.
Der mittelalterliche Pfalzturm von 1508 blieb bei diesen Umbauten unverändert erhalten.
Seit 1817 hat in der bischöflichen Residenz die Regierung von Schwaben ihren Sitz.

 

 

Die Fürstbischöfliche Residenz ist ein dreistöckiges Rokokoensemble, das aus zwei im weiten Winkel zueinander stehenden Gebäudetrakten besteht. Im Schnittpunkt erhebt sich der quadratische Pfalzturm, als Rest der mittelalterlichen Bischofspflalz.
Über dem prachtvollen Hauptportal der Residenz befindet sich im Giebel das Wappen des Fürstbischofs; eine lateinische Inschrift darunter erinnert an die Erbauung.
Der auf zwei ionischen Säulen ruhende Balkon wurde 1789 von Ignaz Ingerl errichtet.

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Östlich der Residenz erstreckt sich der Fronhof. Er diente ursprünglich als Friedhof des Augsburger Domkapitels später über Jahrhunderte hinweg als Turnier- und Exerzierplatz. Auf Beschluss des Magistrats wurde er 1878 in eine öffentliche Gartenanlage umgewandelt, in derdas 1876 errichtete Friedensdenkmal steht.

Gegenüber der Residenz steht das ehemalige bischöfliche Hofkastenamt mit einem Wappenstein von 1492.
In der Durchfahrt berichtet eine Tafel, dass an dieser Stelle eine St.-Lambertus-Hofkapelle stand.
Südöstlich der Residenz steht als Rest der mittelalterlichen Bischofspfalz ein dreigeschossiges, turmartiges Giebelhaus von 1507, der Burggrafenturm.
Im obersten Raum des 30 m hohen Turmes zwischen den Gebäudetrakten malte 1518 Albrecht Dürer das Bildnis des Kaisers Maximilian I.

Der Hofgarten, westlich der Residenz wurde von Johann Caspar Bagnato 1740 angelegt.
Nach der Umgestaltung 1965 mit Springbrunnen, Steinfiguren und alten Pfeilern ist er öffentlich zugänglich.

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Im Innern des Nordflügels der Residenz befindet sich ein 1752 von Johann Georg Bergmüller prächtig ausgemaltes Treppenhaus.
Das Deckenfresko zeigt die „Providentia Divina“, die göttliche Vorsehung, an den Seitenwänden Allegorien der drei Hauptflüsse des Hochstifts Augsburg: Danubius (Donau), Lycus (Lech) und Vinda (Wertach).
Im 1752 errichteten Rokokofestsaal befinden sich Fayence-Öfen, Spiegel und Wandverkleidungen von Jakob Gerstens sowie acht Fürstenporträts von Habsburgern und Wittelsbachern. Die Fresken Bergmüllers sind 1944 leider zerstört worden.

An Stelle des Festsaales befand sich im Vorgängerbau der Kapitelsaal des Augsburger Domkapitels, in dem am 25. Juni 1530 die "Confessio Augustana", das „Augsburger Bekenntnis“ der lutherischen Protestanten verlesen wurde.