Wappen Augsburg Augsburg - Heiligkreuz-Kirchen

 

 

 Heiligkreuz-Kirchen  Heiligkreuz-Kirchen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Katholische und evangelische Heiligkreuz-Kirche
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1716, 1730
 Adresse: 86152 Augsburg, Ottmarsgäßchen 6
 Geo: 48.371486, 10.891799
 Lage:

Karte

 Parken: Parkhäuser im Innenstadtbereich
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

www.heilig-kreuz-augsburg.de

de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Heilig_Kreuz_(Augsburg)

 

 

Bereits im 10. Jh. gründete Bischof Ulrich ein Hospital mit einer Holzkirche, die 1172 von den Augustiner-Chorherren übernommen und neu errichtet wurde.
Um 1200 entstand eine Wallfahrt zum "Wunderbarlichem Gut", einer Hostie, die den Menschen Kraft und Gesundheit geben soll.
Die Geschichte der Hostie kann man von einer steinernen Tafel an der Westwand der Kirche ablesen:
1194 hatte eine Augsburgerin, nach dem Empfang des Sakraments, die Hostie heimlich aus dem Mund genommen und sie zu Hause in Wachs eingeschlossen fünf Jahre lang aufbewahrt.
Von Gewissensbissen gequält, beichtete die Frau die Tat dem Propst von Hl. Kreuz, der daraufhin den Bischof informierte. Die Hostie wurde im Dom zur Verehrung aufgestellt und soll vor allem während den hl. Messen vor den Augen der Gläubigen immer größer geworden sein, so dass sich das Wachs von selbst ablöste.
Die blutrote Hostie und das Wachs wurden in einer feierlichen Prozession wieder zur Hl. Kreuz zurückgebracht, wo sie seither in einer Monstranz verehrt wird.
Die ursprüngliche gotische Monstranz befindet sich heute im Maximilianmuseum.

1492-1508 wurde die Kirche in spätgotischer Form von Hans Engelberg errichtet.
1716 erfolgte die Barockisierung durch Johann Jakob Herkommer.
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde Hl.-Kreuz 1946 in den ursprünglichen, spätgotischen Formen aufgebaut.
Seit 1932 ist sie Stifts- und Wallfahrtskirche der Dominikaner.

 

 

Der Vorgängerbau der kleineren Evangelisch-Heiligkreuz-Kirche war die 1210 von Siegfried Ilsung erbaute Ottmarskapelle.
Im Jahr 1415 wurde die Kapelle renoviert und 1445 zum Predigthaus umgebaut.
1526 übergab sie der Stadtrat den Lutheranern.
Im Jahr 1629 sind die Lutheraner aus ihren Kirchen vertrieben worden und die Ottmarskapelle wurde abgerissen.
Der Neubau der evangelischen Heiligkreuz-Kirche erfolgte in den Jahren 1650-1653 durch Johann Jakob Krauss.
Die Geldgeber waren u.a. die schwedische Königin Christine, Tochter des Königs Gustav Adolf II. und König Friedrich III. von Dänemark.
1730 wurde die Kirche erweitert; von 1805 bis 1814 diente sie erst als Gefangenenunterkunft, dann als Heulager.
Das harmonische Kircheninnere überspannt eine frei hängende Holzkassettendecke, deren Felder bemalt sind.

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Im Innern der katholischen Hl.-Kreuz-Kirche befinden sich noch alte Ausstattungsstücke, wie das Kruzifix von Georg Petel um 1630 sowie Figuren von Ignaz Wilhelm Verhelst.
Peter Paul Rubens malte 1627 das Gemälde "Himmelfahrt Mariae".
Das prächtige, schmiedeeiserne Rokokogitter wurde 1744 nach dreijähriger Arbeit von Johann Michael Hoch und Johann Georg Rummel geschaffen.

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Das Deckengemälde und der Stuck des Altarraumes der evangelischen Hl.-Kreuz-Kirche malte um 1730 Johann Georg Bergmüller; das Gehäuse der Orgel stammt aus dem gleichen Jahr.
Der Altar und die Kanzel sind Werke der Brüder Placidus und Ignaz Wilhelm Verhelst (1767).
Die Gemälde der Empore stammen von Matthäus Gundelach und Matthias Strasser.
An der Nordseite der Kirche befindet sich das Bild "Taufe Christi" von Jacopo Tintoretto.
Die übrigen Gemälde des 17. und 18. Jh. stammen u.a. von Johannes Heiss, Johann Heinrich Schönfeld, Stephan Werner und Friedrich Sustris.

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