Wappen Augsburg n Perlachturm Augsburg

 

 Perlachturm vom Rathausplatz  Perlachturm vom Rathausplatz

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Turm, Aussichtspunkt
 Besonderheit: 70 m hoher Turm neben dem Rathaus, Wahrzeichen der Stadt
 Baustil:  
 Baujahr: 1616
 Adresse: 86150 Augsburg, Rathausplatz 6
 Geo: 48.369100, 10.898324
 Lage:

Karte

 Parken: Parkhäuser im Innenstadtbereich
 Bewertung: 4****  (von 5*)
 Links:

www.augsburg.de/kultur/sehenswuerdigkeiten/perlachturm

de.wikipedia.org/wiki/Perlachturm

 

 

Der Perlachturm wurde erstmals um 989 als kleiner Wachturm mit einer Feuerglocke erwähnt, der auf einem Hügel genannt "Perleikh" anstelle mehrerer abgebrannter Häuser errichtet wurde.
In römischer Zeit stand hier wahrscheinlich schon ein kleines Amphitheater. Daraus ging wohl später eine Art von Volksfest- oder Versammlungsplatz hervor, wo auch Hinrichtigungen und Strafen durchgeführt wurden.
Über den Ursprung des Namens Perlach gibt es mehrere Theorien:
nach einer stammt das Wort aus dem althochdeutschen und deutet auf einen Ort der Belustigung durch Tanzbären hin.
Tatsächlich sind auf mittelalterlichen Stichen auf dem Platz zwischen Perlach und Rathaus Bärenzwinger zu erkennen.
Nach einer anderen Theorie stammt der Name vom Lateinischen „perlego“ (durchlesen) und bedeutet, dass auf dem Platz vor dem Turm offizielle Verlautbarungen verlesen wurden.

Der heute vorhandene Unterbau des Perlachturmes stammt noch aus der Zeit um 1060.
Um den Turm und den im 11 Jh. um seinen Fuß gebauten Chorherrenstiftes St. Peter, entwickelte sich rasch ein Markt, der sich nach der Zerstörung des Stiftes im Jahr 1077 als wirtschaftliches Zentrum Augsburgs entwickelt hat.
Der Turm hatte ursprünglich die Funktion eines Wachturms, ab 1348 beherbergte er die Sturmglocke, später die Ratsglocke.
Insgesamt wurde der Perlachturm dreimal erhöht: im Jahr 1410 auf 36 m, 1526/27 ist er zur Hälfte abgebrochen und auf 63 m aufgestockt worden.
In den Jahren 1614-1616 wurde er von dem berühmten Baumeister Elias Holl auf 70,4 m im Rahmen des Rathausneubaus erhöht, um die Feuerglocke des von ihm abgebrochenen gotischen Rathauses wieder unterzubringen (in dem geplanten neuen Rathaus war kein Platz für sie vorgesehen).
Dazu wurde ein spezielles Gerüst und eine Aufzugseinrichtung konstruiert, die es erlaubte, die 5 Tonnen schwere Glocke zu montieren, ohne ein Loch in die Mauern des Turms brechen zu müssen.
Als über der Glocke noch ein Dach mit einer Kugel montiert werden sollte, waren die damaligen Ratsherren der Stadt der Meinung, daß das Gerüst zusammenbrechen würde. Elias Holl setzte daraufhin seinen vierjährigen Sohn in die Kugel und zog alles hoch.

1910/11 wurde der Perlachturm bis auf Galeriehöhe abgebrochen, wieder aufgebaut und die Fassade neu bemalt.
Das Motiv zeigte Kaiser Hadrian auf einem Schimmel beim Einzug durch den Triumphbogen in die Römerstadt.
Rechts im Bild befand sich ein römischer Soldat und der in eine Toga gehüllte Stifter des Freskos. Die Freskenmalerei verblaßte aber sehr bald und verschwand.
In der Nacht vom 25./26. Februar 1944 fiel der Perlachturm einem Bombenbrand zum Opfer.
Nach Sicherungsmaßnahmen in den Jahren 1945-47 wurde der Turm am 1. Mai 1950 wieder eröffnet.
Anlässlich des Stadtjubiläums wurde er 1983/84 mit einem Kostenaufwand von 1,1 Mio. DM saniert und mit einem von der Alt-Augsburg-Gesellschaft gestifteten Glockenspiel ausgestattet.
Das Glockenspiel erklingt um 11, 12, 17 und 18 Uhr mit Melodien von Wolfgang Amadeus Mozart.

 

 

Perlachturm Vorderansicht Der Perlachturm bildet zusammen mit dem Rathaus ein markantes Emsemble, das an italienische Stadtplätze erinnert.
Er steht auf einem breiten kubischen Unterbau, der im Erdgeschoß Läden beherbergt, das Turmuntergeschoß bildet das Westjoch der Kirche St. Peter.
Der Zugang befindet sich auf der Nordseite, der zur Kirche schräg gegenüber.
Der hohe quadratische Turmkörper wird durch Lisenen, Gesimse und Rundbogenfriesen geschmückt.
Im Oberbau die Uhr, darüber Rundbogenfenster und eine umlaufende Galerie. Der Achteckaufsatz hat offene Arkaden und beherbergt unter der Kuppel die Glocken.
Oberhalb der markanten Laternenhaube stellt die vergoldete Wetterfahne die heidnische Stadtgöttin Cisa dar. Stadtplätze erinnert.
Er steht auf einem breiten kubischen Unterbau, der im Erdgeschoß Läden beherbergt, das Turmuntergeschoß bildet das Westjoch der Kirche St. Peter.
Der Zugang befindet sich auf der Nordseite, der zur Kirche schräg gegenüber.
Der hohe quadratische Turmkörper wird durch Lisenen, Gesimse und Rundbogenfriesen geschmückt.
Im Oberbau die Uhr, darüber Rundbogenfenster und eine umlaufende Galerie. Der Achteckaufsatz hat offene Arkaden und beherbergt unter der Kuppel die Glocken.
Oberhalb der markanten Laternenhaube stellt die vergoldete Wetterfahne die heidnische Stadtgöttin Cisa dar.

 

 

 

Perlachturm mit TuramicheleDer Perlachturm wird im Dialekt auch "Turamichele" genannt, da seit 1526 jedes Jahr am Michaelstag (29. September) ein mechanisches Figurenspiel im kleinen Erker im unteren Teil des Turmes gezeigt wird, bei dessen Vorführung der Erzengel Michael den Teufel in Form eines Drachens durch einen Stich ins Maul tötet.
1616 schuf der Bildhauer Christoph Murmann d.J. ein neues hölzernes, reichbemaltes Turamichele. Von dem Uhrmacher Hans Schlimm wurde es mit einem kunstreichen Werk ausgestattet.
In der Bombennacht vom 25. auf 26. Februar 1944 ging das alte Turamichele neben vielen anderen Kulturgütern im Feuersturm unter.
Erst zum St. Michaelstag 1949 konnte der Liebling aller kleinen Augsburger wieder erscheinen. Mit Freudenschreien wird seitdem jedes Jahr das Turamichele im goldenen Gewand begrüßt, wenn es zu jedem Stundenschlag mit einem Stab den Drachen sticht.

 

 

Der Perlachturm kann über 258 Stufen bis zur Turmspitze bestiegen werden. In der inneren Zwischenplattform befindet sich eine kleine Ausstellung mit Bildern der Zerstörung von 1944.
Von der Aussichtsplattform oberhalb der Türmerstube bietet sich ein herrlicher Rundblick über Augsburg.
Wenn eine gelbe Fahne über dem westlichen Ziffernblatt weht, dann hat man eine gute Sicht bis auf die Alpen.
Wegen Sanierungsarbeiten ist der Perlachturm jedoch bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen.

Perlachturm Aussicht von oben