Wappen Augsburg Augsburg - Schaezler-Palais

 

 

 Schaezler-Palais  Schaezler-Palais

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Gebäude, Kunstmuseum
 Besonderheit: Deutsche Barockgalerie und Staatsgalerie
 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1765-1770
 Adresse: 86150 Augsburg, Maximilianstraße, am Herkulesbrunnen
 Geo: 48.365021, 10.899374
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplätze entlang der Maximilianstraße
 Bewertung: 4****  (von 5*)
 Links:

kunstsammlungen-museen.augsburg.de/schaezlerpalais

de.wikipedia.org/wiki/Schaezlerpalais

 

 

Schon 1346 wurde an der Stelle des heutigen Schaetzlerpalais ein Gebäude erwähnt, dass 1499 mit einem Erker und Loggia neu erbaut wurde und das als Unterkunft des späteren Kaisers Maximilian I. bei seinen Besuchen in Augsburg diente.
1764 erwarb der Bankier Benedikt Adam Liebert das Gebäude und ließ es 1765-1770 vom bayerischen Oberhofbaumeister Karl Albert von Lespelliez in der heutigen Form neu errichten.
Es ist der größte Rokoko-Profanbau Süddeutschlands.
Die Eröffnungsfeier des neu errichteten Palais am 28. April 1770 galt der Tochter der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, Marie Antoinette, die auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Gemahl, dem französischen König Ludwig XVI, in Augsburg weilte.
Das Palais wurde 1824 Eigentum des Schwiegersohns des Bankiers Johann Lorenz Freiherr von Schaezler.
1958 schenkte Dr. Wolfgang Freiherr von Schaetzler das Palais der Stadt Augsburg zur Erinnerung an seine beiden, im Zweiten Weltkrieg gefallenen Söhne unter der Bedingung, daß es kulturellen Zwecken zur Verfügung gestellt wird.

 

 

Das Schaetzlerpalais befindet sich mit seiner Fassade an der Maximilianstraße direkt vor dem Herkulesbrunnen.
Es ist ein ausgedehntes, dreigeschossiges Gebäude mit einem Mansardendach, das sich 107 m entlang der Katharinengasse erstreckt.
An der Fassade der Maximilianstraße ist über dem Portal ein kleiner Balkon angebracht, im Giebel befindet sich das Wappen des Bauherrn und auf dem Dach ein vergoldeter Stern.
Auf der Südseite des Palais befindet sich ein Garten des 19. Jh. und ein Gartenhaus mit schönen Rokokostuck und einem Fresko von Josef Christ.

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Im ersten Obergeschoss des Palais befindet sich ein 23 Meter langer, zweigeschossiger Festsaal mit reich geschnitzten Wandvertäfelungen von Placidus Verhelst, Stukkaturen von Franz Xaver Feichtmayr
sowie einem Deckengemälde von Gregorio Gugielmi aus dem Jahr 1767, den Gott Merkur darstellend, als Symbol der weitreichenden Verbindungen des Bankhauses Liebert.
Das prunkvolle Treppenhaus wird ebenfalls von einem Gemälde Gregorio Gugielmis geschmückt: "Die sieben freien Künste".
Im westlichen Teil schließt sich das Dreieckszimmer an, das mit französischen Papiertapeten mit Motiven aus den Feldzügen Napoleons ausgekleidet ist.

 

 

Im Schaetzlerpalais ist seit 1958 die Deutsche Barockgalerie mit über 300 Gemälden des 16. bis 18. Jahrhunderts untergebracht.
Die Galerie beherbergt Werke von Christoph Amberger (Konrad Peutinger und Frau, 1543), Jörg Breu d. Ä (Verspottung Christi), Georg Flegel,
Johann Rottenhammer, Adam Elsheimer, Joachim von Sandrart, Johann Heinrich Schönfeld, Johann Ev. Holzer, Franz Anton Maulpertsch, Anton Raphael Mengs, Januarius Zick, Anton Graff, Christian Georg Schütz d.Ä, Johann Georg Bergmüller u.v.a.
In den Räumen befindet sich ebenfalls die "Stiftung Karl und Magdalene Haberstock" mit Werken von Rembrandt, van Dyck, Bordone, Hals, Ruisdael, Jordaens, Tiepolo, Veronese u.a.
In der 1971 eingerichteten Kellergalerie werden Wechselausstellungen zeitgenössischer Künstler gezeigt.

 

 

Die Staatsgalerie "Altdeutsche Gemälde" wurde am 12. Oktober 1835 eröffnet, dem silbernen Hochzeitstag des bayerischen Königspaares Ludwig I. und Therese.
Sie ist somit die älteste staatliche Gemäldesammlung in Bayern.
Die Galerie ist in der St.-Katharinen-Kirche des ehem. Dominikanerinnenklosters untergebracht. Der Zugang erfolgt aber über das Schaetzlerpalais und die Barockgalerie.
Die 1517 von Burkhart Engelberg errichtete, zweischiffige Hallenkirche wurde nach der Auflösung des Klosters 1802, im Jahre 1835 umgestaltet.
Dabei wurde die Kirche in mehrere Säle unterteilt.


Die Galerie enthält bedeutende Werke Augsburger und schwäbischer Meister des 15. und 16. Jh.:
Basilikentafeln der sieben Hauptkirchen Roms (Hans Holbein d.Ä. und Hans Burgkmair d.Ä., 1499-1504);
"Jakob Fugger der Reiche" (Albrecht Dürer, 1518);
Kreuzigungsaltar der Familie Rehlinger (Ulrich Apt d.J., 1517);
Rosenkranzaltar (Hans Burgkmair, 1507);
"Passion Christi" (H. Schäuffelein);
"Samson und Delila" (Lucas Cranach d.Ä.);
sowie Bilder von Jörg Breu, Martin Schaffner, Bernhard Strigel und Leonhard Beck.