Weberhaus

Das Weberhaus am Moritzplatz wurde im Jahr 1389 von der Familie Ilsung gekauft und 1390 als erstes Zunfthaus in Augsburg umgebaut und mit einer Zunftstube eingerichtet.
Das Gebäude war Versammlungsort der Mitglieder der Weberzunft, die gewebten Stoffe wurden hier einer Qualitätsprüfung, der "Geschau" unterworfen und auch verkauft.
Die Außenwände des Hauses wurden 1605-1607 von Matthias Kager mit Szenen aus der Schlacht auf dem Lechfeld von 955 bemalt, als Huldigung an die Weber, die in dieser Schlacht die Stadt Augsburg tapfer vor den Ungarn verteidigt haben sollen.
1907 gelangte das Haus in den Besitz der Stadt Augsburg, im Jahr 1915 wurde es neu errichtet, wobei die äußere Form beibehalten wurde.
Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde das Weberhaus 1958 wieder hergestellt und 1959-61 neu bemalt.
Ein Brand am 30.06.2004 zerstörte das Dach des Gebäudes, im Zuge der Renovierung wurde die Bemalung erneuert.

Das Weberhaus befindet sich am Moritzplatz gegenüber der Moritzkirche und steht an drei Seiten frei.
Es ist ein vierstöckiges quadratisches Gebäude mit einem steilen Satteldach mit kleinen Dacherkern.
Im Erdgeschoss befinden sich Ladenarkaden. Die Fassade ist mit Fresken reich geschmückt.

Die heute im Bayerischen Nationalmuseum in München befindliche Zunftstube mit gewölbter Holzdecke und Wandvertäfelung wurde 1457 von Peter Kaltenhof mit biblischen Szenen, römischen Kaisern, Propheten und Bildnissen Augsburger Bürgern bemalt und von Jörg Breu d.J. 1538 erneuert.