Augustinerkirche

Ein Kloster der Augustinereremiten wurde in Lauingen um das Jahr 1295 gegründet.
Während der Reformation 1540 übergaben die Augustiner das Kloster der Stadt, erst 1656 konnten sie wieder zurückkehren.
Die heutige Klosterkirche St. Thomas von Villanova wurde 1716-1718 vom Baumeister Joseph Haller über dem Bruchsteinmauerwerk der gotischen Vorgängerkirche erbaut.
Nach einem Großbrand 1790 erfolgte der Wiederaufbau wobei die Giebelfassade von 1716 erhalten blieb.

Die Klosterkirche ist ein heller, sechjochiger Saalbau mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenen Chor.
Die Westfassade an der Brüderstraße hat einen hohen Schneckenvolutengiebel.
Im nördlichen Chorwinkel steht der quadratische Turm mit Oktogon und Zwiebelhaube.

Im Kircheninneren vermischen sich die Elemente des Rokoko und des frühen Klassizismus.
Die Altäre von 1791/94 sind im klassizistischem Stil errichtet.
Auf dem Tabernakel des Hochaltars steht ein lebensgroßes Kruzifix mit Begleitfiguren Maria und Johannes von Anfang des 18. Jh.
Die Seitenaltarblätter wurden um 1740 gemalt: am linken Seitenaltar: die Rosenkranzspende an den hl. Dominikus, rechts: der hl. Johann Nepomuk.
Die kleineren Nebenaltäre haben Gemälde von J.B. Enderle, 1794: links hl. Joseph, rechts der hl. Nikolaus von Tolentino.
Johann Baptist Enderle malte auch 1791 die Deckenfresken:
im Chor: der Kirchenpatron Thomas von Villanova als Fürbitter vor Christus;
im Langhaus: riesiges langgestrecktes Hauptfresko mit dem Hauptthema "Großer Gott wir loben Dich", der Verherrlichung Gottes durch die himmlischen Heerscharen, die Heiligen und die Menschen ("Te deum laudamus" auf der Kartusche am östlichen Bildrand);
im westlichen Langhausfresko: Taufe des hl. Augustinus;
über der Orgel: Bekehrung des hl. Augustinus.