Wappen Dillingen Dillingen - Jesuitenkolleg

 

 

 Jesuitenkolleg  Jesuitenkolleg

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Gebäude
 Besonderheit: Universität und Priesterseminar
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1732
 Adresse: 89407 Dillingen, Kardinal-von-Truchseß-Straße
 Geo: 48.577006, 10.492517
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplätze im Innenstadtbereich
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

alp.dillingen.de/akademie/frueher-und-heute/gebaeude

de.wikipedia.org/wiki/Collegium_St._Hieronymi

 

 

Im Jahr 1549 gründete der Fürsbischof von Augsburg, Kardinal Otto Truchseß von Waldburg, mit Genehmigung des Papstes Pauls III.,
das Collegium St. Hieronymi, eine "Hohe Schule" für die fundierte theologische Ausbildung der katholischen Kleriker.
Papst Julius III. erhob die Schule 1551 zur Universität und übertrug sie 1563 den Jesuiten.
Dillingen wurde ein Zentrum der Gegenreformation. Pater Jakob Rehm gründete hier 1574 die erste "Große Marianische Kongregation".
Der Bau eines Kollegiums erfolgte in den Jahren 1565-68 im Auftrag Kardinals Otto Truchseß von Waldburg.
Nach Beschädigungen fand 1713 eine Erneuerung statt und 1732 eine Anpassung des an der Straße gelegenen Südtraktes an die barocke Fassade des angrenzenden Universitätsgebäudes.
Von 1563 bis 1773 stand es unter der Leitung der Jesuiten.
1736-38 wurde der Nord- und Westflügel mit Planetarium neu errichtet; 1805 die Sternwarte aber bereits abgebrochen.

 

 

Das Jesuitenkolleg ist eine viergeschossige Vierflügelanlage um einen rechteckigen Arkadenhof.
Es grenzt im Westen direkt an die Studienkirche und im Osten an die Universität.

 

 

Im Innern befindet sich im Erdgeschoss die ehem. Hauskapelle zum Namen Jesu mit Fresken von Joseph Ignaz Schilling sowie der ehem. Speisesaal, jetzt Hörsaal.
Im ersten Obergeschoss der ehem. Rekreationssaal und das ehem. mathematisch-physikalische Museum, jetzt Senatssaal.
Das zweite und dritte Obergeschoss wird von dem Bibliothekssaal eingenommen.
Die gesamte Decke des Saales bedeckt das Fresko von J.I. Schilling "die göttliche Weisheit beschützt und leitet die Wissenschaften und ihr Wirken in Raum und Zeit".

 

 

Im Osten grenzt das Jesuitenkolleg an das Universitätsgebäude, dessen dreigeschossige Südfassade zur Straße hin noch die strengen hochbarocken Formen zeigt.
Ein erster Universitätsbau wurde bereits 1558 erbaut, der heutige Bau wurde nach Plänen von Michael Thumb in den Jahren 1688-89 errichtet.
Im Jahr 1803 wurde die Universität aufgelöst, heute ist hier, als auch im benachbarten Jesuitenkolleg, die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung untergebracht.
Im Innern des Universitätsgebäudes befinden sich im Erdgeschoss und im ersten Stock je zwei große Hörsäle und im 2. Obergeschoss der sog. "Goldenen Saal".
Er war Gebets- und Versammlungsraum für die 1574 gegründete große Marianische Kongregation als auch Aula der Universität.
Die prächtige Rokokoausstattung erhielt der Raum in den Jahren 1761-64.
Der Roncaillestuck mit Kartuschen und Putten stammt von Johann Michael Hoiß.
Die hervorragenden Deckenfresken von 1762 gelten als Hauptwerk des Malers Johann Anwander.
Sie stellen Maria als Sitz der Weisheit vor den Fakultätspatronen dar, auf der östlichen Seite Maria Immaculata vor Repräsentanten der Stadt Dillingen, nördlich Ansicht der Stadt und südlich das Dillinger Schloss.
Der Altar sowie die Figuren sind Werke von Johann Michael Fischer, 1764.
Im Mittelfeld des Altars befindet sich das Rosenkranzbild von David Werl (1608), eine Leihgabe der bayrischen Staatsgemäldesammlung.
Der "Goldene Saal" dient heute für stimmungsvolle Konzerte und festliche Veranstaltungen der Akademie und der Stadt Dillingen.

 

 

Östlich der Universität befindet sich das ehem. bischöfliche Priesterseminar.
Das Gebäude wurde von Johann Alberthal in den Jahren 1603-1607 neu erbaut und 1619-1621 der sog. Alte Regentiebau an der Straße angefügt, das heute noch vorhanden ist.
1910 wurde der Nord- und Ostflügel abgebrochen und durch ein neubarockes Gebäude ersetzt.
Das Priesterseminar bildet den Abschluss der akademischen Repräsentationsbauten der Königstraße.
Das Innere ist vollkommen modernisiert und ist ebenso ein Teil der Akademie für Lehrerfortbildung.