Wappen Dillingen Kloster Mödingen

 

 

 Kloster Maria Mödingen  Kloster Mödingen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kloster
 Besonderheit: Wirkungsort der Mystikerin Margarethe Ebner
 Baustil: Barock/Klassizismus
 Baujahr: 1718
 Adresse: 89426 Mödingen, südlich des Ortes
 Geo: 48.631949, 10.437200
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz am Kloster
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

de.wikipedia.org/wiki/Klosterkirche_Maria_Medingen

 

 

Das Kloster Mödingen wurde im Jahr 1246 von Graf Hartmann IV. von Dillingen gegründet und kam als Schenkung an das Hochstift Augsburg.
Seit 1330 befand es sich unter wittelsbachischer Oberhoheit und seit 1505 unter der Landeshoheit des neu gegründeten Fürstentums Pfalz-Neuburg.
Von 1305 bis 1351 lebte hier die Mystikerin Margarethe Ebner.
Im Jahr 1552 erfolgte die erste Aufhebung des Klosters und 1606 die erneute Gründung.
Im Dreißigjährigen Krieg sowie im Spanischen Erbfolgekrieg wurde es mehrfach geplündert.
Während der Säkularisation 1803 wurde Mödingen zum zweiten Mal aufgelöst.
Seit 1843 befindet es sich im Besitz der Dillinger Franziskanerinnen.
Heute beherbergt das Kloster Mädchenschulen sowie ein Internat.
Am 5. Juli 2015 kam es im Nebenraum der Sakristei zu einem Brand, bei dem eine Ordensschwester durch Rauchgasvergiftung ums Leben kam.
Die Margarethenkapelle sowie die Sakristei der Klosterkirche wurden zerstört.
Bis 2020 konnten die Schäden behoben und die Margarethenkapelle nach einer Restaurierung wieder geöffnet werden.

 

 

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Die prächtige Klosterkirche Mariä Himmelfahrt wurde 1716-1718 von Dominikus Zimmermann neu erbaut. Es ist der erste große Bau des berühmten Baumeisters.
Am 25. August 1721 fand die Weihe der Kirche durch den Augsburger Weihbischof Johann Jakob von Mayr statt.
Die Kirche steht an der Nordostecke des Klosters und ist ein langgestreckter, rechteckiger Saalbau mit Stichkappentonne und einem eingezogenen Chor mit dreiseitigem Abschluss.
Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Doppelempore mit geschnitzten, durchbrochenen Holzgittern, die auf zwei Stuckmarmorsäulen mit ionischen Kapitellen aufliegt.
Unter der Empore schließt sich das Oratorium der Laienschwestern an, auf der Etage darüber der Nonnenchor.
Aus dem Kirchendach erhebt sich ein viergeschossiger Dachreiter mit Doppelzwiebelhaube, der das Langhaus vom Nonnenchor abgrenzt.

 

 

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Eine Besonderheit im Innern der Klosterkirche stellen die klassizistischen Stuckmarmoraltäre von Thomas Schaidhauf dar.
Auf dem Hochaltar von 1793 steht eine überlebensgroße Muttergottesfigur um 1490;
über den seitlichen Durchgängen der hl. Dominikus und die hl. Katharina von Siena.
Das Altargemälde des linken Seitenaltars mit der hl. Magdalena malte 1720 Johann Baptist Zimmermann, das rechte Seitenaltargemälde mit der Rosenkranzspende an die Ordenspatrone stammt von einem unbekannten Künstler.

Die Deckenfresken malte 1718 ebenfalls Johann Baptist Zimmermann, der Bruder des Baumeisters:
im Chor: das Abendmahl und Szenen aus dem alten Testament;
im Langhaus: "die hll. Dominikus und Franziskus bitten für einen Sünder" sowie "Mariä Verkündigung", seitlich "Heilung eines Besessenen", "Befreiung eines Gefangenen", "hl. Thomas von Aquin und die Kirchenväter", "Christus am Ölberg" sowie "Rettung aus Seenot und Kommunion einer Ermordeten".
im Nonnenchor: "mystische Vermählung der hl. Katharina von Siena" und "Auferstehung Christi".
Die zart getönten Stuckaturen mit Akanthusranken und Bandelwerk, stammen vom Baumeister Dominikus Zimmermann um 1718.

Bemerkenswert ist die prächtige Kanzel um 1730 von dem berühmten Bildhauer Stephan Luidl.
Unter der Westempore befindet sich eine Sandsteinplatte mit dem Hl. Grab-Christus von Ende des 13. Jh.

Im Südosten der Kirche steht die kleine Ebnerkapelle. Sie wurde 1753-55 im Rokokostil eingerichtet.
Der Altar mit dem Gemälde der Vision der Margarethe Ebner von 1758 stammt von Johann Anwander, seitlich Figuren der Päpste von Franz Karl Schwertle.
Im Altartabernakel befindet sich das Ebnerkruzifix aus Alabaster sowie das Andachtsbild, ein bekleidetes Christuskind um 1340.
Die Deckenfresken malte 1755 Vitus Felix Rigl: Glorie und Szenen aus dem Leben der Mystikerin Margarethe Ebner.
Die Kapelle beherbergt auch das Hochgrab der Margarethe Ebner mit einer Relieffigur von 1351.