Wappen Dillingen Schwennenbach - Maria Immaculata

 

 

 Maria Immaculata  Maria Immaculata

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Ehem. Wallfahrtskirche
 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1770
 Adresse: 89420 Schwennenbach, Ortsmitte
 Geo: 48.661406, 10.574737
 Lage:

Karte

 Parken: In den Seitenstraßen
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

de.wikipedia.org/wiki/Maria_Immaculata_(Schwennenbach)

 

 

Der Ort Schwennenbach war im 13. Jh. Sitz eines Rittergeschlechts, das sich "die Herren von Swindenbach" nannte.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet in einer Schenkungsurkunde vom 28. Juni 1241 statt, darin wird ein "Cuonrat von Swinnenbach" genannt.
Nach einer Legende geht der Ortsname auf eine angeschwemmte Figur der Muttergottes zurück, die an der Stelle der heutigen Kirche gefunden wurde.
Schwennenbach gehörte im Frühmittelalter zu Bayern, kam 1505 an die Herzöge von Pfalz-Neuburg und 1777 wieder an Bayern.
1704 wurde der Ort, vor der Schlacht bei Höchstädt, mit Ausnahme der Kirche niedergebrannt.

Eine Kirche in Schwennenbach ist seit dem Jahr 1350 nachweisbar.
1577 wurde durch den Baumeister Bernhard Ranneissel der Chorturm über den Fundamenten des 14. Jh. errichtet.
Von 1678 bis 1682 ist durch Georg Danner das Langhaus neu erbaut worden.
Eine 1686 aufgestellte Muttergottesfigur wurde von 1710 bis ca. 1800 Zentrum einer blühenden Wallfahrt.
In den Jahren 1755 bis 1757 erfolgte durch Simon Rothmüller eine Erhöhung und Erweiterung des Langhauses.

 

 

Die Schwennenbacher Kirche steht inmitten eines ehemaligen Wehrfriedhofs.
Es ist ein einschiffiger Saalbau mit abgeschrägter Westwand und Ovalnischen in den Ecken.
Der enge, eingezogene Chor mit korbbogigem Abschluss ist in dem Untergeschoss des Satteldachturms untergebracht.
Dem schlichten, gedrungenem Außenbau, mit dem zu niedrig gebliebenen Turm ist nicht anzusehen, welche Schätze spätbarocken Kunstschaffens er in seinem Inneren birgt.

 

 

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Der blühenden Wallfahrt zu der wundertätigen Muttergottes ist es zu verdanken, dass namhafte Künstler zur Gestaltung des Innenraumes beigetragen haben.
Die Marienfigur bekam einen zentralen Platz in der Mitte des Hochaltars in einer Baldachin-Nische über dem Tabernakel.
Joseph Dossenberger d.J. schuf um 1770 den prunkvollen Rahmen für das Gnadenbild: eine stuckierte Säulenarchitektur in üppigen Rokoko-Formen.
Vom gleichen Künstler sind auch die Stuckrahmen für die beiden Seitanaltäre mit Bildern von Franz Anton Anwander, die Kanzel sowie die Paulus-Nische.
Durch die eng an die Wände anschmiegende, nach oben strebende Scheinarchitektur hat der Innenraum optisch an Höhe und Weite gewonnen.

Die prächtigen Deckenfresken malte 1758 Johann Anwander.
Das Chorfresko zeigt die Wallfahrt zur wundertätigen Muttergottes: das von Engeln emporgehaltene Gnadenbild wird durch die Bevölkerung verehrt, seitlich ein Selbstbildnis des Künstlers.
Das Fresko im Langhaus stellt die Verherrlichung der "Unbefleckten Empfängnis Mariens" dar, in der Mitte Aufnahme Mariens in den Himmel, dabei ist der Hl. Geist als Person dargestellt;
seitlich göttliche Weisheit, die Kirche, Pietas und Kampf des hl. Michael gegen das Böse, in den Kartuschen Szenen aus dem Marienleben.
Von Bartholomäus Hoiß, um 1767 stammen die reichen Muschelwerkstuckaturen an den Decken.
Zu der Figurenausstattung der Kirche gehören die lebensgroßen Holzskulpturen der hll. Vitus und Sebastian am Hochaltar sowie der hl. Paulus in der Nische von Franz Karl Schwertle.
Die erhaltenen Votivtafeln und ein Mirakelbuch berichtet von 283 Gebetserhörungen, die in der Geschichte der Schwennenbacher Wallfahrt eingetreten sind.

 

 

Maria Immaculata Schwennenbach

Stuckaltar

 

Joseph Dossenberger d.J., um 1770

 

Maria Immaculata Schwennenbach

Deckenfresko Chor "Wallfahrt zur wundertätigen Muttergottes"

 

Johann Anwander, 1758

 

Maria Immaculata Schwennenbach

Deckenfresko Langhaus "Verherrlichung der unbefleckten Empfängnis Mariens"

 

Johann Anwander, 1758