Wappen Dillingen Höchstädt - Mariä Himmelfahrt

 

 

 Mariä Himmelfahrt  Mariä Himmelfahrt

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Stadtpfarrkirche von Höchstädt
 Baustil: Spätgotik/Barock
 Baujahr: 1523
 Adresse: 89420 Höchstädt, Kirchgasse
 Geo: 48.611296, 10.566396
 Lage:

Karte

 Parken: in den Seitenstraßen
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

www.vg-hoechstaedt.de/stadtpfarrkirche-mariae-himmelfahrt

de.wikipedia.org/wiki/Mariä_Himmelfahrt_(Höchstädt_an_der_Donau)

 

 

Der Vorläuferbau der heutigen Stadtpfarrkirche von Höchstädt stammt bereits aus der ersten Hälfte des 14. Jh. und befand sich damals noch außerhalb der Stadtmauer.
Als Baubeginn der heutigen Anlage wird das Jahr 1442 angenommen.
1498 erfolgte die Vollendung des Chores und 1523 des Langhauses.
Nach der Einführung der Reformation im neugebildeten Herzogtum Pfalz-Neuburg durch Pfalzgraf Ottheinrich im Jahr 1542, diente die Kirche dem lutherischen Glaubensbekenntnis und wurde erst 1634 wieder katholisch.
Da die ursprüngliche Inneneinrichtung 1555 auf Befehl des Grafen Ottheinrich entfernt und zerstört werden musste, erhielt das Gotteshaus zwischen 1680 und 1760 ihre heutige Ausstattung.
1736 wurde auf der Südseite des Langhauses die Marienkapelle errichtet um das erhalten gebliebene Gnadenbild unterzubringen.

 

 

Die Kirche Mariä Himmelfahrt ist mit ihrem massigen 65 m hohen Turm und dem langgezogenem Langhaus mit steilem Dach das beherrschende Bauwerk des Marktplatzes und bildet einen Gegenpol zum Schloss am anderen Ende der Altstadt.
Es ist eine dreischiffige Hallenkirche zu sieben Jochen, die mit ihrem hohen Mittelschiff an eine Basilika erinnert.
Der gestreckte Chor mit Sternrippengewölbe und hohen Fenstern ist dreiseitig geschlossen.
Im nördlichen Chorwinkel steht der siebengeschossige Turm mit kräftigem quadratischen Unterbau, Achteckaufbau und welscher Haube.
Eine besondere Bedeutung erhält die Kirche durch ihre Fresken aus der Zeit der Spätgotik und Renaissance und ihre vollständig erhaltene und einheitliche Barockausstattung.

 

Die gesamte Höhe des Chores wird von dem eleganten und harmonischen, schwarz-goldenen Hochaltar gefüllt.
Es ist ein Meisterwerk von Bernhard Eckhard von 1695, nach Entwurf von Johann Georg Knappich, der auch das Altarblatt, Mariä Himmelfahrt malte, im Auszug die Hl. Dreifaltigkeit.
Die mächtigen, überlebensgroßen Figuren der Apostel Petrus und Paulus, sowie auch die Engel und Putten auf dem Altargebälk schuf der Bildhauer Johann Baptist Libigo.
Der versilberte und vergoldete Rokokotabernakel auf der Altarmensa stammt von Johann Michael Fischer und Johann Eggert, 1760.
Links neben dem Hochaltar, an der Nordwand des Chores befindet sich ein turmförmiges gotisches Sakramenthäuschen aus Sandstein von 1480/90. Es ist ca. 10 m hoch, fialenartig aufgebaut und mit der Holzfigur der hl. Barbara gekrönt.
Die beiden Seitenaltäre sind im Aufbau und Fassung dem Choraltar angepasst, doch schlichter:
links der Aloisiusaltar von 1716 mit dem Gemälde "Pfingstwunder", um 1770/80,
rechts der Altar des Franz Xaver von 1720 mit dem Altarbild "Krönung Mariä" von Joseph Leikrath um 1779.
Neben den Seitenaltären befinden sich Grabsteine:
nördlich Epitaph für Graf Haug von Montfort, gest. 1536 mit Relief des betenden Ritters, von Hans Jakob Ernst, 1538,
südlich schöner Wappenstein für Friedrich von Grafenegg und seine Gemahlin Dorothea, gest. 1487.
Am vorderen Säulenpaar stehen zwei sich ähnelnde, viersäulige Pfeileraltäre von Hans Jörg Gerstmair, 1723:
links der Leonhardsaltar, rechts der Johann Nepomuk Altar. Die Figuren stammen von dem berühmten barocken Bildhauer Stefan Luidl.
Am südlichen Chorbogen befindet sich ein Rokokoschrein mit einer 1643 gestifteter Kopie des Gnadenbildes von Heiligenblut bei Neukirchen.

Die Deckenfresken am Chorgewölbe stammen um 1520/30: drei Engel mit Arma Christi, Lamm Gottes, Maria Himmelskönigin, Wappen, seitlich Evangelistensymbole und Kirchenväter.
Am Langhauspfeiler das Fresko Christus mit Weltkugel und zwei Engel, an der Nordwand "Joseph erzählt den Brüdern seinen Traum", beide um 1600.
Die prachtvolle Kanzel ist ein Werk von Johann Baptist Libigo von 1681.
Am Korb stehen in Nischen die Figuren Christi, Mariä und der Evangelisten, über dem Schalldecken ein hoher turmartiger Aufbau, in der offenen Laterne die Statue des lehrenden Christus.
Zu den bemerkenswerten Ausstattungsstücken zählen:
ein gotischer Taufstein aus Kalkstein um 1400, das Relief der Taufe Jesu ist modern;
ein Holztafelbild "Almosenspende Herzog Georgs des Reichen an das arme Volk", von Matthias Gerung, 1553;
Große Kreuzwegstationen von Johann Baptist Enderle, um 1781.

An der Südwand befindet sich ein einem kleinen Raum die Marienkapelle.
Im Altar von 1736 steht eine spätgotische Muttergottesfigur, das ehem. Gnadenbild, eine schwäbische Schnitzarbeit aus dem dritten Viertel des 15. Jh.