Wappen Dillingen Steinheim - Mariä Reinigung

 

 

 Mariä Reinigung  Mariä Reinigung

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Fresken von Mathäus Günther
 Baustil: Rokoko/Klassizismus
 Baujahr: 1775
 Adresse: 89407 Steinheim, Kirchstraße
 Geo: 48.596163, 10.538515
 Lage:

Karte

 Parken: in den Seitenstraßen
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

www.dillingen-donau.de/index.php?id=60

de.wikipedia.org/wiki/Mariä_Reinigung_(Steinheim)

 

 

Der Ort Steinheim wurde bereits in vorchristlicher Zeit bewohnt.
Davon zeugen Bodenfunde, die aus der Mittelsteinzeit, der Hallstat- und der Latenezeit stammen.
Östlich der Pfarrkirche wurden drei römische Gebäude ausgegraben, die zu einem großen römischen Gutshof (villa rustica) gehörten.
Auf diesen weist auch der Ortsname hin, der soviel bedeutet wie die Siedlung bei den (römischen) Steinhäusern.
1974 ist der längst vermutete Reihengräberfriedhof gefunden worden und damit die alemannische Gründung des Ortes bewiesen.
Steinheim wurde erstmals im Zusammenhang mit der Schenkung von Gütern durch Markgraf Diepold von Vohburg an das Kloster Reichenbach in der Oberpfalz urkundlich erwähnt.
Das Kloster Reichenbach errichtete zur Verwaltung seiner donauschwäbischen Besitztümer in Steinheim eine Propstei, die nach der Säkularisierung des Klosters während der Reformation (1556) an Pfalz-Neuburg und 1625 an das Hochstift Augsburg kam.

Der quadratische Turmunterbau der Kirche Mariä Reinigung und Teile der südlichen Langhauswand stammen aus der Zeit um 1200.
Im Jahr 1507 wurde der Chor erneuert und der Turm um zwei Geschosse erhöht.
In den Jahren 1689, 1713 sowie 1765 fanden weitere Umgestaltungen statt.
1775 wurde die Kirche durch Joseph Feistle und Georg Bozenhard nach Plänen von Franz Kleinhans verlängert und erhöht.

 

 

Mariä Himmelfahrt ist ein flachgedeckter Saalbau mit einer Doppelpilaster-Wandgliederung sowie einer zweifachen Westempore.
Auf der Südseite des eingezogenen, gerade geschlossenen Chors mit Muldengewölbe befindet sich ein offener Oratoriumsanbau.
Im nördlichen Chorwinkel steht der massive achtgeschossige Turm, mit sechs quadratischen Untergeschossen und einem Oktogon mit Zwiebelhaube.
Die Kirche umgab früher ein großer Wehrfriedhof, von dessen Befestigung heute noch Reste erhalten sind.

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Das Gotteshaus birgt eine bemerkenswerte Innenausstattung im Übergang vom Rokoko zum Klassizismus.
Die Altäre von 1777 stammen von Johann Liedl und Johann Eggert.
Die Altargemälde malte Matthäus Günther:
am Hochaltar: Maria als Mondsichelmadonna, im Auszug Gottvater.
an den Seitenaltären: links Maria mit ihrer Mutter Anna, rechts Martyrium des hl. Sebastian.
Die Seitenaltarauszüge stammen von Johann Anwander um 1750/60: links hl. Michael, rechts hl. Joseph mit dem Jesuskind.
Die Figuren der Apostelfürsten seitlich am Hochaltar sind Werke von Johann Michael Fischer.

Mathäus Günther malte 1776 ebenfalls die Deckenfresken:
im Chor: Darstellung im Tempel,
im Langhaus: ein großformatiges, die gesamte Decke einnehmendes Bild mit Darstellung von Gefangennahme, Martyrium und Glorie der Apostel Petrus und Paulus sowie im Westen des hl. Michael.
Die Muschelwerkstukkaturen stammen von Bartholomäus Hoiß, um 1775/76.
Über dem Chorbogen befindet sich ein stukkiertes Wappen des Augsburger Bischofs Clemens Wenzeslaus.

Zu den übrigen beachtenswerten Ausstattungstücken der Kirche gehören:
die Kanzel von 1776, am Korb Putten mit Symbolen der göttlichen Tugenden, auf dem Schalldeckel Evangelistensymbole;
ein Taufstein, Anfang 16. Jh. mit Schnitzgruppe der Taufe Christi von J.M. Fischer aus der zweiten Hälfte des 18. Jh.;
Kreuzwegstationen von Johann Caspar Birgisser von 1778;
Ein Steinrelief des Ecce Homo an der östlichen Chorwand aus der ersten Hälfte des 17. Jh.