Wappen Dillingen Binswangen - St. Maria vom Skapulier

 

 

 St. Maria  St. Maria Binswangen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kapelle
 Besonderheit: sog. Bruderschaftskapelle
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1617
 Adresse: 89537 Binswangen, Römerstraße
 Geo: 48.556685, 10.637577
 Lage:

Karte

 Parken: In den Seitenstraßen
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

www.pg-wertingen.de/index.php/kirchen/10-kirchen/19-friedhofskapelle

 

 

Die Kapelle St. Maria vom Skapulier in Binswangen (sog. Bruderschaftskapelle) wurde 1617 durch Johann Alberthal erbaut, im Auftrag von Hans Konrad Schertlin, dem Inhaber der Herrschaft Binswangen.
Die ursprünglich als Familiengrablege geplante Kapelle wurde erst von den Herren von Knörringen (1635-1769) als solche genutzt.
Im Jahr 1685 wurde die Skapulierbruderschaft Maria vom Berge Karmel gegründet und es entstand eine Marienwallfahrt.
Nach der Säkularisation 1809 kaufte die Gemeinde Binswangen die Kapelle für 349 Gulden auf und bewahrte sie vor dem Abbruch.
Nach Artilleriebeschuss im April 1945 wurde das Bauwerk stark beschädigt und ist bis 1948 außen und innen wieder hergestellt worden.

 

 

Die Kapelle ist ein einzigartiger und origineller, über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes errichteter Zentralbau, eine Art vereinfachte, ländliche Miniaturausgabe der Peterskirche in Rom.
Der östliche und westliche Arm hat jeweils eine halbkreisförmige Apsis.
Über dem gerade geschlossenen nördlichen und südlichen Arm stehen quadratische, zweigeschossige Türme mit breiten, kräftigen Ecklisenen und Pyramidendächern.
In drei der tonnengewölbten Kreuzarme befinden sich flache Seitennischen, im westlichen Arm ein hölzerner Emporenumgang mit gedrehten Balusterstäben.
Über der Vierung erhebt sich ein hohe, oktogonale Pedentifkuppel, bekrönt von einer Laterne mit Zwiebelhaube.

 

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Am Hochaltar von 1720/30 befindet sich das Gnadenbild, eine Muttergottesfigur im Brokatkleid um 1700 aus dem Umkreis von Johann Baptist Libigo.
Seitlich stehen Halbfiguren der hll. Johannes Ev. und Joseph, um 1760/70.
Das Hochaltarblatt zeigt die Marienkrönung um 1720/30, im Auszug Maria mit ihren Eltern.
Die Seitenaltäre stammen von 1720-1727. Auf dem nördlichen steht eine Pieta, wohl von dem landsberger Bildhauer Johann Luidl, in den Rundbogennischen, Stephan Luidl aus Dillingen zugeschriebene Figuren: nördlich hl. Sebastian, um 1720; südlich hl. Franz Xaver, bez. 1723.

Anton Wenzeslaus Haffe malte 1727 die Fresken:
in der Kuppel der Vierung: "Maria als Himmelskönigin", sowie Medaillons mit arianischen Emblemen, in den Pedentifs Kirchenväter.
In den Querarmen: nördlich "Christi Geburt", westlich "Mariä Himmelfahrt", südlich "Pfingstwunder".
Der Bendelwerkstuck stammt um 1727 und wird Balthasar Suiter zugeschrieben.
Die Kanzel wurde um 1727 errichtet.
In den Nischen der Vierungspfeiler stehen Figuren der hll. Leonhard, Joachim, Joseph und Muttergottes, alle um 1700, Johann Baptist Libigo zugewiesen.