Wappen Dillingen Pfaffenhofen - St. Martin

 

 

 St. Martin  St. Martin

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: sog. Zusamdom
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1724
 Adresse: 89647 Pfaffenhofen, Kirchstraße
 Geo: 48.612050, 10.709010
 Lage:

Karte

 Parken: in den Seitenstraßen
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Pfaffenhofen_an_der_Zusam)

 

 

Der Ort Pfaffenhofen an der Zusam wurde um das Jahr 1000 n.Chr. als Schenkung an das Kloster St. Stephan in Augsburg erstmals urkundlich erwähnt.
Die quadratischen Turmuntergeschosse der Kirche St. Martin stammen aus der zweiten Hälfte des 14. Jh., das Gotteshaus dürfte aber noch wesentlich älter sein.
1718 wurde im Auftrag des Klosters St. Stephan die gotische Vorgängerkirche abgetragen und in den Jahren 1722-1724 ein Neubau errichtet.
Baumeister war der berühmte Joseph Schmuzer aus Wessobrunn.
1739/40 fand durch Joseph Meitinger eine Erhöhung des ursprünglich niedrigen Satteldachturmes statt.
Die Kirchenweihe erfolgte erst 1750.

 

 

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St. Martin ist für eine Dorfkirche ein ungewöhnlich repräsentativer Bau, im Volksmund auch "Zusamdom" genannt.
Mittels einer kleinen Kuppel im Langhaus versuchte der Baumeister eine Zentralisierung des Innenraumes zu erreichen.
Es ist ein heller, breiter Saal zu vier Jochen mit Doppelpilastern und einer Stichkappentonne, der Chor ist eingezogen und halbrund geschlossen.
Das schlichte Äußere der Kirche wird nur durch die Rundbogenfenster in Blendfeldern und die betonte Westfassade mit geschwungenem Stufengiebel belebt.
Im nördlichen Chorwinkel steht der schlanke, 57 m hohe Turm mit Oktogon, Zwiebelhaube und Laterne.
Der Kirchturm gehört wegen seiner reichen Gliederung durch Eckpilaster, Flachbänder und geschweiften Giebeln zu den bemerkenswertesten in ganz Bayerisch-Schwaben.
Die Fernwirkung der Kirche und des Turms ist enorm; früher brannte hier eine Laterne zur Orientierung der Wanderer im Donauried.

 

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Der mächtige frühbarocke Hochaltar von 1705 wurde 1723 von der abgerissenen Salvatorkirche in Augsburg übernommen, das Altarblatt ist modern.
Der linke Seitenaltar sog. "Nothelferaltar" ist ein Werk von Balthasar Amann, 1725; das Altarblatt von Anton Wenzeslaus Haffe stellt die 14 Nothelfer dar.
Rechts steht der Bruderschaftsaltar von Anton Bergmüller (1724) mit dem Gemälde der Himmelfahrt Mariä.
Die Antependien der beiden Seitenaltäre sind modern.

Anton Wenzeslaus Haffe malte 1724 ebenfalls die Deckenfresken:
im Chor: die "Hl.-Geist-Taube", "Glorie des hl. Martin";
im Langhaus: "Auferstehung und Christi Himmelfahrt".
Die Stuckierung der locker und flächenhaft verteilten, zierlichen Bendelwerkstuckaturen übernahm der Baumeister Johann Schmuzer, 1722.
Die prächtige Kanzel mit einem großen Posaunenengel auf dem Schalldeckel stammt von Johann Pflaum (1748); die Apostelfiguren beiderseits schuf Franz Xaver Bendel.
Zu den bemerkenswerten Einrichtungsgegenständen zählen:
das gotische Holzrelief der Krönung Mariens um 1500, eine Figur des hl. Gregor, um 1470 sowie ein Kruzifix an der unteren Empore von ca. 1500 im seltenen Viernageltypus.

Seit 1816 besteht die Wallfahrt zum Gnadenbild des hl. Sylvester, dem Schutzpatron der Schweine. Die Pfaffenhofener "Sylvester-Wallfahrt" ist die einzige "Sauwallfahrt" der Welt.

 

St. Martin Pfaffenhofen

Altargemälde linker Seitenaltar "14 Nothelfer"

 

Anton Wenzeslaus Haffe, 1724

 

St. Martin Pfaffenhofen

Deckenfresko Chor "Glorie des hl. Martin"

 

Anton Wenzeslaus Haffe, 1724

 

St. Martin Pfaffenhofen

Deckenfresken Langhaus "Auferstehung und Christi Himmelfahrt"

 

Anton Wenzeslaus Haffe, 1724