Wappen Dillingen Wertingen - St. Martin

 

 

 St. Martin  St. Martin

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: zinnengekrönte Doppelturmkirche
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1705
 Adresse: 89637 Wertingen, Pfarrgasse
 Geo: 48.561700, 10.683260
 Lage:

Karte

 Parken: am Marktplatz
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

www.pg-wertingen.de/index.php/kirchen/10-kirchen/21-kath-kirche-wertingen

de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Wertingen)

 

 

Für das frühe Errichten einer Kirche in Wertigen (in fränkischer Zeit etwa im 6./7. Jh.), spricht das Martinspatrozinium der Stadtpfarrkirche.
Schon im Jahr 1297 bezeugt das Wertinger Stadtsiegel eine doppeltürmige romanische Kirche, deren Reste heute in den Untergeschossen des Nordturms erhalten geblieben sind.
Bei den schweren Bränden, die Wertingen 1388 und 1462 heimgesucht haben, wurde auch die Kirche fast vollkommen zerstört.
Der Neubau erfolgte in spätgotischen Formen, die heute in den Umfassungsmauern des Chors und dem nördlichen Turmaufbau erhalten sind.
Nachdem St. Martin 1646 von den Schweden niedergebrannt wurde, hat man 1648 das Gotteshaus erneut instandgesetzt.
Dabei ist der südliche Turmaufbau in gotischen, dem Nordturm angepassten Formen neu entstanden.
Um 1700 fanden durchgreifende Umgestaltungen statt; u.a. wurde das Langhaus neu errichtet sowie der Innenraum neu ausgestattet.

 

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St. Martin ist die einzigste zinnengekrönte Doppelturmkirche in Deutschland.
Sie hat ein einschiffiges Langhaus mit flacher Stichkappentonne auf ausladenden, reich dekorierten Gebälkstücken.
Die östlichste Achse ist durch quadratische Kapellenanbauten mit kurzen Quertonnen querschiffartig erweitert.
Der gotische Chor ist stark eingezogen und dreiseitig geschlossen.
Nördlich und südlich stehen die beiden Türme mit Satteldächern und Zinnenkranz.
Außen an der Nordseite des Kirchenbaus erinnern etliche Epitaphe aus dem 16. und 17. Jh. an die Pappenheimer.

 

 

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Die Altäre um 1700/10 sind Werke des einheimischen Schreiners Balthasar Amann.
Das Hochaltarblatt zeigt das Abendmahl von Bernhard Mittermayr um 1770.
Von ihm stammen auch die in die Wände und Oratoriumsbrüstungen eingelassenen Ölbilder: "Mariä und Christi Himmelfahrt" sowie "Anbetung der Hirten und Könige".

Die Fresken im Chor wurden um 1705/10 gemalt: "Glorie des hl. Martin", seitlich Kirchenväter, in den Stichkappen Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons. Die Langhausfresken sind modern.
Von Benedikt Vogel, um 1705, stammt die üppige Stuckdekoration im Wessobrunner Stil mit saftigem Akanthus, Fruchgehängen, Vasen und Engeln.
An den Langhauswänden hängen große Fastenbilder von Johann Baptist Enderle, von 1772, "Geißelung" und "Dornenkrönung" (eine Leihgabe der Kirche von Steinheim).
In der südlichen Seitenkapelle befindet sich ein bemerkenswertes Schnitzrelief der Beweinung Christi um 1510/20.
Zu den weiteren bedeutenden Ausstattungsstücken der Kirche zählen:
eine Muttergottesfigur, sog. Klösterlemadonna um 1470 sowie der Taufstein von 1577 mit dem Wappen Pappenheim auf der Vorderseite.

 

 

St. Martin Wertingen

Gemälde "Geißelung Christi"

 

Johann Baptist Enderle, 1772

 

St. Martin Wertingen

Gemälde "Dornenkrönung"

 

Johann Baptist Enderle, 1772