Wappen Donau-Ries Schloss Rain am Lech

 

 

 Herrgottsruh Oberndorf  Schloss Rain am Lech

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Schloss
 Besonderheit: Ehem. Wittelsbacher Schloss
 Baustil: Spätgotik
 Baujahr: 15 Jh.
 Adresse: 86641 Rain am Lech, Mühltorweg
 Geo: 48.692070, 10.918170
 Lage:

Karte

 Parken: in der Schlossstr.
 Bewertung: 1*  (von 5*)
 Links:

www.rain.de/index.php?id=1151,52

de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Rain_(Lech)

 

Den nördlichen Abschluss der Schlossstraße von Rain am Lech bildet das spätgotische Wittelsbacher Schloss.
Die erste Erwähnung einer Burg in Rain fand bereits 1310 statt.
Nach dem Abbruch der ursprünglich an der Südostecke der Stadt gelegenen Burg, wurde 1392 das heute nicht mehr vorhandene Alte Schloss errichtet.
Es befand sich östlich des heutigen sog. Neuen Schlosses und stieß im nordöstlichen Winkel der Stadtmauer auf den mächtigen Wartturm, den späteren Hexenturm. An letzteren erinnert an seinem früheren Standort eine Gedenktafel an der Außenwand der Stadtmauer; sie ist auf dem Spielplatz des "Kindergartens am Schloss" zu sehen.
Das Alte Schloss nahm den Ostflügel sowie den östlichen Teil des Südflügels ein und beherbergte die Schlosskapelle, deren kostbarstes Ausstattungsstück eine französisch beeinflusste gotische Steinmadonna mit dem Jesuskind gewesen ist.
Das Neue Schloss entstand ab 1421 unter Herzog Ludwig VII. dem Gebarteten von Bayern-Ingolstadt, zu dessen Teilfürstentum die Grenzfestung Rain damals gehörte.
Es bestand aus zwei Baukörpern mit zinnengekrönten Giebeln, die sich westlich an den alten Teil anschlossen.
Im linken dieser beiden Trakte befand sich der Grosse Saal.
Nördlich an den linken Trakt waren bis zur Stadtmauer hin Wirtschaftsgebäude und Gesindewohnungen angebaut.
Nach Norden und Osten war das Schloss durch die Stadtmauer sowie durch die weit vorgeschobene, trutzhafte Schlossbastei gesichert.
Der einzige Zugang führte von Süden her über eine Zugbrücke.
Das Schloss wurde selten von den bayerischen Herzögen bewohnt, im Mittelalter und in der Barockzeit war es Amtssitz der
herzöglichen Pfleger und Verwalter.
Während des Spanischen Erbfolgekriegs nutzte es die österreichische Feindbesatzung als Reiterkaserne.
Im 18. Jh. und bis in die zweite Hälfte des 19. Jh. war es Amtssitz des Rainer Landrichters, ab 1880, nach der schon 1862
in Bayern erfolgten Trennung von Verwaltung und Justiz, Sitz des hiesigen Amtsgerichtsdirektors.
Der ehemalige Ostkomplex, das Alte Schloss, wurde um 1890 mitsamt der Kapelle wegen Baufälligkeit abgetragen und wesentlich verkleinert, in seiner jetzigen Form mit einem Zinnengiebel wiederaufgebaut.
Auch der Wirtschafts- und Dienstbotenflügel im Westen besteht nicht mehr.
Im Dritten Reich traf sich im Schloss der BDM (Bund Deutscher Mädchen), nach 1945 lebten darin vorübergehend Heimatvertriebene.
Bis in die siebziger Jahre diente es als Schulgebäude, die Staatliche Realschule Rain nahm hier ihren Anfang.
Der Charakter des ursprünglichen Wasserschlosses ging weiter verloren, als man 1960 die im Süden und Westen vorgelagerten Wassergräben auffüllte.

Heute präsentiert sich das Schloss nur noch als zweigeschossige Dreiflügelanlage, deren Inneres sich im Vergleich zur
Erbauungszeit wegen seiner unterschiedlichen Nutzung im Lauf der Jahrhunderte völlig veränderte.
Der Westtrakt ist ein hoher Giebelbau mit Erker und Zinnengiebel, der Mittelteil steht quer und besitzt ein rundbogiges Tor.
Heute ist das Schloss Sitz verschiedener Vereine und dient im Sommer als Kulisse für stimmungsvolle Serenaden des Rainer "Liederkranzes" und der Rainer Stadtkapelle.