Wappen Donau-Ries St. Laurentius Minderoffingen

 

 

 St. Laurentius Minderoffingen  St. Laurentius Minderoffingen

 

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Eine der ältesten Kirchenbauten im Ries
 Baustil: Spätromanisch
 Baujahr: 13. Jh.
 Adresse: 86748 Minderoffingen, Obere Str. 11
 Geo: 48.943230, 10.462960
 Lage:

Karte

 Parken: P vor der Kirche
 Bewertung: 1*  (von 5*)
 Links:

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Die Pfarrkirche St. Laurentius in Minderoffingen gilt als eine der ältesten Kirchenbauten im Ries.
Sie wurde bereits um das Jahr 1100 erbaut und ist einer Urkunde vom 24. September 1143 als Taufkirche das erste Mal erwähnt.
Im Jahr 1216 wurde sie als eine der ersten Kirchen dem Augsburger Bistum einverleibt.
In der zweiten Hälfte des 17. Jh. fand eine Erhöhung des Turms um das Oktogon mit geschwungener Haube statt und wohl
gleichzeitig auch die Erneuerung des Chor- und Sakristeigewölbes.

 

 

St. Laurentius steht in der Mitte des Ortes, im ummauerten Friedhof als einst stark befestigte Wehrkirche.
Ihr Mauerwerk ist doppelt gemauert; außen besteht sie aus sauber behauenen und unverputzten Tuffsteinquadern, innen als gewöhnliche Mauerrung. Die Stärke ihrer Mauern beträgt im Durchschnitt 1,50 Meter, am Turmuntergeschoß bis zu vier Meter.
Kunstgeschichtlich ist St. Laurentius eine romanische Chorturmkirche über einem geradlinigem Grundriß.
Das Langhaus ist einschiffig und flachgedeckt, in der Nordwand befindet sich ein tonnengewölbter Treppenaufgang zur Empore.
Der eingezogene, quadratischen Chor hat ein Sternrippengewölbe und eine Rechteckapsis.
Der Turm, in staufischer, achteckiger Form, ist im ersten Geschoss mit Schießscharten versehen, das zweite Geschoß ist gegen das erste leicht eingezogen und verputzt. Unterhalb der Turmzwiebel befinden sich gekuppelte rundbogige Schallöffnungen mit Säulen als Mittelstütze.

 

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Das Innere der Kirche hat nach verschiedenen Renovierungen im 17. Jahrhundert und vor allem 1860 und 1901, als sie im Nazarenerstil ausgemalt wurde, eine starke Entstellung erfahren.
Erst bei der Renovierung 1961 bis 1966 durch den geistlichen Rat Max Pfau, wurde der ursprüngliche romanische Zustand weitestgehend wiederhergestellt und die vielen Beschriftungen mit leonischen Versen und sonstigen Bildnissen entdeckt und freigelegt.
Der Altar sowie der Kupfertabernakel unter dem Apsisfenster sind modern.
Über dem Ostfenster, dem Apsisbogen, der Sakristeitür und dem mit Bändern beschlagenen Hauptportal befinden sich lateinische Majuskelinschriften des 12./13. Jh., die nur teilweise zu entziffern sind.
Schwach erkennbare Malereireste des 14./15. Jh. zeigen am Chorbogen Ornamente und am Apsisbogen "die fünf klugen und törichten Jungfrauen".
In den Emporenpfeiler ist ein Taufstein eingelassen; die polygonale Schale stammt wohl aus dem 15. Jh., der Kupferkessel und die Stuckrahmung stammen um 1680.
Alle Figuren der alten Ausstattung der Kirche wurden im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff in Donauwörth, wo sie
renoviert werden sollten, zerstört.