St. Martin Deiningen
St. Martin Deiningen
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
Besonderheit: | Pfarrkirche von Deiningen, ehemalige Wehrkirche |
Baustil: | Barock |
Baujahr: | 1745 |
Adresse: | 86738 Deiningen, St.-Martin-Str. 6 |
Geo: | 48.861010, 10.570570 |
Lage: | |
Parken: | P an der Kirche |
Bewertung: | 1* (von 5*) |
Links: | www.deiningen.de/index.php/leben1level/sehenswert/st-martin |
Deiningen ist eine der ältesten Gemeinden in Bayerisch Schwaben.
Bereits um 300 n. Chr. war der Ort Bischofssitz und auch das Patrozinium der Pfarkirche St. Martin läßt auf eine frühe Gründung schließen.
Das erste mal urkundlich bezeugt ist die Kirche im Jahr 760 in der berühmten Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Pippin III., in welcher er den Ort Deiningen mit allen Besitztümern dem Kloster Fulda vermacht hatte.
Der Kern des heutigen Kirchenbaues stammt noch aus karolingischer Zeit, das Langhaus, Chor und der Turm aus dem 14. Jh. In dieser Zeit wurde St. Martin mit ihrem mächtigen, einem Bergfried ähnelnden Turm zusammen mit Pfarrhaus, Friedhof und Pfarrgarten zu einer stark befestigten Wehranlage (Wehrkirche) ausgebaut und mit einer hohen Ringmauer umgeben.
Die Überreste dieser Umfassungsmauer, obwohl nicht mehr so massiv wie im Mittalalter, sind heute noch sichtbar.
Nach der Reformation diente die Kirche 1616-1961 als Simultankirche, d.h. das Gotteshaus diente der katholischen sowie der evangelischen Konfession als Pfarrkirche.
1662 wurde das Kirchendach ausgebessert, dendrochronologische Untersuchungen der Holzbalken ergaben auch, dass der Ost- und Westteil des Dachgestühls aus der Zeit um 1479/80 stammt.
Im Jahr 1702 wurde der Turm um das oberste Geschoß erhöht und mit einem steilen, zehn Meter hohen Pyramidendach bekrönt. Im oberen Teil befindet sich eine im Jahr 1702 aufgebaute Glockenstube mit zum Teil noch original erhaltenen Glocken.
Zwischen 1740 und 1745 fand eine Umgestaltung und Barockisierung des Innenraumes statt, bei dem auch das Langhaus nach Westen verlängert wurde.
Das Glanzstück im Innern der Kirche St. Martin ist der barocke Hochaltar mit dem großen Altarblatt des Hl. Martin von Johann Michael Zink, um 1750/60.
Im Auszug befindet sich das Ottilienbild, als Erinnerung an die 1732 abgebrochene Deininger Ottilienkapelle.
Auf dem linken Seitenaltar steht eine überlebensgroße Muttergottesfigur aus Terrakotta von 1420/30, auf dem rechten ein Gemälde der Hl. Familie, um 1760.
Die Fresken stammen ebenfalls von J.M. Zink, um 1750/60:
im Langhaus: Himmelfahrt und Krönung Mariens, Geburt Jesu;
im Chor: die Auferstehung und das Lamm Gottes.
Zu den übrigen, kunsthistorisch wertvollen Ausstattungsstücken zählen:
- ein Johannesadler im Chor und Christuskopf am mittleren, südlichen Strebepfeiler aus Stein, von Ende des 14. Jh.,
- ein ehemaliges Chorbogenkruzifix, um 1340, an der linken Langhauswand,
- eine gotische Figur der Mantelspende des hl. Martin im Chor von Ende des 15. Jh.