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 Kloster Holzen  Kloster Holzen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kloster
 Besonderheit: Ehem. Benediktinerkloster
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1704
 Adresse: 86940 Allmannshofen, Holzen
 Geo: 48.604312, 10.814366
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz am Kloster
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

www.kloster-holzen.de

de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Holzen

 

 

Das Kloster Holzen wurde 1150 vom Kreuzfahrer Marquard Graf von Donnersberg gestiftet, als dieser für den Fall der Genesung von einer schweren Krankheit eine Klostergründung gelobte.
Das ursprüngliche Kloster, stand unter dem Namen "Neuwasser" am Fuß des Berges, da an der Stelle des heutigen Klosters das Schloß des Grafen von Donnersberg stand, später wurde es "Am Holz" oder "Holzen" genannt.
Trotz Zerstörungen im Bauernkrieg (1525) und im Schmalkaldischen Krieg (1546 und 1552) wuchs das Kloster und sein Besitz weiter.
1556 bis 1559 wurden die Gebäude und die Klosterkirche, die bislang aus Holz waren, vom Baumeister Ulrich Unsinig neu errichtet.
1617 wurde Holzen zur Abtei erhoben. Die erste Äbtissin Anna von Rehlingen ließ auf dem heutigen Klosterplatz 1614 die erste Karl-Borromäus-Kapelle in Deutschland und 1619 eine Loretokapelle erbauen.
Nach Schäden im Dreißigjährigem Krieg waren Ende des 17. Jh. die Klostergebäude baufällig, so daß ein Neubau notwendig war.
1696-1704 wurde der heute bestehende Klosterkomplex und die Klosterkirche vom Vorarlberger Baumeister Franz II Beer von Bleichten neu erbaut.
Die Bauleitung hatte der Ottobeurer Pater Christoph Vogt, dessen Ideen in der Frauenchoranlage und den Emporen der Kirche verwirklicht wurden.
Seit 1740 besteht eine Wallfahrt zum göttlichen Kind, einer in kostbare Gewänder gekleideten, wundertätigen Figur eines Christkinds.
Das Kloster, das 1802 während der Säkularisation aufgehoben wurde und in Privatbesitz des Fürsten Alois von Hohenzollern kam, gehört seit 1927 der St.-Josefs-Kongregation von Ursberg und dient heute als Pflegestätte für geistig Behinderte.

 

 

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Kloster Holzen ist eine weitläufige Barockanlage, deren Mittelpunkt die in Wessobrunner Art reich stuckierte Klosterkirche St. Johannes der Täufer bildet.
Die Lage auf dem Karlsberg hoch über der Lechebene verleihen der Gruppe eine hervorragende Fernwirkung.
Das Klostergebäude ist eine rechteckige, dreigeschossige Vierflügelanlage.
Aus der Mitte des Ostflügels ragt die einschiffige Klosterkirche aus dem Gebäudekomplex weit nach Osten.
Auf beiden Seiten des engen, dreiseitig geschlossenen Chores stehen hohe Türme mit Oktogon und Laternenkuppel, deren quadratische Mittelgeschosse aus dem Kirchendach zu entwachsen scheinen.

An der Südseite des Klostergartens befindet sich die mit einem kleinen Turm bekrönte Lorettokapelle.
Sie wurde von Hans Jörg Radmiller 1710 errichtet, als Ersatz für die 1696, wegen des Baus der Klosterkirche, abgebrochenen Loretto- und Kreuzkapelle.
Am nördlichen Fuß des Klosterberges steht an Stelle des Chores der alten Klosterkirche die St. Lorenz-Kapelle.
Sie wurde 1707 ebenfalls von Hans Jörg Radmiller erbaut und dient heute als Friedhofskirche.

 

 

Klosterkirche Holzen

Der Innenraum der Kirche ist rechteckig zu drei Jochen mit eingezogenen Pfeilern zwischen denen Seitenkapellen eingerichtet sind.
Über den Kapellen befinden sich nach Vorarlberger Schema miteinander Verbundene Emporen.
Die Empore auf der Westseite ist nach dem Vorbild der Klosterkirche Benediktbeuern dreigeschoßig angelegt: unten die Silberkammer, im ersten Geschoß der Nonnenchor mit Äbtissinenloge, darüber der Musikchor mit der Orgel.
Die Klosterkirche hat insgesamt zehn Altäre: zwei im Nonnenchor, der Hochaltar und zwei Seitenaltäre sowie die Kapellenaltäre: zwei links und drei auf der rechten Seite.
Der Hochaltar von Ehrgott Bernhard Bendel, 1730 ist ein sehr gutes Werk des Frührokoko im Regence-Stil (Bendelwerk). Er ist betont in der Höhe bühnenartig aufgebaut.
Das Hochaltarbild malte 1671 Johann Georg Schmidtner, es zeigt die Taufe Christi.
Von E.B. Bendel stammen auch die Figuren der Engel und Gottvater im Auszug sowie der Muttergottes und der hl. Joseph außerhalb der Säulen.
Die Figuren der hll. Zacharias, Elisabeth, Anna und Joachim zwischen den Säulen schnitzte Anton Sturm.
Im Chor, über den Turmtüren befinden sich mit Flachschnitzereien verzierte Ehrendenkmäler in Form von Altären für den hl. Benedikt und die hl. Scholasika. Die Bilder malte 1742 Johann Georg Bergmüller.

Beiderseits der Triumphbogenwand stehen die schmalen und ganz von Figuren bedeckten Seitenaltäre, ebenfalls Arbeiten von E.B. Bendel, 1730.
Links der Marienaltar, mit einer Muttergottesfigur von 1688 und dem Relief der Geburt Christi.
Rechts der Annaaltar, mit einer großen barocken Figur der hl. Anna Selbdritt und dem Relief Geburt Mariä.
Vier Kapellenaltäre um 1710/20 geschaffen nach Entwürfen des Paters Christoph Vogt und Arbeiten von Bschorer und E.B. Bendel:
Auf der linken Seite der Kanzel befindet sich der Altar der Hl. Familie: im Antependium: Erscheinung des Erzengels Michael auf dem Berge Gargano, im Auszug eine Michaelsfigur.
Auf der Leuchterstufe steht ein Schrein mit dem Leib des Märtyrers hl. Nikolinus.
Neben der Kanzeltreppe der Skapulier-Bruderschafts-Altar mit einer Figur der Muttergottes vom Skapulier. Das Antependium stellt die Geschichte des Skapuliers dar.
Auf dem Altar steht der Reliquienschrein der hl. Aurelia.
Rechts vorne: der Reliquienaltar, welcher an Stelle des Bildes eine originelle Reliquienzusammenstellung zeigt. Das Relief schildert die Martyrien der hll. Blutzeugen.
Auf dem Altar ruhen jetzt die Reliquien der hl. Sabina.
Rechts in der Mitte der Karlsaltar, zu Ehren des hl. Karl Borromäus als Ersatz für die 1614 geweihte, aber 1696 wegen des Kirchenbaus wieder abgebrochene Karl-Borromäus-Kapelle.
Das Antipendium zeigt den Heiligen als Schützer von Pest, Hunger und Krieg. Auf dem Altar ruht der Leib der hl. Theodora.
Gegenüber dem Kircheneingang befindet sich der Altar der 14 Nothelfer.
Statt des Altarbildes steht in der Mitte eine Marienfigur, daneben und darüber Figuren der 14 Heiligen Nothelfer, am Antependium Relief: Martyrium der hl. Afra.
Der Altar ist seit etwa 1740 Wallfahrtsaltar, in einem Glasschrein befindet sich die bekleidete Figur des wundertätigen Christkindes, um 1620/30.

Die Deckenfresken stammen von Johann Rieger (1704-06):
im Chor: symbolische Darstellung des Meßopfers und der vier Arten des Gebets.
Im Langhaus: zeigt das Hauptbild die Schutzheiligen des Klosters, seitlich acht Seligkeiten.
Mit verschwenderischer Fülle sind Decken und Wände der Klosterkirche mit Stuckaturen Wessobrunner Art geschmückt.
Als Stuckator dürfte 1704-06 Benedikt Vogel in Frage kommen.
Über den Pfeilern stehen auf den Gesimsen überlebensgroße Figuren der Apostel.
Die Figuren am Chorbogen stellen die Himmelfahrt Christi dar, an der Orgelempore Engelskonzert.

 

 

Kloster Holzen

Deckenfresko Chor "Messopfer"

 

Johann Rieger, 1704-06

 

Kloster Holzen

Deckenfresko Langhaus "Schutzheilige des Klosters"

 

Johann Rieger, 1704-06

 

Kloster Holzen

Hochaltargemälde "Taufe Christi"

 

Johann Georg Schmidtner, 1671

 

Kloster Holzen

Altargemälde linker Nebenaltar Chor "Hl. Benedikt"

 

Johann Georg Bergmüller, 1742

 

Kloster Holzen

Altargemälde linker Nebenaltar Chor "Hl. Scholastika"

 

Johann Georg Bergmüller, 1742