Wappen Augsburg_Land Horgau - St. Martin

 

 

 St. Martin  St. Martin

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Pfarrkirche von Horgau
 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1770
 Adresse: 86497 Horgau, Martinsplatz
 Geo: 48.394234, 10.684724
 Lage:

Karte

 Parken: in den Nebenstraßen
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

www.horgau.de/index.php?id=77

de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Horgau)

 

 

Der Ort Horgau entstand bereits im 8. Jh. Im Jahr 1179 wurde "Horge" zum ersten mal urkundlich erwähnt.
Es war bereits im Mittelalter Urpfarrei und befand sich im wechselnden Besitz Augsburger Patrizierfamilien, vor allem den Rehlingern.
Die frühe Baugeschichte der Kirche St. Martin ist weitgehend unbekannt, das Patrozinium des hl. Martin lässt auf eine Gründung in fränkischer Zeit schließen.
Von einer spätgotischen Vorläuferkirche aus dem 15. Jh. ist nur der Chor der heutigen Kirche als Rest erhalten geblieben.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde im Sommer 1632 der Horgauer Pfarrer Martin Maxilla von den Schweden erschlagen. Das Dorf wurde in Brand gesetzt, ausgeplündert und ein Großteil der Dorfbewohner ermordet, dabei ist vermutlich auch das Pfarrarchiv verbrannt.
Der Neubau des Langhauses erfolgte 1675-80, zwischen 1715 und 1725 wurden mehrfach Umbauten und Ergänzungen durchgeführt.
Am 11. Oktober 1735 ist St. Martin von dem Augsburger Weihbischof Jakob von Mayr erneut geweiht worden.

 

 

St. Martin Horgau

St. Martin hat ein einschiffiges Langhaus mit Stichkappentonne und doppelter Westempore.
Der Chor ist dreiseitig geschlossen mit spätgotischem Tonnengewölbe und Stichkappen.
Im nördlichen Chorwinkel steht der mächtige, quadratische Turm mit Oktogon und doppelter Zwiebelhaube.

 

 

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Alle Altäre der Kirche St. Martin stammen aus der Zeit um 1730/35.
Das Hochaltargemälde wurde um 1680 gemalt. Es zeigt die Muttergottes als Himmelskönigin, darunter Ansicht des brennenden Horgau und die Schlacht bei Zusmarshausen von 1648.
Die Seitenaltäre haben Holzfiguren: links der hl. Florian, rechts hl. Anna lehrt Maria lesen, von Franz Rüll, 1717.

Die Deckenfresken um 1765/70 werden Joseph Christ zugeschrieben: im Chor: Mantelspende des hl. Martin;
im Langhaus: Szenen aus dem Leben und Glorie des hl. Martin.
Der Stuck stammt aus verschiedenen Epochen: im Chor hinter dem Hochaltar Rest der frühesten Dekoration, um 1715/20, im Langhaus sowie in den Apostelnischen um 1725, wohl von Matthias Lotter.
Im Chor, Kreuzwegstationen und Chorbogenkartuschen zum Langhaus in Rokokoformen mit Rocaillen, Blumen und Girlanden um 1765/70.
Über dem Chorbogen Kartuschen mit Wappen der Familien Rehlingen-Hainhofen und Rehlingen-Horgau.
Im Turmuntergeschoß befindet sich das ehem. Altarbild des Augsburger Domes, Muttergottes mit den hll. Johannes Ev., Christophorus und Gallus, um 1620, Johann Rottenhammer zugeschrieben.
Die Kirche enthält bemerkenswerte Holzfiguren: eine Pieta im Chor um 1510, Kruzifix und Schmerzhafte Muttergottes im Langhaus, um 1510/20.