Wappen Augsburg_Land Hiltenfingen - St. Silvester

 

 

 St. Silvester  St. Silvester

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Pfarrkirche von Hiltenfingen
 Baustil: Klassizismus
 Baujahr: 1789
 Adresse: 86856 Hiltenfingen, Augsburger Str.
 Geo: 48.162418, 10.718075
 Lage:

Karte

 Parken: Im Schulweg
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links: pg-hiltenfingen-langerringen.de/index.php/pfarreien/hiltenfingen

 

 

Die Pfarrkirche von Hiltenfingen wurde um 1180 erstmals erwähnt.
Von 1269 bis zu Säkularisation 1803 gehörte sie zur Deutsch-Ordens-Kommende Blumenthal (Landkr. Aichach-Friedberg).
Weitere Nachrichten aus dem Mittelalter sind nicht bekannt, da alle Urkunden bei einem Pfarrhofbrand im Jahr 1620 vernichtet wurden.

Am Turm lassen sich drei Bauepochen ablesen: die untersten 5 Geschosse sind romanisch (um 1200), die mittleren gotisch (1490), die Turmspitze mit dem Oktogon wurde 1710 neu errichtet.
Nach noch vorhandenen Dokumenten war der Turm ursprünglich Teil eines Schlosses der Grafen von Türkheim-Schwabegg, das jedoch beim Bau der Kirche abgerissen wurde.
Das Turmuntergeschoß (7 x 7 m, mit 1.90 m dicken Mauern) soll als Gefängnis gedient haben.
Im Jahr 1725 wurde die Kirche von Michael Stiller umgebaut und 1789 der Chor neu errichtet.
Restaurierungen fanden 1906, 1936 sowie 1897 statt.

 

 

St. Silvester hat ein geräumiges, einschiffiges Langhaus mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor.
Auf der Nordseite des Chores steht der mächtige, freistehende Turm, der mit Bogenfriesen und Deutschen Bändern verziert ist. Mit seinen acht Geschossen, Oktogon und Spitzhelm ist er 64 m hoch.

 

 

St. Silvester Hiltenfingen

Die frühklassizistischen Altäre von 1789 stammen von Philipp Jakob Einsle, die Holzfiguren stellen den hl. Stephanus und den hl. Laurentius dar.
Ferdinand Wagner malte 1854 das Altarbild der Kreuzigung.
Die Seitenaltäre sind ähnlich, jedoch einfacher gestaltet; in den Schreinen liegen die Reliquen der Märtyrer St. Gorgon und St. Theodora.

Die Langhausdecke ziert Wessobrunner Stuck von Michael Stiller (1725), im Chor ist der Stuck klassizistisch (1789).
Das Deckenfresko im Chor stellt das Abendmal dar. Es ist ein Werk von Thomas Christian Winck aus dem Jahr 1789. Das Mittelbild wird eingerahmt von vier Medaillons mit Szenen aus dem Alten Testament.
Die Langhausfresken mit Darstellungen aus dem Neuen Testament malte 1874 Joseph Kober.
Über der Empore befindet sich das Gemälde "Johannes der Täufer mit seinen Eltern" von Johann Georg Knappich um 1684. Es ist das einzige Bild der ursprünglichen Deckenausstattung, ebenso das Gemälde "St. Silvester" unter der oberen Empore, das ehemalige Hochaltarblatt.
Auch die Holzfigur des hl. Silvester im Chor ist das einzigste Ausstattungsstück der Kirche vor 1490, vermutlich die Mittelfigur eines gotischen Altars.
Die 1671 gestifteten Apostelfiguren in den Muschelnischen des Langhauses gelten als Frühwerke von Lorenz Luidl.