Welden - St. Thekla
St. Thekla
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Wallfahrtskirche |
Besonderheit: | Bedeutende Rokokokirche |
Baustil: | Rokoko |
Baujahr: | 1759 |
Adresse: | 86465 Welden, auf dem Theklaberg |
Geo: | 48.458386, 10.664643 |
Lage: | |
Parken: | Parkplatz am Theklaberg |
Bewertung: | 3*** (von 5*) |
Links: | de.wikipedia.org/wiki/St._Thekla_(Welden) |
Die Votivkirche St. Thekla steht in beherrschender Lage auf dem ehemaligen Burgberg oberhalb von Welden.
Auf dem "Thekla-Berg" befanden sich bis 1755 Reste einer von den Burgauer Markgrafen erbauten Burg.
Sie war 1597 Sitz des Ortsadels und gehörte bis zu ihrer Zerstörung im 30-jährigen Krieg den Fuggern.
Der Bau der Kirche geht auf ein Gelübde des damaligen Grundherren, Graf Joseph Maria Fugger von Wellenburg (1714-1764) zurück, der am 2. August 1755 auf der Jagd einen Blutsturz bekam.
Den Auftrag zum Bau erhielt 1755 der Baumeister Hans Adam Dossenberger.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 25.07.1756, am 19. September 1758 wurde die Kirche geweiht, 1759 war der Bau vollendet.
Es ist der Höhepunkt des Schaffens des berühmten Baumeisters, dabei ließ sich Dossenberger von der Günzburger Frauenkirche seines Lehrmeisters Dominikus Zimmermann beeinflussen.
Ein ursprünglich angebautes Jagdschlößchen, das mit der Kirche durch einen Gang verbunden war, wurde 1840 abgebrochen.
Die brillant gestaltete Kirche ist eine der schönsten Rokokoschöpfungen Bayerisch-Schwabens.
Der weithin sichtbar auf einem Bergrücken über dem Laugnatal gelegene Bau hat eine elegante Westfassade mit flacher Pilstergliederung, in der Mitte eine Kartusche mit dem Fuggerwappen.
Der Turm steigt über der Westfassade aus dem Dachwerk hervor und wird von einer originellen Haube bekrönt.
Das saalartige Langhaus sowie der Chor haben ausgerundete Ecken, denen schalenartige Wände voranstehen.
Der herrlich gestaltete Innenraum präsentiert sich in vollkommener Einheit von Architektur und Dekoration und wird als eine der besten Raumschöpfungen des Rokoko in Bayerisch-Schwaben angesehen.
Von Johann Baptist Enderle stammen die illusionistisch gemalten Altäre (der Hochaltar sowie die Seitenaltäre sind durch Fresken vorgetäuscht).
Die Tabernakel sind Werke von Johann Michael Fischer, 1759;
Die Hochaltarbilder “Tod der hl. Thekla” und Gottvater malte 1758 Balthasar Riepp.
Seitenaltarbilder: links Tod des hl. Joseph von B. Riepp, rechts Tod des hl. Johann Nepomuk von Franz Sigrist d.Ä.
In der Mitte der Langhausseitenwände befinden sich figurenreiche Stuckaltäre von Domenico Feretti, 1759: nördlich der "Stifteraltar" Graf Fugger mit dem Modell der Kirche und Schlößchen, darüber hl. Thekla, südlich "Stiftungsaltar mit Grabtumba.
Neben den Seitenaltären hängen symetrisch angeordnete Stuckkanzeln von Franz Xaver Feichtmayr mit allegorischen Hinweisen auf das Alte und Neue Testament.
Die Deckengemälde sind Meisterwerke von Balthasar Riepp und Johann Baptist Enderle: Langhausdecke (von Riepp) Verklärung der hl. Thekla mit Heiligen, Chor (von Enderle) Speisung der Armen durch die hl. Thekla.
Alle übrigen Wandmalereien stammen von Enderle, über der Orgelempore nördlich Blutsturz des Grafen Fugger.
Der zart getönte Rokokostuck stammt von Franz Xaver Feichtmayr d.Ä. und Johann Michael Dreyer, 1758: über dem Chorbogen Rocailliekartusche mit dem Fuggerwappen.
Auf zwei Votivbildern im Chor ist die Geschichte der Kirchenstiftung dargestellt.
Johann Baptist Enderle, 1758 |
Deckenfresko Chor "Speisung der Armen"
Johann Baptist Enderle, 1758 |
Deckenfresko Langhaus "Verklärung der hl. Thekla"
Balthasar Riepp, 1758 |
Hochaltargemälde "Tod der hl. Thekla"
Balthasar Riepp, 1758 |
Altargemälde linker Seitenaltar "Tod des hl. Joseph"
Balthasar Riepp, 1758 |