Wappen Dillingen Lauingen - Schimmelturm

 

 

 Schimmelturm  Schimmelturm

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Turm
 Besonderheit: ehem. Stadt- und Wachturm
 Baustil: Spätgotik
 Baujahr: 1478
 Adresse: 89415 Lauingen, Herzog-Georg-Straße 18
 Geo: 48.570476, 10.430574
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz vor dem Rathaus
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

www.lauingen.de/index.php?id=368

 

 

Der Schimmelturm auf dem Marktplatz von Lauingen war der ehemalige Stadt- und Wachturm (früher auch Hofturm genannt).
Er wurde in den Jahren 1457-1478 von Baumeister Heinrich II. Schüttenhelm, im Auftrag des Ratsherrn Georg Imhof erbaut.
Der Turm sollte zur besseren Überwachung des Umlands dienen und den Bürgerstolz der Lauinger repräsentieren.
Zum Bau des Fundamentes und des Untergeschosses wurden Weißjura-Quadersteine aus dem römischen Kastell Faimingen verwendet.
In den einzelnen Steinen sind noch Löcher für das römische Hebegerät, den Wolf erkennbar.

 

 

Der auf zwei Seiten freistehende Turm mit neun quardratischen, zwei oktogonalen Geschossen und einer dreigeschossigen Laterne mit welscher Haube ist ca. 54 m hoch.
Die Wandbemalung des Turmes zeigt:
im ersten Stockwerk: der hl. Albertus Magnus, rechts die Gräfin Geiselina von Schwabeck, eine große Wohltäterin der Stadt.
im zweiten Stockwerk: die Verleihung des Stadtwappens an einen tüchtigen Lauinger Bürger.
im dritten Stock: der Kampf des Lauinger Schusters gegen den heidnischen Riesen und darüber der "Lauinger Riesenschimmel", der dem Turm den Namen gab.
An der Nordseite des zweiten Geschosses sind die Wappen von Lauingen, Schwaben, Pfalz Neuburg, des Landkreises Dillingen und dem Land Bayern angebracht.
An den Schimmelturm ist die "Schupfe", eine frühere Kauf- oder Markthalle, angebaut.

Der Schimmelturm kann bestiegen werden. Von oben bietet sich ein reizvoller Blick über die Lauinger Altstadt, den Donaulauf und die Umgebung.
Die Schlüssel sind erhältlich im Hotel "Drei Mohren" und in der Pizzeria "Rathausstuben".

 

 

Die Sage vom "Lauinger Riesenschimmel":
In Lauingen an der Donau, zur Zeit des großen Albertus Magnus, kam in der Brunnengasse ein prächtiges weißes Fohlen zur Welt.
Aus dem Fohlen wurde ein gewaltiges Ross. Fünfzehn Schuh soll es lang gewesen sein und im Springen und Laufen allen anderen Pferden überlegen.
Von keinem Menschen ließ es sich zähmen und reiten, nur von einem verkrüpelten Knecht namens Stephan, dem man in Lauingen das Gnadenbrot gab und der das Pferd auch pflegte und hegte.
Als der Lauinger Bürgermeister plötzlich schwer krank wurde und in der ganzen Stadt kein Arzt da war, sagten die Menschen "wenn wir nur den Pater Severin aus dem Kloster Donauwörth da hätten, der könnte helfen". Doch sie glaubten nicht, dass die Zeit noch reichen würde.
Das erbot Stephan seine Hilfe an, mit dem Schimmel den Heiler zu holen. Er ritt sofort los, Richtung Dillinger Tor, doch dieses war durch einen breiten Heuwagen versperrt.
Stephan überlegte nicht lange, sprang mit dem Pferd über die Stadtmauer und den Graben hinweg und ritt im wilden Galopp nach Donauwörth.
Er nahm den heilkundigen Pater hinter sich auf dem Schimmel mit und sie kamen noch rechtzeitig zurück.
So wurde der Bürgermeister gerettet und als Dank ließen die Lauinger das Bild des Schimmels an den Turm malen und nennen diesen seitdem "Schimmelturm".