Wappen Dillingen Schloss Höchstädt

 

 

 Schloss Höchstädt  Schloss Höchstädt

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Schloss, Museum
 Besonderheit: Wahrzeichen der Stadt Höchstädt, Museum Deutscher Fayencen
 Baustil: Renaissance
 Baujahr: 1598
 Adresse: 89420 Höchstädt, Schlossberg
 Geo: 48.610000, 10.573889
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz am Schloss
 Bewertung: 4****  (von 5*)
 Links:

www.schloss-hoechstaedt.de

de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Höchstädt

 

 

Höchstädt wurde im Jahr 1081 als Sitz von Reichsministerialien, der Ritter von "Hohstatt" zum ersten mal urkundlich erwähnt.
Seit 1268 ist die Stadt bayerisch und wird bereits 1280 zur Stadt erhoben.
1525 bekam die mittelalterliche Stadtbefestigung Höchstädts ihre endgültige Gestalt; sie umschloss den rechteckigen Stadtraum und bezog auch das Schloss im Südosten mit ein.
Im 16. Jh. wurde das neue Herzogtum Pfalz Neuburg eingerichtet, zu dem auch das Landgericht Höchstädt gehörte.
1627 raffte eine Pestepidemie ein Viertel der Bevölkerung dahin, am 15. August 1634 fielen die Kroaten ein.
In die Geschichte eingegangen ist Höchstädt durch die Schlacht vom 13. August 1704. Auf der Linie Blindheim-Lutzingen standen sich mehr als 100.000 Mann gegenüber und rangen in einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte um die Entscheidung im Spanischen Erbfolgekrieg.
Prinz Eugen und der Earl of Marlborough siegten über den bayerischen Kurfürsten Max Emanuel und den französischen Marschall Tallard.
Ab 1872 wurde der größte Teil der mittalalterlichen Stadtbefestigung, die aus drei Toren und 14 Mauertürmen bestand, bis auf wenige Reste abgebrochen.
Erhalten geblieben ist der Geigerturm an der Nordostecke, der sog. Diebsturm sowie Reste der Stadtmauer im Westen und Süden.

Das Schloss von Höchstädt wurde in den Jahren 1589-1598 im Auftrag des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg über den Resten der staufischen Burg neu erbaut.
Baumeister waren Sigmund Doctor und der Graubündener Gilg Vältin.
Von 1616 bis 1632 war das Schloss nach dem Tode des Herzogs Philipp Witwensitz der Pfalzgräfin Anna von Jülich, Cleve und Berg.
Wenige Jahre nach ihrem Tod wurde das Schloss mehrmals von kaiserlichen und schwedischen Truppen geplündert, dabei sind auch Teile der kostbaren Einrichtung zerstört worden.
Fortan diente es deshalb nur noch als Ämtersitz der kurfürstlichen Verwaltung und Gerichtsbarkeit.
1879-1928 war das Land- und Amtsgericht, Gefängnis, Rentamt und zeitweise der Sitz der Gendarmerie hier untergebracht.
In der nationalsozialistischer Zeit bezog der Reichsarbeitsdient Quartier und es lagerte einige Monate hier Beutekunst der Nazis.
Nach dem zweiten Weltkrieg beherbergte es von 1946 bis 1967 ein Altersheim. Danach stand es fast 20 Jahre leer und verfiel immer mehr.
Im Auftrag der bayerischen Schlösserverwaltung begann nach vielen erfolglosen Versuchen 1985 endlich die Renovierung des Wahrzeichens Höchstädts.

 

DEBYDLG4807 Das am östlichen Ortsrand auf einem Höhenrücken gelegene, stattliche Schloss ist als nahezu regelmäßige Vierflügelanlage um einen fast quadratischen Innenhof angeordnet. An den Außenecken überragen vier runde Ecktürme den dreigeschossigen Baukörper.
Aus der Mitte des Westflügels ragt der ehem. Bergfried, das einzig erhaltene Bauteil der mittelalterlichen Burg, als mächtiger Dachreiter hinaus.
Es ist ein quadratischer Turm aus geglätteten Quadern, die beiden obersten Geschosse sind oktogonal mit einer welscher Haube um 1590. Der Turm beherbergt Glocken und Uhr.
Der Eingang im Westen wird durch ein großes, von Säulen flankiertes Rundbogenportal gerahmt.

 

 

Im südlichen Teil des Westflügels befindet sich die hohe, kreuzgratgewölbte ehemalige Schlosskapelle.
Die bei den Renovierungsarbeiten freigelegten Wandfresken von 1601, zeigen die Heilsgeschichte von der Erschaffung der Welt, bis zum Jüngsten Gericht.
Der Künstler war Mang Kilian, der als Vorbild u.a. auf Michelangelos Gemälde der Sixtinischen Kapelle zurückgriff.
Diese einzigartigen Fresken dokumentieren den Übergang von der Renaissance zum Barock.

Museum Deutscher Fayencen:
In der Schlosskapelle sind ebenso wertvolle Fayencen aus Manufakturen des alamannischen Sprachraums untergebracht.
Diese Exponate bilden den Grundstock für ein Deutsches Fayencemuseum, das nach Abschluss der Renovierungsarbeiten im Schloss Höchstädt eingerichtet werden soll.
Zur Zeit wird das renovierte Erdgeschoss sowie das Kellergeschoß vom "Forum für Schwäbische Geschichte" für Wechselausstellungen genutzt.
Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten soll das gesamte Schloss museal genutzt werden. So soll ein Schwäbisches Geschichtsmuseum sowie eine Gemäldesammlung in dem historischen Gebäude einziehen.
Bis zum Jahr 2004 soll auch die historische Holzkassettendecke im Rittersaal wieder rekonstruiert werden, die 1885 abgebaut und im Ständehaus in München 1944 verbrannt ist.
Aufgrund einer weiteren Holzdecke, die in einem benachbarten Raum im Schloss übersehen wurde, konnte die Decke originalgetreu wieder hergestellt werden.