Wappen Dillingen St. Nikolaus Oberndorf

 

 

 St. Nikolaus  St. Nikolaus

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit:
 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1774
 Adresse: 86698 Oberndorf am Lech, Kirchstr.
 Geo: 48.669172, 10.870365
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz an der Kirche
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

www.oberndorf-am-lech.de/gemeinde-oberndorf-am-lech/freizeit-und-kultur/dorfleben/kirchen/pfarrkirche-st-nikolaus

de.wikipedia.org/wiki/St._Nikolaus_(Oberndorf_am_Lech)

 

 

Der Ort Oberndorf gehörte im Mittelalter den Marschällen und Truchsessen der Bischöfe von Augsburg.
1533 verkaufte Wolf von Donnersberg den Ort mit allem Zubehör an Anton Fugger.
Der Chor und der quadratische Turmunterbau der Kirche St. Nikolaus in Oberndorf ist der Rest der unter Markus Fugger
(1529-1597) errichteten Vorgängerkirche, die im Dreissigjährigem Krieg stark beschädigt wurde.
1772-1774 erfolgte der Neubau des Langhauses nach Plänen des Baumeisters Joseph Dossenberger d.J.
Im Jahr 1781 wurde das Gotteshaus geweiht.
1980 und 2022 fanden Renovierungen statt.

 

 

Der geräumige, pilastergegliederte Saalbau mit Flachdecke ist ein qualitätvolles Beispiel des purifizierten Rokoko.
Breite Eckabschrägungen leiten zu dem stark eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor über.
Die Beleuchtung erfolgt durch schlanke Rundbogenfenster, die im Chor durch vierpassförmige Oberfenster zu Dreiergruppen
ergänzt wurden.
Im nördlichen Chorwinkel steht der hohe Turm mit Oktogon und 1837 aufgesetzter Zwiebelhaube.

 

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Die Deckenfresken malte um 1776 Joseph Leitkrath:
im Chor: Allegorie auf die im Jahr 1776 gegründete Gutsbruderschaft und Verehrung des Altarsakraments, über den Oratorien "Christus und die Samariterin am Brunnen" und das Emmausmahl;
im Langhaus: Bischofsweihe und Glorie des hl. Nikolaus, Engelskonzert, in Kartuschen Embleme, Kardinaltugenden, Evangelisten und Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons St. Nikolaus;
an den Emporebrüstungen: "Maria Magdalena salbt Christus die Füsse", "Taufe Christi" und vier Darstellungen aus dem Alten Testament.
Die reichen Stuckdekorationen stammen vermutlich von Baumeister Dossenberger, 1774; über dem Chorbogen das Wappen Fugger-Glött/Firmian.

Der Hochaltar wurde 1781 errichtet und stammt aus dem Umkreis des Bildhauers Johann Michael Fischer.
Das Hochaltargemälde von Joseph Leitkrath stellt den hl. Nikolaus dar, im Auszug hl. Michael; zwischen den Säulen stehen Figuren der hll. Joseph
und Joachim.
Der linke Seitenaltar (Frauenaltar) ist aus Stuckmarmor, 1776; seitlich Figuren der Pestheiligen hll. Sebastian und Rochus.
Am rechten Seitenaltar ein wandartiger Aufbau um 1700/10 aus der Vorgängerkirche, 1776 verändert;
das Altarblatt mit der Stigmation des hl. Franziskus stammt von Ende des 17. Jh. und ist umgeben von 30 kleinen Holzreliefs mit Szenen aus dem Leben Christi aus der zweiten Hälfte des 16. Jh.
Bemerkenswert sind ebenfalls:
die prächtige Kanzel aus dem Jahr 1776, ein Kreuzweg um 1776, wohl von Joseph Leitkrath sowie ein klassizistisches Epitaph für Ernst Fugger, gefallen 1813 in der Schlacht bei Hanau.
Die Bleiglasfenster des Münchner Glasmalers Joseph Peter Bockhorni wurden um 1900 eingebaut und sind eine Stiftung der Familie Fugger von Glött.