Wappen Augsburg_Land Königsbrunn - Mithräum

 

 

 Mithräum  Mithräum Königsbrunn

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Römisches
 Besonderheit: Römisches Heiligtum und Ausgrabungen
 Baustil:
 Baujahr: ca. 3 Jh. n.Chr.
 Adresse: 86343 Königsbrunn, Wertachstr. im Städt. Friedhof
 Geo: 48.274038, 10.874642
 Lage:

Karte

 Parken: P Friedhof Wertachstr.
 Bewertung: 1*  (von 5*)
 Links:

www.koenigsbrunn.de/kultur/sehenswertes/mithraeum

de.wikipedia.org/wiki/Archäologisches_Museum_Königsbrunn

 

 

Als 1976/77 am Hang der Lechfeld-Hochterrasse der Städtische Friedhof von Königsbrunn angelegt wurde, stieß man bei Bodenuntersuchungen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege auf römische Spuren.
Es wurde eine römische Fernwasserleitung, aus dem Süden kommend, in Richtung der raetischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum (Augsburg) freigelegt sowie Tuffsteinfundamente einer römischen Villa Rustica mit acht Gebäuden.
Eines der ausgegrabenen Gebäude besaß kleine Räume, die nicht zum Wohnen geeignet waren.
Im zentralen Raum fand man 98 Münzen aus dem 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr., von geringem Wert (sog. Opferpfennige).
Die Bedeutung dieses Hauses war zur damaligen Zeit noch nicht bekannt, deswegen wurden die die ausgegrabenen Befunde anschließend wieder zugeschüttet.
Erst Jahre später wurde das Gebäude als Mithraeum erkannt und der Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte legte 1998 den Befund nochmals frei.
Die Stadt Königsbrunn und Fachleute stimmten im Jahr 2001/02 einem musealen Schutzbau für das einzige noch erhaltene Mithras-Heiligtum im Süddeutschen Raum zu, um das einzigartige Zeugnis des römischen Mithras-Kultes für die Nachwelt zu erhalten.

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Das Heiligtum, mit den Außenmaßen 9,8 x 9,1 Meter, besaß einen zentralen Raum mit einem Mittelgang (cella), einen langen Vorraum, sowie eine im Westen etwas tiefer gelegene rechteckige Apsis. Der Eingang befindet sich im Norden.
Die Mauern bestanden aus Tuffstein und reichten nur bis zu einer Höhe von etwa 30 cm, an ihnen wurden Verputzreste mit rot-weiß-grüner Bemalung gefunden.
Der Hauptraum weist die für Mithräen typische Dreiteilung auf: einen Mittelgang (Cella), der links und rechts von zwei
Podien flankiert wird, auf denen die Gläubigen bei den Zeremonien saßen.
An der Stirnwand der Cella befand sich in jedem Mitraeum das Kultbild der Stiertötungsszene. Hier in Königsbrunn wurde dieses nicht gefunden. Deshalb ist ersatzweise an der inneren Westmauer des Schutzbaus eine Kopie des in Sterzing/Südtirol gefundenen Mithrassteins ausgestellt.

 

 

Römisches Bad Königsbrunn

 

Im Rahmen der Grabungen 1976-1977 auf dem Gelände des zukünftigen städtischen Friedhofs von Königsbrunn, wurden Fundamente von zahlreichen Gebäuden gefunden, die zu einer römischen Villa Rustica gehörten.
Die ältesten Siedlungsspuren stammen aus dem frühen 1. Jh. n. Chr. Die Anlage bestand über 200 Jahre bis in die Mitte des 3. Jh., bis sie bei den Germaneneinfällen um 254/260 n. Chr. durch Brand zerstört wurde.
Zu der Anlage gehörte auch eine Badeanlage, dessen Fundamente bei den umfangreichen Grabungen 1998-2012 ca. 70 Meter nördlich des Mithraeums, am Rand des heutigen Friedhofes, gesichert wurden.
2013 wurden die im Boden liegenden Mauern mit Sand, Folie, Kies und Erde bedeckt, um sie für spätere Generationen zu erhalten und oberirdisch durch darüber gesetzte Gabionen markiert, um das Bad der Öffentlichkeit nachvollziehbar darstellen zu können.

Das Bad hatte mehrere Räume, die zum Umkleiden und Waschen benutzt wurden und es gab Wasserbecken mit unterschiedlicher Temperatur. Die Räume wurden mittels einer Hypokaustheizung von unten erwärmt.
Das Wasser für das Bad wurde der römischen Wasserleitung nach Augsburg entnommen, die etwas oberhalb des Hanges verlief. Nach der Nutzung als Badewasser wurde es zur Spülung der Latrinen, und abwärts davon auch zur Bewässerung der Felder genutzt.

Ein Informationspavillon mit Erläuterungen, Fotos und einem Modell des Bades ergänzt die Fundstelle.

 

Links vom Eingang des Städtischen Friedhofs von Königsbrunn steht unter einem Glasdach vor Niederschlag geschützt, ein frühbronzezeitliches Steinkistengrab.
Es wurde im Herbst 1917 im Süden von Königsbrunn (etwa 150 Meter südlich der Straße Neuhaus-Bobingen) von pflügenden Bauern entdeckt und 1918 freigelegt, was eine Inschriftstafel auf der Stirnseite bezeugt.
Das Grab enthielt Knochen eines etwa 25 Jahre alten Mannes, der aufgrund der aufwändigen Bestattung vermutlich Häuptlingssohn war. Er hat eine Schädeloperation um mindestens drei Jahre überlebt.

Das Steinkistengrab ist in seiner besonderen Art ein für Süddeutschland einzigartiger Fund.

Steinkistengrab Königsbrunn