Wappen Dillingen Obermedlingen - Dominikanerinnenkloster

 

 

 Dominikanerinnenkloster  Dominikanerinnenklosterkirche

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kloster, Kirche
 Besonderheit: Dominikanerinnenkloster
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1717
 Adresse: 89411 Obermedlingen, Hauptstraße
 Geo: 48.568300, 10.320200
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz vor der Kirche
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Obermedlingen

 

 

Das Kloster in Obermedlingen wurde am 2. Mai 1260 von Walther II. von Faimingen, seinen Schwiegersohn Heinrich Spät und dessen Frau Adelheid gestiftet.
1263 wurde das Kloster der deutschen Provinz der Dominikaner zugeteilt.
Bei der Schlacht bei Giengen (19.09.1462) wurde Obermedlingen stark in Mitleidenschaft gezogen.
1477 fand eine Reformierung des Konvents durch die Ulmer Priorin Margarethe Schleicher statt.
Im Jahr 1559 wurde das Kloster durch Herzog Ottheinrich von Pfalz-Neuburg aufgelöst und erst 1651 wiedererrichtet.
Die Klosterkirche ist in den Jahren 1709-1717 durch den Vorarlberger Baumeister Valerian Brenner und dessen Palier Jakob Albrecht errichtet worden.
1861 ist das Langhausgewölbe teilweise eingestürzt, dabei wurden die 1784 von Konrad Huber gemalten Fresken zerstört.

 

 

Die Klosterkirche ist ein großer, in der Donauebene weithin sichtbarer Bau. Besonders beeindruckend ist die monumentale, durch Pilaster gegliederte Westfassade.
Der schlanke, 12 geschossige Turm hat einen oktogonalen Aufsatz und eine Doppelzwiebelhaube.
Das geräumige Langhaus unter einer weitgespannten Stichkappentonne wird durch breite, pilasterbestückte Wandpfeiler in drei Joche unterteilt.
Im westlichen Joch des eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chores befinden sich vier Oratorien auf stuckierten Volutenkonsolen.

Die Klostergebäude bestanden früher aus einer dreigeschossigen Vierflügelanlage mit Kreuzgang um einen rechteckigen Hof nördlich der Kirche. Den ganzen Klosterbezirk umgibt heute eine Mauer.
Seit 1988 wird das Kloster von Prämonstratensern des Stiftes Tepl bewohnt.

Nordwestlich des Klosterbezirks, an der Südseite des Friedhofs befindet sich die Lorettokapelle.
Es ist ein einschiffiger, tonnengewölbter Rechteckbau von 1757 mit Giebelreiter, welscher Haube und Spitze.
Der Altar von 1758 mit bewegtem, bühnenartigem Aufbau stammt von Franz Karl Schwertle.
In der mit Muschelwerk verzierten Mittelnische befindet sich die schwarze Madonna sowie eine Figur des hl. Leonhard um 1750/60, Johann Michael Fischer zugewiesen.

 

 

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Hervorragend ist die Inneneinrichtung der Klosterkirche mit Altären, Kanzel, Beichtstühlen, Gestühl und Orgelprospekt, deren dunkle Tönung und reiche Formgebung mit der Schlichtheit der Architektur sehr gut harmonieren.
Der imposante Hochaltar sowie die Seitenaltäre sind Werke von Bernhard Häubel aus dem Jahr 1721.
Das Hochaltarblatt zeigt die Himmelfahrt Mariä von Johann Georg Bergmüller, 1722.
Zwischen den Säulen befinden sich überlebensgroße Holzfiguren der hll. Antonius von Florenz und Albertus Magnus.
Die Seitenaltarblätter malte 1768 Johann Anwander: links "Rosenkranzspende an die hll. Dominikus und Katharina von Siena", rechts "Maria zeigt dem hl. Dominikus sein Ebenbild".
Die Nebenaltäre stammen von Valentin Zindter (1721):
der nördliche "Kreuzaltar" mit dem Altargemälde der Kreuzigung von Thaddäus Sauter, 1746 und dem Leib des hl. Benignus;
südlich der Altar der Hl. Familie mit dem Altarblatt "Tod des hl. Joseph" ebenfalls von Th. Sauter, 1750 und dem Leib des hl. Bonifacius.
Die Reliquien beider Katakombenheiligen wurden 1751 aus Rom überführt.

Von den ursprünglichen Stuckaturen sind nur Reste an den Oratorienbrüstungen erhalten geblieben, im Chor wurden sie 1784 durch das Deckenbild der "Marienkrönung" von Konrad Huber ersetzt.
Im Langhaus zeigen die Fresken "Maria Lichtmeß", gemalt 1896 von Joseph Huber und "Mariä Verkündigung", 1897 von Hugo Huber.
Die Kanzel stammt um 1720/30: über zwei Putten und Engelskaryatiden ein polygonaler Korb mit Säulen und übereinandergeschobenen Füllungen; am Sockel des ausladenden Schalldeckels sind Evangelistensymbole, als Bekrönung ein Gerichtsengel.
Auf dem von Johann Fux entworfenen Orgelprospekt befinden sich Figuren der hll. Dominikus und Katharina von Siena, in der Mitte Maria vom Siege.

Gemäldeausstattung:
an der Westwand zwei Porträts: Prior Urban Bürk, bez. 1651 und Prior Balthasar Mayr, um 1720, vielleicht von Johann Georg Bergmüller.
Im Langhaus ein großes Gemälde von Johann Anwander: "hl. Hyazinth erweckt den Sohn einer polnischen Fürstin" und "hl. Thomas von Aquin", beide 1759.
Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung, alle von 1765, ehem. Fastenbilder der Seitenaltäre.
Kreuzweg von Joseph Wannenmacher, 1774.

Figuren:
Kruzifix, Ende des 17. Jh.
An den Emporepfeilern hl. Johann Nepomuk und hl. Florian, um 1740;
an der Brüstung schwebende Muttergottes auf Wokenballen, Mitte des 18. Jh.

 

 

Dominikanerinnenkloster Obermedlingen

Hochaltargemälde "Himmelfahrt Mariä"

 

Johann Georg Bergmüller, 1721

 

Dominikanerinnenkloster Obermedlingen

Altargemälde linker Seitenaltar "Rosenkranzspende an die hll. Dominikus und Katharina von Siena"

 

Johann Anwander, 1768

 

Dominikanerinnenkloster Obermedlingen

Altargemälde linker Seitenaltar "Maria zeigt dem hl. Dominikus sein Ebenbild"

 

Johann Anwander, 1768

 

Dominikanerinnenkloster Obermedlingen

Deckenfresko Chor "Marienkrönung"

 

Konrad Huber, 1784