Wappen Dillingen Dillingen - Schloss

 

 

 Schloss  Schloss Dillingen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Schloss
 Besonderheit:
 Baustil: Spätgotik
 Baujahr: 1740
 Adresse: 89407 Dillingen, Schlossstraße
 Geo: 48.576030, 10.495500
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplätze im Innenstadtbereich
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links: de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Dillingen_an_der_Donau

 

 

Eine Befestigungsanlage in Dillingen, auf einem Geländesporn über der Donau, bestand schon zu Zeit der Ungarneinfälle im 10. Jh.
Sie wurde von den Hupaldingern, den späteren Grafen von Dillingen bewohnt.
Anfang des 12. Jh. wurde eine erste Burg aus Stein mit zwei Bergfrieden errichtet. Deren Reste erkennt man heute noch an den sichtbaren Buckelquadern im Mauerwerk.
1258 schenkte Bischof Hartmann, als letzter Erbe der Grafen von Dillingen, die Burg und Stadt dem Hochstift Augsburg.
In der Folgezeit wurde die Burg weiter ausgebaut und diente als Residenz der Augsburger Fürstbischöfe, als Verwaltungs- und Regierungssitz sowie als Gericht für das gesamte Hochstift Augsburg.
1537 wurde Bischof Christoph von Stadion gezwungen, durch Ratsdekret der protestantisch gewordenen Freien Reichsstadt Augsburg, die Stadt zu verlassen und seine Residenz nach Dillingen zu verlegen.
Bedeutende bauliche Erweiterungen fanden durch seinen Nachfolger, Kardinal Otto Truchseß von Waldburg statt.
Er erweiterte das Burgschloss um einen Südflügel und den Rundturm an der Südwestecke, den sog. Heiligen Turm (mit Rundkapelle) und ließ den Westflügel um ein Stockwerk erhöhen.
Nachdem 1594 eine zweitägige Feuersbrunst einen großen Teil der Stadt Dillingen und des Schlosses zerstörte hatte, erfolgte 1596/97 der Wiederaufbau durch den Dillinger Werkmeister Jeremias Mayr. Der Baumeister Hans Alberthal baute das Treppenhaus neu.
Um 1740 wurden von Johann Caspar Bagnato weitere Veränderungen vorgenommen: er gestaltete u.a. den eleganten Ehrenhof und die Torhalle im Nordteil des Schlosses.
Nach der Säkularisation diente das Schloss als Archiv und zeitweise als Wohnsitz der königlichen Familie.
Heute ist es Sitz des Amtsgerichts und des Finanzamtes.

 

 

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Trotz vieler Umbauten und Veränderungen hat das Dillinger Schloss sein wehrhaftes, mittelalterliches Aussehen bewahrt, der heutige Zustand ist seit 1740 fast unverändert.
Die vom Süden her weit sichtbare Schlossanlage besteht aus vier ungleichmäßigen Flügeln um einen polygonalen Innenhof.
Der Nordflügel besteht aus zwei quadratischen Türmen, dem Verbindungstrakt mit Resten des Palas, der ersten Burganlage und der Schlosskapelle im Osten.
Im Osttrakt befindet sich im Erdgeschoss der ehem. Dürnitz, eine große Halle mit Kreuzrippengewölbe, darüber der große Saal mit fünf unterschiedlichen Säulen von 1595 und im zweiten Obergeschoss der in mehrere Räume aufgeteilte ehem. Festsaal.
Der westliche Eingang zum Schloss wird von dem ehemaligen Burgtor, dem sog. Brucktörle begrenzt.
Auf dem Satteldach des Tores befindet sich ein Aufsatz mit einer gotischen Sandsteinfigur der Muttergottes um 1517.
Der nördliche Eingang besteht aus dem Tor zur ehemaligen Vorburg, einem Ehrenhof und der ehem. Hauptwache, jetzt Gasthaus.

 

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Im Südflügel ist im ersten Stock der sog. Kleine Rittersaal mit bemalter Holzdecke von 1595/1605 untergebracht.
Am Westflügel befindet sich im zweiten Obergeschoss des außen an die Südwestecke angebauten sog. Heiligen Turms die runde Salesiuskapelle.
An der Innenseite des Ostflügels erinnert das sog. Hartmannsdenkmal an die Übergabe der Burg und Stadt Dillingen von Graf Hartmann IV an das Hochstift Augsburg.
Es ist eine Steinmetzarbeit von Hans II. Beierlein, um 1485.
Die Schlosskapelle St. Johannes im östlichen Teil des Nordtrakts stammt um 1480.
1687 erfolgte ihre Barockisierung unter Leitung von Johann Schmuzer.
Im Innern befinden sich Wessobrunner Stukkaturen sowie ein bemerkenswertes monumentales Epitaph für Bischof Marquard von Berg, gest. 1591.
Der Altar von 1690 trägt ein Gemälde von Johann Georg Bergmüller, 1754, "Heilung des Lahmgeborenen durch Petrus und Johannes".

 

 

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Im Schlossgarten westlich des Schlosses befinden sich mehrere Gebäude:
- an der Südseite der ehemaligen Vorburg die Ulrichskapelle, ein Rechteckbau von 1505, von Balthasar Suiter 1743 barockisiert;
- Salettl, ein Rundbau mit Kegeldach und das Gärtnerhaus, beide von 1599;
- die dreiflügelige Brauerei, erbaut 1760-1764 von Franz Kleinhans sowie im Südwesten ein massiger Rundturm, um 1500 erbaut, mit Zugang zum Gewölbe des sog. unterirdischen Ganges, der zur Brauerei führt.