Wappen Dillingen Gundelfingen - St. Martin

 

 

 St. Martin  St. Martin

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Eine der ältesten Kirchen Bayerns
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1735
 Adresse: 89423 Gundelfingen, Hauptstraße
 Geo: 48.552911, 10.366247
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz an der Spitalkirche
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Gundelfingen)

 

 
Die Pfarrkirche St. Martin in Gundelfingen ist eine der ältesten Kirchen Bayerns. Eine hölzerne Urkirche diente bereits im 7. Jh. als Grablege alamannischer Edelleute.
Um das Jahr 700 wurde ein erster Steinbau mit einer eingezogenen Apsis errichtet und im 9./10. Jh. ein weiterer Bau mit rechteckigem Chor.
Zwischen 1180 und 1220 erfolgte ein romanischer, rechteckiger Neubau mit etwas nach Süden verschobenem Westturm, von dem noch Teile der Süd- und Westwand sowie des Turmes erhalten sind.
Im 15. Jh. wurde ein gotischer Chor mit Strebepfeilern angefügt und 1563 das einschiffige Langhaus durch Einbau von Pfeilern in eine dreischiffige Hallenkirche umgewandelt.
1733 erhielt das Langhaus an der Nordseite den Anbau der Leonhardskapelle.
Im Jahr 1735 erfolgte die Umgestaltung und Erneuerung der Kirche in Barockformen.
Dabei wurde der Chor verbreitert, die Pfeiler entfernt und ein neuer Dachstuhl errichtet.
Die Baumeister waren Johann Windschmidt und Matthias Kraus.

 

 

St. Martin ist ein weiter, pilastergegliederter Saalbau mit Stichkappentonne und doppelter Westempore.
Nordöstlich am Langhaus befindet sich die Leonhardskapelle.
Der Chor ist eingezogen, dreiseitig geschlossen und liegt zwei Stufen höher als das Langhaus.
Im Westen des Langhauses erhebt sich der siebengeschossige, romanische Turm mit Dreiecksgiebeln und einem Spitzhelm.

 

 

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Von dem ehemaligen, prächtigen Choraltar des berühmten Bildhauers Christoph Rodt von 1625 sind nur die Figuren des Gottvaters und Christi am heutigen, modernen Hochaltar erhalten geblieben.
Die beidem Seitenaltäre stammen von Johann Georg Schretzenmayr, um 1742/47.
Am linken Seitenaltar: Altarblatt "Anbetung der Könige" von Johann Heel, um 1747; im Auszug die hl. Anna von Christoph Thomas Scheffler, 1755; die beiden bewegten Figuren des Johannes des Täufers und hl. Joachim stammen von Franz Karl Schwertle.
Am rechten Seitenaltar (Sebastiansaltar): Altarbild "Hl. Irene pflegt den hl. Sebastian" von Johann Anwander, 1742; im Auszug hl. Joseph mit dem Christuskind von Christoph Thomas Scheffler, 1753.
Die Figuren des hl. Abraham und König Davids gelten als beste Arbeiten des Bildhauers Franz Karl Schwertle.
Zu den übrigen bemerkenswerten Ausstattungsstücken des Gotteshauses zählen:
die Figuren des Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunde von Christoph Rodt, von 1625;
Hl. Sebastian und hl. Leonhard von Stephan Luidl, von 1733; sowie das ehemalige Hochaltarblatt "hl. Martin" von Konrad Huber, 1810.
Die Stuckaturen und Deckenfresken sind mordern.

Die Leonhardskapelle, angebaut am östlichsten Joch der Langhauswand, ist ein pilastergegliederter, achteckiger Raum mit ausgerundeten Nordecken und flacher Pedentifkuppel.
Der Altar wurde unter Verwendung alter Teile von Johann Einsle 1733 neu zusammengesetzt; im Auszug Gottvater mit Weltkugel, in der Altarnische die Figur des hl. Leonhard mit Tieren, 1733, von Stephan Luidl; die seitlichen Figuren stellen den hl. Nikolaus und den hl. Rochus dar.
In der Nische der Mensa befindet sich eine bemerkenswerte, mittelalterliche Figur der Muttergottes.
Im Altartisch unten liegt hinter dem Gitter die Figur des Grabchristus.
Der Taufstein stammt von dem Steinmetz Felix Liebendorfer, 1629.
Das Deckenfresko der Flachkuppel malte 1787 Johann Baptist Enderle, es stellt den hl. Leonhard als Viehpatron dar.

Bei Renovierungsarbeiten in der Kirche fand man 1981 zwei römische Meilensteine mit der Nennung des Kaisers Caracalla (211-217 n.Chr.) und des Ortes Phoebiana, die nun Klarheit über den Namen der römischen Siedlung des heutigen Faimingen brachten.

 

 

Maria Kappel Schmiechen

Deckenfresko Leonhardskapelle "hl. Leonhard als Viehpatron"

 

Johann Baptist Enderle, 1787