Deisenhofen - St. Nikolaus
St. Nikolaus
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
Besonderheit: | |
Baustil: | Rokoko |
Baujahr: | 1760 |
Adresse: | 89420 Deisenhofen, Kirchplatz |
Geo: | 48.618516, 10.538654 |
Lage: | |
Parken: | Parkplatz an der Kirche |
Bewertung: | 2** (von 5*) |
Links: |
Der Ort Deisenhofen lässt sich seit dem Jahre 1140 urkundlich nachweisen.
Im Mittelalter wechselten häufig die Besitzverhältnisse.
Während der Reformation mussten die Bewohner viermal die Konfession wechseln: 1543, 1547, 1552 und erneut 1620.
Zu Beginn des 18. Jh. wurde Deisenhofen durch die unweit des Dorfes sich abspielenden Schlachten von Höchstädt, von 1703 und 1704, stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die Kirche St. Nikolaus ist aus einer, seit dem 14. Jh. bestehenden Kapelle hervorgegangen.
Eine größere Kirche wurde im 15. Jh. errichtet, von der noch das Untergeschoss des Turmes stammt.
Im Jahr 1692 wurde das Langhaus neu erbaut und 1710 der Turm um das Oktogon mit Zwiebelhaube erhöht.
Weitere Umbauten fanden 1858, 1871 und 1875 statt.
Die einschiffige Chorturmkirche ist in fünf Achsen unterteilt und wird von einer Flachdecke über einer Kehle gedeckt.
Im Osten öffnet sich ein korbbogiger Chorbogen zu dem eingezogenen, quadratischen Chor mit einem Kreuzgratgewölbe.
Der quadratische, fünfgeschossige Unterbau des Turmes hat einen zweigeschossigen oktogonalen Aufbau mit einer Zwiebelhaube.
Zu der wertvollsten Innenausstattung der Kirche zählen die Fresken und Altargemälde des Lauinger Rokokomalers Johann Anwander aus dem Jahr 1760:
am Hochaltar der hl. Nikolaus, linker Seitenaltar "Maria vom Siege", im Auszug Gottvater und der hl. Geist;
rechter Seitenaltar "hl. Anna Selbdritt", im Auszug "hl. Franziskus".
Das Deckenfresko im Langhaus stellt die Verklärung des hl. Nikolaus dar, die vier Götter der antiken Mythologie sind Personifikationen der vier Elemente, in den Eckkartuschen Tugenden des Heiligen.
In den übrigen Kartuschen und an der Emporebrüstung Szenen aus dem Leben, aus Legenden und Wunder des hl. Nikolaus.
Das Chorfresko mit der Darstellung der von Engeln gehaltenen Monstranz stammt von einem unbekannten Künstler.
Die Stuckumrahmungen der Fresken zeigen gutes Muschel- und Rankenwerk der Wessobrunner Stukkatorenschule, vermutlich der Gebürder Hoiß von 1760.
Unter den Holzfiguren der Kirche befindet sich der St. Leonhard aus der ersten Hälfte des 16. Jh., der hl. Sebastian und eine Kreuzigungsgruppe unter stuckiertem Baldachin, um 1700.
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Altargemälde Hochaltar "hl. Nikolaus"
Johann Anwander, 1760 |
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Altargemälde linker Seitenaltar "Maria vom Siege"
Johann Anwander, 1760 |
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Altargemälde rechter Seitenaltar "hl. Anna Selbdritt"
Johann Anwander, 1760 |
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Deckenfresko Langhaus "Verklärung des hl. Nikolaus"
Johann Anwander, 1760 |