Wappen Donau-Ries Mariä Himmelfahrt Hochaltingen

 

 

 Mariä Himmelfahrt Hochaltingen  Mariä Himmelfahrt Hochaltingen

 

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Rosenkranzaltar, Renaissanceepitaph
 Baustil: Renaissace, Barock
 Baujahr: um 1730
 Adresse: 86742 Hochaltingen, Schlossstr. 11
 Geo: 48.964360, 10.501830
 Lage:

Karte

 Parken: P vor der Kirche
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

de.wikipedia.org/wiki/Mariä_Himmelfahrt_(Hochaltingen)

 

Der Ort Hochaltingen wurde im Jahr 1153 das erste Mal urkundlich erwähnt, die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt dürfte bereits Ende des 13. Jahrhunderts erbaut worden sein.
Die Grundmauern der Gruftkapelle und die Reste des alten Turmes auf der Nordseite dürften noch aus dieser Zeit stammen.
Der jetzige Chor und der quadratische Teil des Turms stammen aus dem Jahr 1520. 1678 wurde die Gruftkapelle aufgestockt.
Das heutige Langhaus und der Oberteil des Turms wurden um das Jahr 1730 neu erbaut.

 

 

Mariä Himmelfahrt ist eine dreijochige Wandpfeilerkirche mit einer Stichkappentonne; in den Pfeilerkapellen befinden sich kurze Quertonnen, das westliche Pfeilerpaar hat Durchgänge.
In dem eingezogenem, dreiseitig geschlossener Chor, hinter dem Hochaltar, befindet sich der Zugang zur doppelgeschossigen, ebenfalls dreiseitig geschlossenen Gruftkapelle.
An der Südseite des Kirchenbaues steht der kräftige Turm mit Oktogon und Doppelzwiebelhaube.

 

In Innern der Kirche befindet sich ein Hochaltar um 1730 mit dem Gemälde von Karl Baumeister "Mariä Himmelfahrt" (1875), im Auszug "Marienkrönung", seitlich stehen Figuren der hll. Sebastian und Wendelin, von Ende des 17. Jh.
Die beiden Seitanaltäre um 1740 haben seltene, große, bemalte Holzreliefs: links die Hl. Familie, rechts der hl. Johann Nepomuk vor der Muttergottes.
Der Altar der nördlichen Seitenkapelle birgt eine Skulptur der Heiligen Familie;
der Altar der südlichen Seitenkapelle besitzt ein Holzrelief, hl. Nepomuk darstellend.

Rechts im Chor befindet sich das Epitaph für Heinrich von Welden und Anna von Hettendorf.
Auf der Sandsteinplatte ist zwischen zwei Säulen und der Inschrift in der Mitte das Allianzwappen der Verstorbenen abgebildet, darüber als Bekrönung eine Kartusche mit dem Chronos.

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Der Altar in der südwestlichen Seitenkapelle der Kirche, der "Rosenkranzaltar", ist ein bemerkenswerter gemalter Flügelaltar aus dem Jahr 1565.
Er hat drei feststehende und zwei bewegliche bemalte Flügel (Öl auf Holz).
Die zentrale Haupttafel zeigt das Rosenkranzbild, eine Kreuzigungszene inmitten von Heiligen, darüber Gottvater, darunter die Evangelisten Lucas und Marcus.
Auf der Predella ist das Jüngste Gericht und seitlich die Wappen der Familie von Hürnheim und der von Rechberg zu sehen.
Im Altarauszug ist die Madonna mit Kind im Strahlenkranz, flankiert von der hl. Barbara und der hl. Katharina dargestellt, darüber eine Ädikula mit Dreiecksgiebel und dem "Schweißtuch der hl. Veronika".
Auf den Altarflügeln sind Szenen aus dem Leben Christi zu sehen (z.T. nach dem Vorbild von Albrecht Dürer).
Dieser von den Hürnheimern gestiftete Rosenkranzaltar ist ein seltenes Denkmal katholischer Frömmigkeit zwischen Reformation und Dreißigjährigen Krieg.

Die Kirche birgt Fresken um 1730;
im Chor: "Auferstehung Christi" und "Pfingstszene", in den Grisaillen Vorbilder Mariä im Alten Testament;
im Langhaus: "Christi Geburt" sowie die Kreuzigung, seitlich das Martyrium Christi.
Über der Orgelempore: "Rosenkranzspende der Muttergottes an den hl. Dominikus und die hl. Katharina von Siena", "Mariä Verkündigung".
Der Rahmenstuck mit Gitterwerk stammt von dem Eichstätter Franz Horneis, aus dem Jahr 1735.

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Die Gruftkapelle birgt einen kostbaren Besitz: das Epitaph von 1526 für Eberhard von Hürnheim (+ 1483) und Anna von Hohenrechberg. Dieses zählt zu den bedeutendsten Renaissancegrabmälern nördlich der Alpen, eine augsburger Arbeit, wohl von Hans Daucher.
Es ist eine Rotmarmorplatte mit überlebensgroßen Figuren, deren Gesichter aus Alabaster bestehen, in einer doppelten flachen Rundbogennische.
Zu Füßen der Figuren das Allianzwappen der Familien Hürnheim und Rechberg, darüber die Innschrift.
Die Marmorplatte ist in einem grauen, mit Ornamenten geschmückten Sandsteinrahmen eingefasst.
Der klassizistische Altar in der Gruftkapelle birgt eine Pieta, eine bemalte Tonfigur aus der Zeit des weichen Stils um 1420.
Das bemerkenswerte Renaissace-Sakramentshäuschen aus Sandstein, um 1530 hat einen dreifachen, klaren Aufbau mit zarter Renaissance-Ornamentik und Reliefs des Abendmahls und darüber die Kreuzigung Christi.