Wappen Donau-Ries Münster Donauwörth

 

 

 Münster Donauwörth  Münster Donauwörth

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Münster
 Besonderheit: Münster Zu Unserer Lieben Frau
 Baustil: Gotik
 Baujahr: 1444-1467
 Adresse: 86609 Donauwörth, Reichsstr.
 Geo: 48.719222, 10.777094
 Lage:

Karte

 Parken: P Mühlberg
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

de.wikipedia.org/wiki/Liebfrauenmünster_(Donauwörth)

 

 

Der Vorläuferbau des heutigen Münsters Zu Unserer Lieben Frau in Donauwörth war eine bereits 1044 von Graf Mangold I. von Werd
errichtete Kapelle, die dem hl. Bischof Ulrich von Augsburg geweiht wurde.
In der Folgezeit ist das kleine Gotteshaus um einige Anbauten, wie der Leonhards- und Michaelskapelle, erweitert und
zur Pfarrkirche erhoben worden.
Nachdem die Ulrichskirche im 15. Jh. baufällig wurde, entschloss sich Abt Heinrich IV. vom Kloster Heilig-Kreuz
zum Abriss und legte am 11. Mai 1444 den Grundstein zum Bau der neuen Stadtpfarrkirche. Baumeister war Hans Knebel.
Im Jahr 1458 stürtzte das südliche Seitenschiff ein. Der Baumeister Ulrich Walther führte den Bau weiter.
Die Weihe der fertiggestellten Kirche erfolgte am 4. Dezember 1467.
Während der Luftangriffe auf Donauwörth am 11. und 19. April 1945 erlitt das Münster schwere Schäden: die Sterngewölbe und die Maßwerkfenster am
Chor wurden zum Teil zerstört und die Westfassade durch eine Sprengbombe aufgerissen. 1952/53 wurden die Schäden wieder behoben.

 

 

Der mächtige Bau des Münsters liegt weithin sichtbar im Zentrum der Stadt, direkt an der alten Reichsstraße von Augsburg
nach Nürnberg.
Es ist eine spätgotische, dreischiffige Hallenkirche mit Maßwerkfenstern und einem hohen Satteldach.
Das siebenjochige Langhaus, dessen Bodenniveau zum Altar hin um ca. 120 cm abfällt hat ein hohes Mittelschiff,
dessen Strebepfeiler ein Netzrippengewölbe trägt.
Der Chor in Mittelschiffbreite hat ein Sternrippengewölbe und ist fünfseitig geschlossen.
Im nördlichen Chorwinkel steht der mächtige, quadratische, unverputzte Turm mit einem Achteckaufsatz und niedrigem Zeltdach.
Bis 1730 trug er einen gotischen Spitzhelm, als dieser jedoch mehrfach durch Blitzeinschlag zerstört wurde, beließ man es bei dem kleinen, stumpfen Turmdach.
Der Kirchturm ist zwischen Mai und September im Rahmen von Führungen begehbar (218 Stufen bis zur Turmstube).
Die fünf Turmglocken lassen zusammen die Chormelodie "Salve Regina" erklingen.
Die größte von ihnen, die "Pummerin", mit 131 Zentnern und einem Durchmesser von 215 cm die größte Glocke Schwabens, wird liebevoll als "kleine Schwester" der Pummerin im Wiener Stephansdom bezeichnet.
Sie wurde 1512 gestiftet und musste wegen Sprungschäden 1677 sowie 1886 umgegossen werden.
Die älteste von ihnen, die Marienglocke aus dem Jahr 1388 mit 30 Zentnern, stammt noch aus dem Vorgängerbau.
Neben dem Turm, befindet sich zwischen zwei Strebepfeilern eine Ölbernische, darunter eine Heilig-Grab-Nische mit
spätgotischem Grabchristus.
Um die Kirche herum befand sich bis 1535 der städtische Friedhof.
An den Innen- und Außenwänden sind noch zahlreiche Grabplatten und Epitaphien aus dieser Zeit eingemauert,
darunter das von Conrad Rögel aus dem Jahr 1342, östlich der Ölbergnische.

 

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Im Innern des Münsters wurden 1938 kunsthistorisch wertvolle Fresken aus der Erbauungszeit freigelegt.
Im Chor: an der linken Wand eine Schutzmantelmadonna und der Erbärmde-Christus von 1449 sowie die hl. Barbara;
gegenüber die ehemaligen Kirchenpatrone St. Ulrich und Afra.
Am Chorbogen: Christus als Weltenrichter mit Sonne und Mond, Kain und Abel, Evangelistensymbole und Verkündigung Mariä.
Im südlichen Seitenschiff: Fanfaren blasende Engel sowie die Kreuzigungsszene an der Ostwand;
An der südlichen Pfeilerreihe: Schmerzensmann und kniender Stifter, darüber Christus in der Mandorla;
An der nördlichen Pfeilerreihe: Ölberg, weibliche Heilige und Stifter.
In der südlichen Pfeilerkapelle: Maria sowie Heiligendarstellungen.

Die Glasgemälde im Chor sowie der Hochaltar aus Trentiner Marmor ist modern, über dem Altar hängt ein gotisches Kruzifix
aus dem Jahr 1513.
An der linken Chorwand steht ein steinernes, spätgotisches Sakramenthäuschen in Form eines schlanken Pfeilers von
Burkhard Engelberg von 1503.
Über dem linken Seitenaltar befindet sich eine bemerkenswerte Figur des Christus in der Rast von Johann Franz Paul Tschiderer, am rechten Altar eine überlebensgroße Pieta aus dem Jahr 1508.
Unterhalb der Empore hängen Tafelgemälde mit Szenen aus dem Bernhardszyklus von Gottfried Bernhard Göz, gemalt um 1760 für das Kloster in Kaisheim.