Wappen Dillingen St. Ulrich Buchdorf

 

 

 Benediktinerkloster  St. Ulrich Buchdorf

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: sehenswerte Kirche mit prächtigen Rokokoaltären
 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1736
 Adresse: 86675 Buchdorf, Kirchgasse 3
 Geo: 48.783890, 10.825520
 Lage:

Karte

 Parken: in der Kirchgasse
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links:

buchdorf.bistum-eichstaett.de/kirche/kirchenfuehrer

de.wikipedia.org/wiki/Buchdorf

 

 

Der Ort Buchdorf wurde im 12. Jh. erstmals urkundlich erwähnt und befand sich im Besitz des Klosters Kaisheim.
Nach dem Ende des Landshuter Erbfolgekrieges wurde der Ort der Pfalzgrafschaft Neuburg zugewiesen.
Eine Kirche bestand in Buchdorf schon seit Anfang des 12. Jh.
Bei dem Neubau der heutigen Pfarrkirche fand man unter dem Taufstein eine Platte mit der Jahreszahl 1120, dem Baudatum des ersten Gotteshauses.
Der quadratische Turmunterbau von St. Ulrich ist noch der Rest einer gotischen Chorturmanlage aus dem 14. Jh.
Diese Kirche war durch die Konfessionswechsel (Buchdorf wurde 1555 protestantisch und 1618 wieder katholisch), den Dreissigjährigen Krieg und den Lauf der Zeit baufällig und einsturzgefährdet, so dass ein Neubau notwendig wurde.
Langhaus und Chor der heutigen Kirche wurden im Jahr 1736 nach Entwürfen von Giovanni Rigaglia neu errichtet.
Die Baukosten beliefen sich auf 3672 Gulden, wobei sich die Klöster Kaisheim und Hl. Kreuz in Donauwörth als Grund- und Zehntherren die Kosten teilten.
1792/93 erfolgte die Erhöhung des Turms um das pilastergegliederte Oktogon mit geschwungener Haube.
Die feierliche Konsekration durch den Eichstätter Bischof Johann Friedrich Oesterreicher wurde erst am 21. September 1834 ausgeführt.

 

 

 DEBYDON2912

 

Der Innenraum von St. Ulrich birgt prächtige Altäre in reichen Rokokoformen.
Der Hochaltar mit dem Gemälde "hl. Ulrich über der Schlacht auf dem Lechfeld" wurde 1765 gestiftet;
seitlich stehen Figuren der hll. Johann Nepomuk und Afra, über den Durchgängen hl. Georg und hl. Sebastian, im Auszug hl. Michael.
Der linke Seitenaltar mit Figuren der hll. Joachim und Anna von Kaspar Aicher wurde 1752 errichtet.
Der rechte Seitenaltar stammt um 1755/60, zwischen den knienden hll. Dominikus und Katharina von Siena befindet sich eine Muttergottesfigur um 1680/90.

Die Deckenfresken malte im Jahr 1737 Ignaz Anton Johann Nepomuk Günther:
am Chorbogen: Auferstehung und Himmelfahrt Christi; im Langhaus: Himmelfahrt Mariä.
Diese Fresken wurde allerdings schon im 18 Jh. übertüncht und neu gemalt.
Die Bilder im Chor sind modern.
Die Kirche birgt noch interessante Ausstattungsstücke:
ein Tafelbild: "hl. Wendelin im Zisterzienserhabit", im Hintergrund das Kloster Kaisheim, vermutlich Fragment eines
Kaisheimer Flügelaltars von etwa 1500;
das Gemälde Christi am Ölberg mit Szenen aus seinem Leben, von Anfang des 16. Jh.;
Kreuzweg von Stanislaus Stegmiller aus dem Jahr 1768;
ein Jansenistenkreuz um 1620 mit gleichzeitigen Assistenzfiguren.

In dem ehem. Chorturm an der Nordseite befindet sich jetzt die Sakristei mit einem Kreuzrippengewölbe mit Fratzenköpfen,
am Schlußstein das Haupt Christi.
Der Raum über der Sakristei birgt Wandmalereien um 1500: Evangelistensymbole und Kirchenväter, an den Wänden Szenen aus der Passion Christi.