Wappen Donau-Ries Stadtmauer Nördlingen

 

 

 Stadtmauer Nördlingen  Stadtmauer Nördlingen

 

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Stadtmauer, Stadtbefestigung
 Besonderheit: Vollständig erhaltene und begehbare Stadtmauer
 Baustil:  
 Baujahr:  
 Adresse: 86720 Nördlingen
 Geo: 48.854389, 10.492722
 Lage:

Karte

 Parken: P Lerchenstr.
 Bewertung: 5*****  (von 5*)
 Links:

www.noerdlingen.de/point-of-interest/poi/die-stadtmauer-1/info.html

de.wikipedia.org/wiki/Nördlinger_Stadtmauer

 

 

Eine Stadtbefestigung in Nördlingen wurde bereits im Jahr 1243 erstmals urkundlich erwähnt.
Nach Einbeziehung der Vorstädte um 1327 erfolgte bis ins 17. Jh. der Ausbau der heutigen Anlage mit ihren Toren, Türmen und Bastionen.
Die Nördlinger Stadtmauer ist die einzige rundum begehbare und mit einem überdachten Wehrgang völlig erhaltene Stadtmauer Deutschlands:
Sie umschließt die komplette mittelalterliche Altstadt und ist auf einer Länge von 2,7 Kilometern durchgängig begehbar.

Zur Stadtmauer gehören fünf Tore mit vier Tortürmen, elf weitere Türme und zwei Bastionen.
Tore und Türme im Uhrzeigersinn: (mit Uhrzeit=Lage - 12:00 = Norden)

Unterer Wasserturm: (12:00)
Der Untere Wasserturm, durch den der Bach Eger die Stadt wieder verlässt, wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jh. erbaut.
Er schützte die Schwachstelle des Egerdurchlasses. Das Vorwerk wurde 1820 abgebrochen.
Der Turm hat einen parallelogrammförmigen Grundriss, nur die Geschützbrüstung von etwa 1675 ragt über die Stadtmauer hinaus.

DEBYDON4204

 

Löpsinger Tor: (13:00)
Das Löpsinger Tor wurde vor 1388 erbaut, allerdings im Jahr 1592 abgetragen und 1593-95 im Stil des Deininger Tores
von Wolfgang Waldberger neu errichtet. Das Vorwerk stammt um 1550 (das Bollwerk wurde abgebrochen), Tambour und Kuppel von 1770.
Das Löpsinger Tor sicherte die wichtige Handelsstraße nach Nürnberg.
Das wuchtige 42 Meter hohe Haupttor ist im quadratischen Unterbau dreigeschossig, darüber ebenfalls dreigeschossiger Rundturm mit Geschützbrüstung, Tambour und geschwungener Dachhaube über kräftig profiliertem Kranzgesims.
Heute ist im Löpsinger Tor das Stadtmauermuseum untergebracht. In seinen sechs Stockwerken erhält man einen Einblick in die Entstehung, Geschichte und Bedeutung der Stadtmauer.

DEBYDON4208

 

Deininger Tor: (14:30)
Das Deininger Tor wurde 1517/19 von Stephan Weyrer d.Ä. errichtet.
Während der Belagerung Nördlinges 1634 drangen kaiserliche Truppen in den Turm ein, die Nördlinger zündeten ihn daraufhin an.
Der heutige Aufbau mit den zwölf Rundbogenfenstern, Tambour und der geschwungenen Dachhaube entstand 1645-47, nach Wiederherstellung der Schäden am Ende des Dreißigjährigen Krieges.
Das Deininger Tor sicherte die Straße in Richtung Regensburg und Wien.
Im Aufbau ist es dem Löpsinger Tor ähnlich; nur die krönende Brustwehr ist schmäler und die Gesamthaltung schlanker.

DEBYDON4215

 

Reissturm: (15:30)
Der 1408 erstmals erwähnte Reißturm nahe dem Reimlinger Tor wurde von Hans Rews erbaut errichtet.
Es ist ein dreigeschossiger Rundturm mit einer Geschützbrüstung und geschwungener Haube.
Zur Feldseite hat er eine große segmentbogige Öffnung, der runde Vorderbau besitzt eine schwebende Welsche Haube.

DEBYDON4220

 

Reimlinger Tor: (16:00)
Es stammt aus dem 14. Jh. und ist das älteste Stadttor Nördlingens.
1480 nach Modell von Friedrich Pilgrim verändert, bekam es 1603 das oberste, siebente Geschoss mit der wulstig vorkragenden Geschützbrüstung.
Das Reimlinger Tor sicherte im Mittelalter die Straße nach Augsburg.
Es hat ein Quadratisches Vortor mit seitlicher Verstärkung, ein dreiseitiges Dach, darüber der rechteckige Aufbau der Turmwächterstube.

DEBYDON4221

 

Alte Bastei: (17:00)
Mit dem Bau der Alten Bastei begannen die Baumeister Caspar Waldberger und Lorenz Scheer im Jahr 1554, Wolfgang Waldberger erhöhte und vollendete das Bollwerk 1598.
Es ist ein mächtiger zweigeschossiger Bau in Form eines gedrückten Halbbogens, in der inneren Westecke befindet sich de Kasematte.
Die Verteidigungsfestung konnte in zwei Stockwerken zehn Geschütze aufnehmen. Heute befindet sich in dem Bau die Freilichtbühne.

Feilturm: (17:30)
Der Feil- oder Schuldturm, der möglicherweise als Gefängnisturm genutzt wurde, stammt im Kern aus dem 14. Jh.
Der quadratische Unterbau vielleicht um 1395; der zweigeschossige, runde Aufsatz von 1547.
Über dem quadratischen Unterbau mit umlaufendem Wehrgang erhebt sich ein zweistöckiger Rundaufsatz mit konkavem Kegeldach.

DEBYDON4229

 

Neue Bastei (abgebrochen) (18:00)

Berger Tor: (19:30)
Das Berger Tor wurde in den Jahren 1435 bis 1436 von dem Baumeister Hans Rews errichtet.
1574-1575 bauten Wolfgang und Caspar Waldberger die oberen Turmgeschosse aus und das Tor erhielt seine heutige Gestalt.
Es sicherte früher die Straße nach Ulm.
Das Berger Tor ist ein rechteckiger Torturm mit vier Geschossen über der Durchfahrt, die in der Tonne und deren Feldern skulptierte Löwen- und Menschenköpfe mit Rosetten besitzt. Im Mauerwerk steckt noch heute eine Kanonenkugel aus dem Dreißigjährigen Krieg.
Das oberste Geschoß in der Art einer Plattform mit vorkragender, wulstförmiger Brüstung auf drei Seiten und abgetreppten Schießscharten, darber Abwurfdach.
Das quadratische Vortor ist eingeschossig mit seitlichen Schießscharten, darber eine Wehrplatte mit Geschützbrüstung;
über dem gedrungenen, spitzbogigen Außentor befindet sich das Stadtwappen mit der Jahreszahl 1552.
Im Inneren des Torturmes befinden sich heute ein Café und eine Münzsägewerkstatt.

DEBYDON4231

 

Löwenturm (Pulverturm) (20:00)
Der Löwen- oder Pulverturm wurde 1535 erstmals erwähnt.
Er diente als Batterieturm zur weiteren Verstärkung dieser dieses Teils der Stadtmauer und wurde in den Graben zwischen die Geschützbrüstung gesetzt.
Der Turm auf langgestrecktem, hufeisenförmigem Grundriss hat drei Geschosse, darber Abwurfdach.
Zur Stadt hin besitzt er einen glatten Giebel mit niedrigem, abgewalmtem Dach.
Nach außen hat er eine Geschützplattform mit wulstiger Brüstung.

DEBYDON4235

 

Oberer Wasserturm: (21:00)
Der obere Wasserturm wurde 1469 bis 1471 errichtet.
Es ist ein sechsgeschossiger Bau auf quadratischem Grundriss, die oberste Geschützplattform mit Brustwehr und Abwurfscharten
Die kanalisierte Eger floss früher über einen Trog aus Eichenholz über den Stadtgraben (solange dieser mit Wasser gefüllt war) in die Stadt hinein.

Tannenturm: (21:30)
Der Backofenturm Nr. 1 neben dem Oberen Wasserturm wird Tannenturm genannt.
Es stammt aus dem Jahr 1481 und ist der älteste der Backofentürme.

Backofentürme: (22:00)
Sieben Backofentürme hatte die Stadtbefestigung zwischen Oberem Wasserturm und Spitzturm, fünf bis zum Baldinger Tor, zwei dahinter. Sie entstanden zwischen 1480 und 1520.
Backofenturm Nr. 2 wurde um 1810 abgerissen, der vermauerte Zugang ist noch zu sehen.
Die noch bestehenden sechs Backofentürme, außen an die Stadtmauer angesetzt, dienten der Nahverteidigung von Mauer und Graben ohne schwerer Artillerie.
Ihre gleiche Bauweise von charakteristischer Form auf hufeisenförmigem Grundriss gab ihnen den gemeinsamen Namen.
Sie sind zur Feldseite halbrund, zur Stadt hin glatt geschlossene Türme mit Kreuz und Schlsselscharten.
Einige der Türme werden heute von Vereinen genutzt.

Baldinger Tor: (22:30)
Das Baldinger Tor wurde bereits um 1376 erwähnt, 1406 vollendete Meister Wenzel Parler das Vorhaus, 1430 wurde es unter der Leitung des Steinmetzen Conrad Stenglin neu erbaut.
Bei der Belagerung der Stadt 1634 wurde der Torturm beschädigt. Als Spätfolge stürzte er am 20. August 1703 ein.
Nach seinem Einsturz wurde das Baldinger Tor nicht mehr vollständig aufgebaut, so dass es heute das unscheinbarste der fünf Stadttore ist.
Durch das Baldinger Tor führt die Straße in Richtung Würzburg und Frankfurt am Main.
Neben der Tordurchfahrt befindet sich ein Einlasspförtchen. Durch dieses gelangten im Mittelalter Personen, abends, wenn das Tor bereits geschlossen war, in die Stadt.

DEBYDON4243

 

Spitzturm: (23:30)
Der Spitzturm zwischen Baldinger Tor und unterem Wasserturm wurde im 15. Jh. erbaut. Sein spitzer Turmhelm gibt ihm dem Namen.
Der zweigeschossige Unterbau ist feldseitig halbrund geschlossen; darüber polygonales Geschoß und der spitze gebrochene Turmhelm mit anschliessendem Satteldach gegen den Wehrgang.