Mariä Himmelfahrt Türkenfeld
Mariä Himmelfahrt Türkenfeld
| POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
| Besonderheit: | |
| Baustil: | Barock/Rokoko |
| Baujahr: | 1489/1766 |
| Adresse: | 82299 Türkenfeld, Bahnhofstr. 1 |
| Geo: | 48.108917, 11.084528 |
| Lage: | |
| Parken: | in den Seitenstraßen |
| Bewertung: | 2** (von 5*****) |
| Links: | de.wikipedia.org/wiki/Mariä_Himmelfahrt_(Türkenfeld) |
Die Kirche Mariä Himmelfahrt in Türkenfeld wurde 1489 in spätgotischen Formen erbaut.
Um 1670 begann man mit der Barockisierung und 1756-1766 (Chor 1754-56 erneuert) mit der Umgestaltung im Sinne des Rokoko.
1766 erfolgte der Anbau der nördlichen, 1805 der südlichen Seitenkapelle.
1888/89 wurde das Langhaus nach Westen verlängert.
Renovierungen und Instandsetzungsarbeiten wurden 1909, 1953, 1957, 1975 (Außensanierung) und 1983 durchgeführt, 2002–2004 konnte schließlich der Innenraum grundlegend saniert werden.
Mariä Himmelfahrt ist eine Saalkirche zu vier Jochen mit einer Stichkappentonne über marmorierten Pilastern.
Der langgestreckte dreijöchige Chor ist eingezogen und schließt in fünf Seiten des Achtecks.
Im nördlichen Chorwinkel steht der fünfgeschossige Turm mit einem Satteldach, südlich des Chores die Sakristei.
An den spätgotischen Ursprung des Gotteshauses verweisen die gestuften Strebepfeiler am Chor und auf der Südseite des Langhauses; die beiden Seitenkapellen ragen auf beiden Seiten aus der Langhausflucht hinaus.

Die drei klassizistischen Altäre stammen von Johann Michael Sporer: der Hochaltar aus Stuckmarmor von 1805 mit Skulpturen aus dem frühen 18. Jh.: im Zentrum eine Muttergottes nach dem Vorbild der Figur auf der Münchener Mariensäule mit den hll. Dominikus und Katharina von Siena, flankiert von den hll. Barbara (hl. Anna?) und Katharina von Alexandrien.
Die Seitenaltäre wurden 1812 aufgestellt: im linken eine Figurengruppe der hl. Anna mit Maria des Münchner Bildhauers Wilhelm Nießen (wohl 1889) zwischen den hll. Joseph und Joachim; im rechten der hl. Papst Sylvester zwischen Antonius Eremita und Antonius von Padua.
Die weiß gestrichene Kanzel mit vergoldeten Ornamenten stammt von 1766: am Korb Putten, der Schalldeckel imitiert einen Stoffbaldachin mit Quasten.
In der nördlichen Langhauskapelle (Marienkapelle, um 1766), welche auf die im Jahr 1718 gegründete Rosenkranzbruderschaft zurückgeht, befindet sich eine thronende Maria, Johann Luidl zugeschrieben, zwischen zwei anbetenden Engeln aus der Werkstatt von Franz Xaver Schmädl.
In der neubarock gestalteten südlichen Kreuzkapelle steht eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes aus der Zeit um 1500.
Der feine Wessobrunner Rocaillestuck mit Blumengirlanden, Blattwedeln, Tropfen und Puttenköpfen wird Franz Xaver Schmuzer zugeschrieben (um 1754 bzw. 1765).
Die Deckenfresken stehen thematisch im Zusammenhang mit der 1718 gegründeten Rosenkranzbruderschaft:
im Chor "Maria als Himmelskönigin" von Christoph Thomas Scheffler (bez. "T Scheffler augustanus invenit 1754);
im Langhaus ein großes Hauptbild der Gottesmutter als Rosenkranzkönigin, von Johann Baptist Baader, 1766 (bez. u. sign. an der nordwestl. Kartusche): Übergabe des Rosenkranzes an den hl. Dominikus, rechts davon die Vision Papst Puis V. vom Seesieg bei Lepanto, links die triumphierende Judith mit dem das Haupt des Holofernes als typologische Vorläuferin des Alten Testaments.
In den Kartuschen sind die vier Evangelisten und zwei Frauenfiguren (vll. Synagoge und Ecclesia) dargestellt.
In die Brüstung der unteren Empore sind Ovalmedaillons mit Darstellungen der Zwölf Apostel eingelassen. Das größere Mittelbild zeigt den segnenden Christus als Salvator Mundi (Erlöser der Welt). Sie werden Johann Baptist Baader zugeschrieben.

Unmittelbar nördlich der Kirche befindet sich das ehem. Fuggerschloss.
Das im 13. Jh. als Burgveste errichtete Schloss wurde 1598 von den Grafen Fugger-Kirchberg errichtet und zu einem Jagdschlösschen umgebaut.
Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde es 1725 neu errichtet.
Es ist ein zweigeschossiger Walmdachbau von sieben zu vier Fensterachsen, der an den Längsseiten durch Mittelrisalite mit Dreiecksgiebeln akzentuiert ist.
Heute dient das Schloss als Rathaus der Gemeinde Türkenfeld.