St. Jakob Mammendorf
St. Jakob Mammendorf
| POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
| Besonderheit: | |
| Baustil: | Klassizismus |
| Baujahr: | 1797 |
| Adresse: | 82291 Mammendorf, Kirchenweg |
| Geo: | 48.208280, 11.164830 |
| Lage: | |
| Parken: | P am Pult |
| Bewertung: | 1* (von 5*****) |
| Links: | de.wikipedia.org/wiki/St._Jakob_(Mammendorf) |
Eine Kirche in Mammendorf wurde im 11. Jh. erstmals urkundlich erwähnt.
Von einer romanischen Vorgängerkirche ist das Mauerwerk des 12./13. Jh. im Kern des Langhauses und Chors erhalten geblieben.
Um 1418 wurden Teile der alten Kirche abgebrochen und neu aufgebaut.
1688 ist der Turm teilweise abgebrochen und mit einem oktogonalen Aufsatz und flacher Haube versehen worden.
Nach einem Sturmschaden im Jahr 1795 entschloss man sich zu einer weitgehenden Umgestaltung der Kirche. 1796/97 wurde das Langhaus neu errichtet und der Chor umgestaltet.
1902 bis 1908 ist das Langhaus um zwei Joche nach Westen verlängert worden.
Eine Innenrenovierung fand in den Jahren 1997-2000 statt.
St. Jakob hat ein einschiffiges Langhaus zu sechs Jochen mit einer flachen Stichkappentonne, die auf ionischen Pilastern mit hohem Gebälk aufliegt.
Den eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor gliedern Dreiviertelsäulen in Stuckmarmor mit Kompositkapitellen.
An der Nordseite des Chores steht der quadratische Turm mit oktogonalem Aufsatz und flacher Haube.
An der Südfassade des Langhauses sind Grabsteine aus Rotmarmor von 1568, 1591 und 1610 angebracht.

Der Innenraum hat eine einheitliche klassizistische Ausstattung.
Der Hochaltar, die beiden Seitenaltäre sowie die Kanzel wurden 1796/97 von Johann Michael Sporer aus Stuckmarmor gefertigt.
Das Hochaltargemälde (sign. u. bez. 1794) zeigt die Gefangennahme des hl. Jakobus. Die Skulpturen der hll. Martin und Bernhard sowie Gottvater im Auszug stammen aus der Werkstatt von Christian Jorhan d.Ä. aus Landshut.
Im linken Seitenaltar befindet sich ein Gemälde mit dem Martyrium des hl. Vitus, im Medaillon darunter die hl. Magdalena als Büßerin, im Auszug der hl. Martin; im rechten ein Gemälde mit Joachim, Anna und Maria als Kind, im Medaillon die hl. Ottilia, im Auszug der hl. Benno.
Die Kanzel ist über einen außenliegenden Treppenaufgang zugänglich, am Kanzelkorb ist ein vergoldetes Relief mit der Darstellung der Emmausjünger von Christian Jorhan d.Ä. angebracht, darunter zwei Reliquienschreine mit Flügelbildern, 2. Viertel des 16. Jh., mit den Geheimnissen des Freudenreichen, Schmerzhaften und Glorreichen Rosenkranzes. Der Schalldeckel wird von den Gesetzestafeln und Engelsputten bekrönt, einer hält ein Füllhorn mit Rosen in den Händen.
In der halbrunden Kreuzkapelle an der Südseite des Langhauses steht ein Kruzifix mit Mater Dolorosa, 18. Jh. sowie ein spätgotisches Taufbecken aus Rotmarmor.
Die Apostelfiguren an den Wänden stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jh., sie werden dem Umfeld der Bildhauerwerkstatt von Lorenz und Johann Luidl zugeschrieben.
Die Stuckierung der Decken stammt von dem Wessobrunner Johann Michael Sporer.
Die Deckenfresken im Chor und im Langhaus sind dem Kirchenpatron, dem Apostel Jakobus, gewidmet und wurden von Richard Viktor Purnickl gemalt: im Chor eine Scheinkuppel, aus welcher ein Engel mit der Märtyrerkrone herabschwebt sowie die Hl.-Geist-Taube; im Langhaus Verherrlichung des hl. Jakob d.Ä.
Über der Orgelempore ein Deckengemälde von Hans Kögl mit Darstellung der hl. Cäcilia. An der Emporenbrüstung König David als Psalmensänger und der hl. Gregor als Erneuerer der Kirchenmusik.
Im Chor sind zwei Bleiglasfenster der Mayer’schen Hofkunstanstalt eingebaut. Sie stellen den Erzengel Michael und eine Muttergottes mit Jesuskind dar.