St. Magdalena Fürstenfeldbruck
St. Magdalena Fürstenfeldbruck
| POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
| Besonderheit: | |
| Baustil: | Barock/Rokoko |
| Baujahr: | 1673-1675 |
| Adresse: | 82256 Fürstenfeldbruck, Kirchstr. 4 |
| Geo: | 48.177560, 11.257190 |
| Lage: | |
| Parken: | P an der Kirche |
| Bewertung: | 2** (von 5*****) |
| Links: |
Die Kirche St. Magdalena in Fürstenfeldbruck ist erstmals im Jahr 1286 in einer Ablassurkunde urkundlich erwähnt worden, es handelte sich aber um den Vorgängerbau der heutigen Kirche.
In den Jahren 1673 bis 1675 wurde der heutige Kirchenbau neu errichtet, da das alte Gotteshaus zu klein und zudem baufällig geworden war.
Der Neubau ging auf Initiative und Kosten der Rosenkranzbruderschaft, dabei wurde der mittelalterliche Turmunterbau wieder verwendet.
1764 fand eine durchgreifende Innenausstattung im Sinne des Rokoko statt, dabei erhielt die Kirche die Stuckierung durch Anton Sießmayr (im Chor, nur Reste erhalten) und Thassilo Zöpf (im Langhaus) sowie die Deckenfresken von Ignaz Baldauf.
Bei zwei Umgestaltungen im 19. Jh. (1859/60 Erneuerung des schadhaften Chorgewölbes) ging die alte Ausstattung weitgehend verloren.
1913 folgte die Stuckierung des erneuerten Chorgewölbes, 1965 Abbruch und kopierender Neubau des alten Turmes mit der ehem. barocken Zwiebelhaube.
1990/93 erfolgte die letzte Innenrenovierung mit Rekonstruktion der Raumfassung von 1912/13.
Die nach Süden orientierte barocke Pfarrkirche ist ein Wandpfeilerbau mit einem fünfjochigen Langhaus und einem eingezogenen, zweijochigen Chor. Innen ist der Kirchenraum mit einer Stichkappentonne überspannt.
An der Ostseite steht der Turm mit quadratischem Unterbau, Oktogon und Zwiebelhaube. Daneben ist die zweigeschossige Sakristei angebaut.

Der Hochaltar aus dem Jahr 1688 ist mit einem Altarblatt der büßenden hl. Magdalena eines unbekannten Malers aus dem 17. Jh. ausgestattet, das als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen nach Fürstenfeldbruck kam. Daneben stehen Skulpturen der hll. Petrus und Paulus von Melchior Seidl, 1690.
Der linker Seitenaltar hat ein Gemälde des hl. Antonius von Padua, von Christian Winck (1776); der rechte Seitenaltar in Neurokokoformen stammt aus dem 19. Jh. mit einem Herz-Jesu-Bild von Anton Ranzinger, 1913 sowie barocken Teilen.
Hinter dem Hochaltar sind Reste der Stuckausstattung der Erbauungszeit erhalten geblieben: Felderstuck mit Flechtbändern, Blatt- und Eierstäben; über den Choremporen sind Teile der Stuckausstattung Anton Sießmayers von 1764 erhalten.
Das Deckengemälde im Chor mit der Begegnung der hl. Maria Magdalena mit dem auferstandenen Christus "Noli me tangere" sowie die umgebenden Kartuschenbilder malte 1912/13 Anton Ranzinger.
Bei der Erneuerung des zentralen Chorgewölbes blieben die Fresken von Ignaz Baldauf (1764) der sechs seitlichen Gewölbe über den umlaufenden Choremporen weitgehend erhalten, sind aber stark restauriert: sie zeigen Szenen aus dem Leben der hl. Maria Magdalena und Maria Aegyptiaca.
Der Stuck des Langhauses stammt von Thassilo Zöpf, 1764.
Das große Deckengemälde im Langhaus malte 1764 Ignaz Baldauf: "Triumph der Rosenkranzkönigin über die Türken", ebenso die Fresken über den Kapellennischen und Emporen, die jedoch stark erneuert wurden: an der Ostseite "Geheimnisse des Glorreichen Rosenkranzes" (Auferstehung Christi, Himmelfahrt Christi, Pfingsten, Himmelfahrt Mariens, Krönung Mariens), an der Westseite "Geheimnisse des Freudenreichen Rosenkranzes" (Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi, Darstellung im Tempel, Der zwölfjährige Jesus im Tempel).
Die Geheimnisse des Schmerzensreichen Rosenkranzes an den Brüstungen der Empore, sind von Anton Ranzinger, 1913.
Zu den bemerkenswerten Ausstattungsstücken zählen:
- eine Figur des Christus Salvator am südöstlichen Langhauspfeiler (von Melchior Seidl 1695 bez. u. sign.),
- ein Apostenzyklus an den Langhauspfeilern, von einem einheimischer Künstler des späten 17. Jh.,
- eine hervorragende spätgotische Marienfigur (spätes 15. Jh. aus einer Münchener Bildhauerwerkstatt / dem Meister der Blutenburger Apostel zugeschrieben, in einer Pfeilerkapelle im Westen),
- Vesperbild des 17. Jh. nach spätgotischem Vorbild (dritte Kapelle im Osten),
- Kreuzwegstationen unter der Empore um 1700.