St. Michael Jesenwang
St. Michael Jesenwang
| POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
| Besonderheit: | |
| Baustil: | Barock/ Rokoko |
| Baujahr: | 1715/1779 |
| Adresse: | 82287 Jesenwang, Kirchstr. 16 |
| Geo: | 48.168659, 11.130586 |
| Lage: | |
| Parken: | Kirchstr. |
| Bewertung: | 1* (von 5*****) |
| Links: |
Die heutige Pfarrkirche St. Michael in Jesenwang ist ein im Kern spätgotischer Bau, der in den Jahren 1700 bis 1715 barockisiert wurde.
Dabei wurden im Chor die Dienste (Gewölberippen) abgeschlagen und das Gewölbe mit einem Stuckdekor überzogen.
1779, zum Ende der Rokoko-Zeit, wurde das Innere erneut umgestaltet.
In den Jahren 1922/23 erfolgte eine Verlängerung des Langhauses nach Westen. Renovierungen folgten 1936-38.
St. Michael ist eine Saalkirche mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor. Der Chor wurde durch Abschlagen der Dienste und Gewölberippen barockisiert.
Im nördlichen Chorwinkel steht der mit einer Zwiebelhaube gedeckte Glockenturm. Er besteht aus einem quadratischen Untergeschoss und einem oktogonalen Aufbau, der durch Gesimse und Blendfelder gegliedert ist. Das Glockengeschoss wird von rundbogigen Klangarkaden durchbrochen. Das Portal ist in ein schmales Vorzeichen an der Südseite des Langhauses integriert.
Der Innenraum ist ein spätgotischer Saalbau mit eingezogenem Chor, der mit einem Fünfachtelschluss schließt. Das Langhaus wird von einer Segmenttonne gedeckt, die mit Rahmenstuck und Deckengemälden versehen ist. Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Doppelempore, zu der auf beiden Seiten eine Holztreppe führt. Auf der oberen Empore, die eine gebauchte Brüstung aufweist, ist die Orgel untergebracht. Die Brüstungen der beiden Emporen sind mit Blendfeldern verziert.

Der Stuck aus Akanthusranken, Fruchtgirlanden, Muscheln und Engelsköpfen, zwischen 1700 und 1715, ist dem Trupp von Pietro Francesco Appiani zugeschrieben.
Das Deckengemälde in Chor zeigt den Traum eines Bischofs; im Langhaus Segmenttonne mit Rahmenstuck und Deckengemälde mit der Auferstehung Christi, bez. "W. Kolmsberger jr. München 1936 pinx."
In den Ovalbildern: beim Chorbogen: übergibt Gottfried von Hexenagger, Bischof von Freising 1314 die Pfarrkirche Jesenwang dem Kloster Fürstenfeld; über der Empore: im Jahr 773 übergibt der Presbyter Raholf die Kirche in Osinwanc dem Bischof Arbeo von Freising.
Hochaltar des frühen 18. Jh. mit Skulpturen der Apostel Petrus und Paulus und Altarblatt mit einer Darstellung des Erzengels Michael beim Höllensturz, aus dem späten 17. Jh.
Die Seitenaltäre, deren Gemälde später erneuert wurden, sind wie die Kanzel Arbeiten des späten Rokoko und stammen aus der Mitte des 18. Jh.
Unter dem Kruzifix an der südlichen Langhauswand steht eine Figur der Mater Dolorosa, der schmerzhaften Muttergottes.