Wappen Landsberg  St. Sixtus Moorenweis

 

 

 DEBYFFB0900  St. Sixtus Moorenweis

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit:  
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1719
 Adresse: 82272 Moorenweis, Eismerszeller Str. 2
 Geo: 48.155400, 11.077200
 Lage:

Karte

 Parken: in den Seitenstraßen
 Bewertung: 2**  (von 5*****)
 Links: de.wikipedia.org/wiki/St._Sixtus_(Moorenweis)

 

Die Kirche St. Sixtus in Moorenweis gehörte seit Mitte des 12. Jh. dem Kloster Wessobrunn. Über die früheste Vergangeheit ist nichts bekannt, da keine schriftlichen Aufzeichnungen vorliegen. Die erste schriftliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1554, erst ab dem Jahr 1603 sind sämtliche Pfarrer von Moorenweis belegt.
Der heutige Kirchenbau wurde 1718 unter der Leitung des Wessobrunner Stiftsbaumeisters Joseph Schmuzer begonnen (ausführende Paliere Georg Vey, Joachim Gigl und Simon Bader). Das Langhaus wurde 1719 fertiggestellt, der Dachstuhl 1720, Turm 1727, Turmkuppel 1737. Die Kirchenweihe erfolgte erst 1742, die Innenausstattung war erst 1776 vollendet.
Renovierungen erfolgten außen 1971, innen 1990/91, nach Befund von 1775.

 

St. Sixtus ist eine einschiffige Saalkirche zu vier Jochen mit flacher Stichkappentonne auf gekuppelten toskanischen Pilastern und einem eingezogenen, halbrund geschlossenen Chor.
Im nördlichen Chorwinkel steht der mit einer Zwiebelhaube gedeckte Glockenturm, dessen beide untere, quadratische Geschosse einen eingeschossigen oktogonalen Aufbau tragen. Der obere Teil des Turms wurde nach einem Brand im Jahr 1811 erneuert. Der Turm ist auf allen drei Stockwerken von hohen Rundbogenfenstern durchbrochen.

 

DEBYFFB0910

Die Altäre wurden zwischen 1721 und 1727 in Stuckmarmor von Franz Schmuzer geschaffen.
Im Hochaltar (1721) Gemälde der hll. Sixtus und Laurentius, bez. "Carl Stauder pinx. 1721", flankiert von Skulpturen des hll. Martin und Katharina von Alexandrien. Die Halbfigur der Madonna mit Kind über dem Tabernakel wird dem Augsburger Bildhauer Gregor Erhart zugeschrieben und um 1495 datiert.
Im linken Seitenaltar ein Gemälde der hll. Ulrich und Johann Nepomuk, Franz Anton Anwander zugeschrieben, beiderseits Skulpturen der hll. Afra und Maria Magdalena.
Im rechten Seitenaltar ein Gemälde des hl. Leonhard, von Carl Stauder (1726), flankiert von Skulpturen der hll. Rochus und ?Sebastian? (vll. der Schutzpatron gegen die Pest Edmund von Ostanglien), Johann Luidl zugeschrieben.
Die Kanzel stammt wie die Altäre aus der Zeit zwischen 1721 und 1727. Die drei Engel am Kanzelkorb halten ein Kreuz, einen Anker und ein Herz, die Symbole der göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe. Zwischen den Engeln stehen die Figuren der Heiligen Ignatius von Loyola, Johannes Nepomuk und Franz Xaver (Figuren vll. von Johann Luidl). Der Schalldeckel wird von einem Posaunenengel bekrönt.

Der Wessobrunner Rocaillestuck stammt von Thassilo Zöpf von 1775/76.
Am Chorbogen befinden sich zwei Kartuschen mit dem Doppelwappen des Wessobrunner Abtes Engelbert Goggl (1770-1781) sowie der Jahreszahl 1775, darüber ein Marienmonogramm mit zwei Engeln.
Deckengemälde bez. "M(atthäus) Gündter, pinx. 1775": im Chor "Weihe und Krönung des hl. Sixtus II. zum Papst";
im großen Langhausfresko Weigerung des hl. Sixtus, der Statue des Kaisers Valerian Verehrung zu zollen / seine Verurteilung (unten), seine Hinrichtung (rechts), darüber seine Apotheose und an der Emporenseite seine Kerkerhaft.
Das große Deckenbild ist von sechs kleineren Kartuschen in monochromer Malerei umgeben (Mariä Verkündigung sowie die vier Evangelisten).

Bei der Renovierung im Jahr 1947 wurden an der Empore Malereien und lateinische Inschriften von 1730 wieder freigelegt. Rechts an der unteren Emporenbrüstung eine alte Ansicht des Ortes Moorenweis.
In der Emporenkapelle auf der Nordseite (sog. Chörchen) befindet sich ein Renaissance-Altar, der mutmaßliche Hochaltar der 1718 abgebrochenen Vorgeängerkirche mit einer Sitzfigur des hl. Sixtus, um 1670/80. Daneben ein Epitaph des Pfarrers Georg Bader aus dem Jahr 1608.