Hl. Kreuz Mindelzell
Hl. Kreuz Mindelzell
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
Besonderheit: | ehem. Wallfahrtskirche |
Baustil: | Barock |
Baujahr: | 1749/50 |
Adresse: | 86513 Mindelzell, Hl.-Kreuz-Str. 7 |
Geo: | 48.231520, 10.446000 |
Lage: | |
Parken: | P am Friedhof |
Bewertung: | 2* (von 5*****) |
Links: |
Die Kirche Hl. Kreuz in Mindelzell befand sich seit dem späten 12. Jh. im Besitz des Klosters Ursberg.
Eine Wallfahrt zum Hl. Kreuz wurde bereits 1211 erwähnt; die Kreuzpartikel wurden jedoch erst um 1230 durch Propst Konrad von Lichtenau gestiftet.
Nach Auffindung der in den Kriegswirren verschwundenen Reliquie im Jahr 1625, erfolgte ein Aufschwung der Wallfahrt; daher wurde in den Jahren 1627-29
die mittalalterlichen Kirche umgebaut und bekam eine neue Innenausstattung.
In den Jahren 1749/50 erfolgte unter Abt Joseph III. Seitz von Ursberg der Neubau der heutigen Kirche durch den Baumeister Johann Kaspar Radmiller.
Eine Restaurierung wurde 1975-77 durchgeführt.
Hl. Kreuz ist eine stattliche, kreuzförmig zentralisierte Anlage. Die südliche Längsfront wurde als mächtige, symetrische Schauseite von monumentaler Wirkung errichtet.
Der breite, querschiffartige Mittelrisalit ist von einem geschwungenem Segmentgiebel mit Rundbogennischen und Vasenaufsätzen bekrönt und durch
rötliche Architekturmalereien mit Pilastertrennung gegliedert.
Vor der Mittalachse befindet sich die Kerkerkapelle mit einem geschwungenem Giebel, in den beiden äußeren Achsen von gemalten Ädikulen gerahmte Portale.
Die Nordfassade ist gleichgeartet, doch etwas vereinfacht.
In der östlichen Risalitachse ist der spätgotische Turm eingestellt, mit quadratischem Unterbau, oktogonalem Oberteil und Zwiebelhaube.
Die Westseite und der Chor haben abgerundeten Ecken und einen geradem Schluss; östlich ist die querrechteckige Sakristei von 1770 angebaut.
Das große quadratische Ostjoch des Langhauses unter kreisrunden Flachkuppel; im Westen befindet sich ein kurzes flachgedecktes Joch mit ausgerundeten Ecken
und Doppelempore. Der eingezogene Chor hat eine flache Pendentifkuppel.
Die Altäre stammen aus dem 3. Viertel des 18. Jh., wohl von dem Einheimischen Melchior Wachtel.
Das Hochaltarbild zeigt die Kreuzigung, 1. Drittel 19. Jh. von Konrad Huber, im Auszug hl. Michael, 3. Viertel 18. Jh. Franz Martin Kuen zugeschrieben.
Über den seitlichen Durchgängen befinden sich lebensgroße Figuren des Kaisers Konstantin und der hl. Helena, von 1630, Christoph Rodt zugewiesen, ebenso die Muttergottesfigur im rechten Seitenaltar.
Der linke Seitenaltar hat ein Gemälde "hll. Rochus, Sebastian, Wendelin, Leonhard und Florian", von Johann Kaspar, um 1860.
Die Fresken stammen von Franz Martin Kuen unter Mitarbeit seines Schülers Johann Baptist Enderle, um 1750/51;
Im Chor: "Verehrung der Kreuzpartikel", an den Wänden Kreuzwegstationen.
Im Langhaus: "Jüngstes Gericht", seitlich Evangelisten.
Die Fresken an den Emporebrüstungen sind neubarock.
Breiter, teilweise unruhiger Rocaillestuck, 1750 wohl vom Baumeister Radmiller; über dem Chorbogen befindet sich eine asymetrische Kartusche mit Wappen; Kloster Ursberg/Abt Joseph III. Seitz.
Zu den bemerkenswerten Ausstattungsstücken zählen: ein Weihwasserbecken, wohl aus der 2. Hälfte 16. Jh., die Kanzel von Melchior Wachtel, von 1756,
eine hölzerne Pieta, gefasst, von Anfang des 16. Jh., hl. Michael, um 1630 von Rodt, die ehem. Auszugsfigur des Hochaltars.
Neben dem südlichen Seitenaltar befindet sich eine 1629 von Wolfgang Hieber in Neuburg a.d. Kammel gestiftetes Votivbild.
Im Oratorium das ehem. Hochaltarblatt des Hl. Kreuzes beim Jüngsten Gericht, von Gabriel Guethrater, 1630.
An der nördlichen Chorwand ein Gemälde der hl. Helena mit dem Kreuz, um 1750/51.