Wappen Günzburg St. Peter und Paul Ziemetshausen

 

 

   St. Peter und Paul Ziemetshausen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit:  
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1687-94
 Adresse: 86473 Ziemetshausen, Wiedengasse 2-4
 Geo: 48.293380, 10.530350
 Lage:

Karte

 Parken: P Spitalweg
 Bewertung: 2**  (von 5*****)
 Links: de.wikipedia.org/wiki/St._Peter_und_Paul_(Ziemetshausen)

 

Ziemetshausen wurde im Jahr 1126 erstmals urkundlich erwähnt und war Hauptort der Herrschaft Seyfriedsberg.
Die Kirche St. Peter und Paul wurde im späten 13. Jh. erbaut und im 15. Jh. verändert.
Der spätgotische Vorgängerbau mit spätromanischem Turm wurde in den Jahren 1687/88 im Chor und 1690/94 im Langhaus unter Verwendung alter Mauerteile
(Strebepfeiler an der Nordostecke) durch einen Neubau des Baumsisters Johann Schmuzer ersetzt, zugleich wurde die Annakapelle angebaut.
1749/50 erfolgte die Erneuerung der oberen Westempore durch den einheimischen Baumeister Johann Georg Hitzelberger sowie 1757 die Umgestaltung des Chors.
Im Jahr 1847 wurde der Turm neu errichtet (durch Martin Leitenmeier nach Plan des kgl. Baukondukteurs F. Feneberg in Augsburg).
Renovierungen erfolgten 1913/14 sowie 1960.

 

 

St. Peter und Paul ist eine dreischiffige Hallenkirche zu vier Jochen. Das breite, mit einer halbkreisförmigen Stichkappentonne überwölbte Mittelschiff ist
von den bedeutend schmäleren, kreuzgratgewölbten Seitenschiffen durch rundbogige Pfeilerarkaden getrennt.
Doppelte Westempore, die untere durch alle Schiffe gehend.
Nördlich befindet sich ein querrechteckiger Kapellenanbau von geringer Tiefe.
Stark eingezogener, innen halbrund, außen dreiseitig geschlossener Chor mit Stichkappentonne auf Pilastern; südlich Oratorium mit erkerartiger, hölzerner Loge,
von Ende 17 Jh.
Im südlichen Chorwinkel steht der neuromanische, quadratische Turm mit Spitzhelm über Giebeln. Östlich anschließend die zweigeschossige ehem. Sakristei, jetzt Taufkapelle.

 

 

 

 

Der mächtige, die ganze Apsis füllende Stuckmarmoraufbau des Hochaltares, stammt von Tassilo Zöpf aus dem Jahr 1757; Figuren: Kreuzigung, Engel, Gottvater von Leopold Mutter, 1884.
Die Seitenaltäre im Mittelschiff schuf 1702 Georg Maier, links der Marienaltar, rechts der Engelsaltar (Josefsaltar);
Sie haben Gemälde von Johann Rieger: links Skapulierverleihung an den hl. Simon Stock, im Auszug hl. Theresa von Avila;
rechts Engelssturz, im Auszug Schutzengel; die Putten und dekorative Schnitzereien von 1701/02 sind von Lorenz Luidl.; über dem linken Auszug eine Figur des hl. Ulrich um 1500.
Die Seitenschiffaltäre um 1712/14 besitzen Bilder von Heinrich Matthäus Mayer: links Sebastiansmarter, bez. 1712, im Auszug David; rechts Enthauptung Johannes d.T., bez. 1714, im Auszug Taufe Jesu.
Der Kapellenaltar stammt von Konrad Harscher aus dem Jahr 1697; die Bildhauerarbeiten sind von Luidl: in der Mitte die hl. Anna Selbdritt, seitlich hl. Joseph und hl. Joachim.
Prächtige Kanzel, 1692 von Johann Bergmüller, mit Figuren von Martin Beichel: über Evangelistensymbolen polygonaler Korb mit Evangelisten und Salvator Mundi, an der Rückwand Relief des Guten Hirten, auf dem Schalldeckel zwischen Voluten Posaunenengel, oben der hl. Michael.
In der Taufkapelle, mit einem Altar von Mitte des 18. Jh., befindet sich ein Gemälde des hl. Aloisius von Johann Anwander aus dem Jahr 1755.
Am Chorbogen links ein Wappenstein des Jacob de Sait Vincent, gest. 1655, Begründer der Wallfahrt in Maria Vesperbild, rechts ehem. Deckplatte der Tumba über den Villingerschen Gruft im Chor, bez. 1568.

Die Langhausfresken malte 1875 Franz Xaver Gassner: Szenen aus dem Leben Christi, Mariä und der Titelheiligen.
Die Chorfresken sind von Thomas Guggenberg von 1877: Pfingswunder, Kirchenväter; die Fresken an der unteren Emporenbrüstung von Johann Weidner, um 1695: "Szenen aus der Apostelgeschichte".
Im Langhaus findet sich eine kraftvolle Stuckdekoration mit Akanthus, Laubwerk und Engelsköpfen, von Johann Schmuzer, um 1691/92, der Stuck an der oberen Empore ist von Franz Xaver Feichtmeyer, um 1749/50; die Stukkaturen im Chor von Tassilo Zöpf, um 1757.