Wappen Günzburg St. Veit Leipheim

 

 

 DEBYGZB4100  St. Veit Leipheim

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: die einzige stilechte gotische Kirche im Landkreis
 Baustil: Gotik
 Baujahr: um 1330
 Adresse: 89340 Leipheim, Pfarrgasse 5
 Geo: 48.449650, 10.220200
 Lage:

Karte

 Parken: P in der Pfarrgasse
 Bewertung: 1*  (von 5*****)
 Links:

www.evangelisch-in-leipheim.de/kirchengemeinde-leipheim/st-veitskirche

www.leipheim.de/de/freizeit/leipheim-erleben/stadtrundweg/st-veitskirche

 

Die Kirche St. Veit wurde im Jahr 1225 das erste Mal urkundlich erwähnt.
Von der romanischen Vorgängerkirche haben sich heute noch Buckelquader in der Turm- und Sakristeiwand erhalten.
Um 1330 fand ein Neubau der Seitenschiffe und im Jahr 1448 die Errichtung des Turmes statt.
Während der Reformation 1524 verlor die Kirche während eines "Bildersturmes" Teile ihrer Ausstattung; 1525 diente sie als Gefängniss für die ca. 700 gefangenen Bauern nach einer verlorenen Schlacht im Bauernaufstand; ab 1531 ist St. Veit eine evangelische Kirche.
Im 30jährigen Krieg wurde die Kirche 1634 erneut geplündert und als Pferdestall genutzt, ab 1648 begann die Widerherstellung der Kirchenausstattung.
Im Jahr 1954 fand eine grundlegende Umgestaltung des Innenraumes sowie die Freilegung der mittelalterlichen Malereien und 2019-2021 eine Innenrenovierung statt.

 

 

St. Veit ist die einzige stilechte gotische Kirche im Landkreis Günzburg und diente auch als Begräbnisstätte für die 1358 ausgestorbenen Güssenbrüder.
Durch ihr Langhaus mit Seitenschiffen ist sie eine "Pseudobasilika" ohne beleuchteten Obergaden.
Über den viereckigen, ungegliederten Pfeilern befindet sich ein Kreuzrippengewölbe, in den Seitenschiffen z.T. als Dreistrahlgewölbe.
Der ausgeschiedene Chor von Ende des 14. Jh. hat einen dreiseitigen Schluss. An der Nordseite des Chores steht der wuchtige, 45 m hohe Backsteinturm mit Satteldach und kleinen, fialenartigen Giebelaufsätzen. Im Erdgeschoss des Turmes befindet sich eine dreijöchige Kapelle, bez. 1448 am Netzgewölbe.

 

 

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Der Hochaltar mit einem Abendmahlsbild, das Gestühl und die Kanzel stammen aus dem Jahr 1640; die ornamentalen Gewölbemalereien aus dem 15. Jh.
An der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs, in der sog. Güssenkapelle, befinden sich Wappen der Güssen., um 1700/10.
An den Emporebrüstungen Apostel, Propheten des Alten Testaments, Johannes d.T., Christus, Maria, Joseph und Evangelisten.
Die Kirche birgt mehrere z.T. farbig gefasste Grabsteine für Ulmer Patrizierfamilien aus dem 16./17. Jh. sowie das Gemälde: "Opferung Isaaks" von Johann Georg Storer, aus der zweiten Hälfte des 17 Jh. (Leihgabe der Bayer. Staatsgemäldesammlungen).