Wallfahrtskirche Allerheiligen Scheppach
Wallfahrtskirche Allerheiligen Scheppach
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
Besonderheit: | Deckenfresken von Johann Baptist Enderle |
Baustil: | Rokoko |
Baujahr: | 1770/71 |
Adresse: | 89343 Jettingen-Scheppach, Allerheiligenstr. 72 |
Geo: | 48.404021, 10.463018 |
Lage: | |
Parken: | P unterhalb der Wallfahrtskirche |
Bewertung: | 3*** (von 5*****) |
Links: | de.wikipedia.org/wiki/Mariä_Himmelfahrt_(Scheppach) |
Die Anfänge der Wallfahrt sind unbekannt, im Jahr 1395 wurde die Wallfahrtskirche erstmals erwähnt.
Durch die Herren von Knörringen wurde die Kirche nach und nach vergrößert, von dem ursprünglichem Bau sind noch die quadratischen Turmuntergeschosse erhalten geblieben.
In den Jahren 1731/32 erfolgte eine Neubau durch den Baumeister Simpert Kraemer, 1753-1755 des Chors und des Turmoktogons durch Joseph Dossenberger d.J.
1770/71 fand eine Umgestaltung des Langhauses unter der Leitung von Dossenberger statt.
Eine Renovierung der Fresken und der gesamten Kirche wurde 1969 durchgeführt.
Die Wallfahrtskirche Allerheiligen steht weithin sichtbar auf einer bewaldeten Anhöhe östlich von Scheppach, mit dem Priesterhaus und dem Kalvarienberg ein unverfälschtes Ensemble bildend.
Die Außengliederung des Baus erfolgt durch Pilaster; der Westgiebel ist geschwungen.
Im südlichen Chorwinkel, vor dem zweigeschossigen Priesterhaus, steht der umschlossene Turm mit Spitzhelm des 19. Jh.
Das Innere beeindruckt durch seine großzügige Weite und die vorzügliche Ausstattung im fröhlichem Rokoko sowie die vereinheitlichende Wandgestaltung
von Chor und Langhaus des Baumeisters Dossenberger.
Die z.T. übereckgestellten Pilaster des eingezogenen, flach gewölbten Chores mit flachrundem Schluss, gliedern die Wände in phantasievoll aufgebaute, durch lebhaft geschweifte Fenster folienhaft aufgelöste Teilabschnitte.
Breites Langhaus mit ausgerundeten Ecken sowie einer geschweifter Doppenempore im Westen.
Pilastergliederung (die beiden mittleren Achsen zentralisierend zusammengefasst), darüber Flachdecke mit Stichkappen.
Die Decken und Wandfresken zählen zu den besten Werken des Künstlers Johann Baptist Enderle:
im Chor "Allerheiligenhimmel", um 1755, seitlich Embleme, neben dem Oratorium gemaltes Chörlein mit Portrait des damaligen Benefiziaten.
Im Langhaus bez. 1770: an der Decken: über dem Chorbogen: "Mariä Verkündigung", "Anbetung der Könige";
an den Wänden nördlich: "Tod Mariä", "hl. Augustunus" und "hl. Ignatius",
südlich: "Tod des hl. Joseph", "hl. Margaretha von Cortona" und "hl. Theresia von Avila".
An den Emporebrüstungen befinden sich reizvolle, kleine Szenen aus der Kindheit Jesu.
Sparsam verteilte Stukkaturen um 1770; über dem Hochaltar Kartusche mit Wappen: Freiberg-Haldenwang.
Der prunkvolle Hochaltar von 1759 mit wandfüllendem, stuckiertem Aufbau hat eine vorgelegte Säulenarchitektur; im Zentrum befindet sich ein beerkenswertes Kruzifix um 1510/20 aus dem Umkreis von Gregor Erhardt. Das Tabernakel stammt von Sebastian Winkler, 1747, im Schrein das Gnadenbild der Pieta, eine Ulmer Schnitzarbeit vom Ende des 15. Jh. Im Auszug Gottvater, auf seitlichen Konsolen: hl. Joseph und hl. Franziskus, auf dem Tabernakel um 1759 hl. Maria Magdalena.
Die kleinen Chorseitenaltäre um 1759; über Brustbildern der hll. Aloisius und Franz Xaver, Fresken von Johann Baptist Enderle, um 1755: nördlich hl. Joseph als
Zuflucht der Hilfesuchenden, südlich hl. Leonhard als Patron der Gefangenen und des Viehs.
Im Chor befinden sich Figuren der hll. Veronika und Anna Selbdritt (Ulm, um 1500).
Die Seitenaltäre im Langhaus um 1738; Gemälde von Johann Georg Lederer, 1738: links "hl. Johann Nepomuk", rechts "hl. Franziskus".
Große Stuckkanzel um 1770.