Dreifaltigkeitskirche Kaufbeuren
Dreifaltigkeitskirche Kaufbeuren
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
Besonderheit: | evangelische Stadtkiche |
Baustil: | Barock/Neubarock/Jugendstil |
Baujahr: | 1604/1737 |
Adresse: | 87600 Kaufbeuren, Kaiser-Max-Str. 11 |
Geo: | 47.879394, 10.621277 |
Lage: | |
Parken: | Parkplätze im Innenstadtbereich |
Bewertung: | 1* (von 5*****) |
Links: |
Das Kirchengebäude der Dreifaltigkeitskirche in Kaufbeuren war ursprünglich ein Wohnhaus, das vermutlich schon im 14. Jh. erbaut worden war.
Kaiser Maximilian I., der hier zeitweise Quartier nahm, kaufte es 1504 vom Ritter Sigmund von Freyberg zu Eisenberg.
Nach dem Tod Kaiser Maximilians 1519 gelangte das Haus in den Besitz seines Enkels König Ferdinand I. Dieser tauschte das Anwesen 1535 mit seinem Rat Hans Jakob von Landau zu Waal, der es 1540 der Stadt Kaufbeuren verkaufte.
Von der Stadt wurde das "Kaiserhaus" an Hans Jörg und David von Baumgarten, Freiherrn zu Hohenschwangau und Erbach verkauft, doch 1565 kam es wieder in den Besitz der Stadt.
Als der Stadtrat 1604 das Gebäude der evangelischen Gemeinde überließ, begannen die nur 30 Wochen dauernden Umbauarbeiten durch den Maurermeister Georg Harrer und den Zimmerermeister Thomas Schweyer. Dabei wurde die Fassade neu errichtet, große Teile des ehemaligen Kaiserhauses wurde jedoch übernommen.
1717 erfolgten Instandsetzungen und 1736/37 ein weiterer Umbau.
1821/22 wurden die Außenmauern erhöht, die flache Stichkappentonne eingezogen und der Turm neu errichtet
Der Innenraum wurde 1901 durch Albert Schmidt neu gestaltet, die Fassade 1911. Eine Restaurierung erfolgte 1979.
Die Dreifaltigkeitskirche ist ein geräumiger Saalbau, der mit seiner neubarocken Fassade wirkungsvoll die Mitte der südlichen Platzwand der Kaiser-Max-Str. beherrscht. Sie hat ein flaches Tonnengewölbe mit Stichkappen, mit Ausnahme zweier querovaler Fenster sind die Kirchenfenster spitzbogig geformt.
Die zwei Emporen wurden im Zuge der Umbaumaßnahmen 1736/37 hinzugefügt.
Die Fassade zur Kaiser-Max-Straße hin besitzt ein hohes Hauptgeschoss, das sich über einem Sockelgeschoss erhebt und mit vier spitzbogigen Fenstern ausgestattet ist, darüber ein zweigeschossigen, geschweiften Giebel. Die Wandgliederung der Fassade und die Rahmung der Portale sind modern, die Empireschnitzereien stammen aus der Zeit um 1822.
An der Ostseite steht der quadratische Turm mit einem Aufsatz mit abgeschrägten Ecken und geschweifter Haube.
Die Rotmarmorplatte des Altars bez. 1606; an der Vorderseite befindet sich das Stifterwappen Brengger/Haug.
Die Kanzel stammt von Michael Groß, 1764; auf dem kegelförmigen Schalldeckel steht eine Figur des Christkindes.
Zwischen den Fenstern hängen große Gemälde der Apostel, Christi und Mose, von Hans Ulrich Franck und seiner Werkstatt, 1659.
An der inneren Nordwand befindet sich ein Epitaph für Elisabeth Klamer, gest. 1501, mit Wappen und Relief des Erbärmdechristus.
Die Stukkaturen von 1901 zeigen Jugenstilformen, die Fresken malte 1904 Kunz Meyer.