St. Cosmas und Damian Oberbeuren
St. Cosmas und Damian Oberbeuren
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
Besonderheit: | |
Baustil: | Barock |
Baujahr: | 1730 |
Adresse: | 87600 Kaufbeuren-Oberbeuren, Oberbeurer Weg 3 |
Geo: | 47.871980, 10.611890 |
Lage: | |
Parken: | Oberbeurer Weg |
Bewertung: | 1* (von 5*****) |
Links: | de.wikipedia.org/wiki/Oberbeuren_(Kaufbeuren) |
Die ursprünglich spätgotische Wallfahrts- und Kongregationskirche St. Cosmas und Damian wurde 1494 geweiht.
Aus dieser Zeit stammen noch der Chor, der Turmunterbau und der Kern des Langhauses.
Nach der Zerstörung im Jahr 1624 wurde sie durch das Ehepaar Waller wiederhergestellt und 1631 erneut geweiht.
1658 wurde die Kirche der Marianischen Bürgerkongregation als Schenkung überlassen und weder instandgesetzt, zuletzt wohl mit Erhöhung von Chor und Langhaus.
Seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges blühte eine Wallfahrt zu den Kirchenpatronen Cosmas und Damian auf.
1730 erfolgte eine Langhausverlängerung, Anbau der Sakristei im Süden und Erhöhung des Turms um das Oktogon mit Zwiebelhaube.
Im Jahr 1767 wurden die spitzbogigen Chorfenster rundbogig gemacht.
Nach der Säkularisation 1810 wurde geplant, die Kirche zugunsten einer Schule abzureißen, was aber am Widerstand er Bürger scheiterte.
Seit 1960 ist sie das Gotteshaus für die katholische Militärgemeinde, die Hauptwache des Militärfliegerhorsts liegt gegenüber.
Eine Restaurierung wurde in den Jahren 1972-74 durchgeführt.
St. Cosmas und Damian ist ein einfacher Saalbau mit einer Flachtonne. Die Schiffsachse ist leicht nach Süden verschoben.
Im eingezogenem, dreiseitig geschlossenen Chor ist ein Stichkappengewölbe, über den 1767 rundbogig veränderten Fenstern Okuli.
Die Außenwände sind durch Pilaster gegliedert.
Nördlich am Chor steht der schlanke Turm mit zinnenförmiger Verblendung am quadratischen Sockelgeschoß; darüber befinden sich hohe, in der Mitte durch überschnittene Rundbogen geteilte Maßwerkblenden, oben ein Oktogon mit Zwiebelhaube.
Die blühende Wallfahrt war wohl der Grund, weshalb die Pfarrherren ausreichend finanzielle Mittel für eine Barockisierung des Gotteshauses hatten.
Der Hochaltar von 1767 ist ein Werk von Nikodemus Fröhlich aus Frankenried. Das von Engel getragene Hochaltargemälde mit den beiden Kirchenpatronen stammt bereits aus dem Jahr 1630 und ist signiert mit "Hans Ulrich Franck Maler und Organist in Kaufbeuren hat dies gemahlen".
Die auf dem Gebälk kniemende Figuren stellen Mariä und den hl. Ignatius dar.
Die Seitenaltäre aus reichem Muschelwerk und Blütengirlanden stammen von von Paul Seitz, 1745.
Seitenaltarblätter: links Schutzengel, bez. 1745, rechts die hll. Ignatius und Franz Xaver.
In der Nische der südlichen Chorwand befindet sich ein prächtiges Reliquiar der hll. Cosmas und Damian, von German Höss, 1773.
Das Orgelprospekt stammt um 1740.
Gleichmäßig verteilte Stukkaturen von 1743 mit zartem Bandel- und Muschelwerk.
Die gleichzeitigen Fresken malte der einheimische Maler Joseph Anton Walch: im Chor: "Maria mit den hll. Ignatius von Loyola und Joseph",
im Langhaus: "Glorie der Heiligen Cosmas und Damian" über der 1628 gegründeten Marianischen Kongregation und dem Rat der Stadt Kaufbeuren mit einer zeitgenössischen Stadtansicht.
In Kartuschen: Martyrien der hll. Cosmas und Damian (Rettung vor dem Ertrinken, die Pfeile treffen die Gekreuzigten nicht, das Feuer kann Cosmas und Damian nichts anhaben, die Enthauptung der beiden Heiligen);
über der Empore: Christina Waller schenkt die Kirche der Kongregation sowie deren Vorsteher; an der Brüstung Reliquienübertragung von der Hofkapelle in München die dortige Kirche St. Michael und Heilungswunder der beiden Ärzte.