Wappen Landsberg  St. Dionysius Oberbeuren

 

 

   St. Dionysius Oberbeuren

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit:  
 Baustil: Barock/Neubarock
 Baujahr: 1709/10
 Adresse: 87600 Kaufbeuren-Oberbeuren, Hauptstraße 4
 Geo: 47.870500, 10.603620
 Lage:

Karte

 Parken: Untere Gasse
 Bewertung: 1*  (von 5*****)
 Links: de.wikipedia.org/wiki/Oberbeuren_(Kaufbeuren)

 

 

Das Patronzinum des hl. Dionysius Aeropagita weist auf eine fränkisch/karolingische Gründung des 7. oder 8. Jh. hin.
Da karolingische Königshöfe i.d.R. über zwei Kirchen verfügten (St. Martin in Kaufbeuren war die königliche Eigenkirche), ist anzunehmen, dass St. Dionysius
die ursprüngliche Pfarrkirche der frühen Einwohner Kaufbeurens war.
Sie war eine Quartankirche, die dem Bischof von Augsburg die Einkünfte jedes vierten Jahres überlassen musste.
Der heutige Kirchenbau ist ein Neubau von 1709/10 wohl nach Entwurf von Johann Jakob Herkommer.
Renovierungen fanden 1878, 1976 (Raumschale), 1979 (Sicherung der Stuckdecke im Chor) und 1993 (Außenrenovierung) statt.

 

 

St. Dionysius ist ein pilastergegliederter, flachgedeckter Saalbau von großzügiger Raumwirkung.
Der gestreckte Chor ist eingezogen und halbrund geschlossen mit Oratorien in der westlichen Achse, die Brüstungen auf Voluten mit Engelsatlanten.
An der Westseite des Langhauses befindet sich ein halbrunder Anbau; im Erdgeschoss flachgedeckte Vorhalle mit tiefer Nische in der Südwand; das Obergeschoß öffnet sich in Zwei Emporen gegen das Langhaus, die untere Emporenbrüstung wird von Engelsatlanten gestützt.
Im nördlichen Chorwinkel steht der Turm; der quadratische Unterbau ist wohl noch spätmittelalterlich, darüber ein Oktogon mit Zwiebelhaube.

 

 

 

Die Altäre sind neubarock; im Auszug des Hochaltar steht eine Figur der hl. Anna Selbdritt aus der ersten Hälfte des 18. Jh.
Im Chor befidet sich ein Grabstein für Pfarrer Johann Biechele (+ 1728), mit allegorischem Relief (vgl. sein Wappen über dem Chorbogen). Ähnlich die Platte gegenüber für Simon Geiger (+ 1774).
Die schwungvolle Kanzel aus Nussbaumholz mit Intarsien, stammt um 1720, ehemals aus der Seelenbergkapelle von Eggenthal; auf dem Schalldeckel steht eine Figur des Guten Hirten.
Das Taufbecken mit einem polygonaler Sockel aus dem 15. Jh., hat am Becken ein Rankenrelief aus der Mitte des 13. Jh.

Die dekorative Stukkaturen werden Matthias Lotter zugeschrieben (bez. 1712 in den Langhausecken). Von Lotter vermutlich auch die figürlichen Stuckreliefs in den Blenden der westlichen Chorachse: links letzte Kommunion, rechts Enthauptung des Kirchenpatrons; ebenso die hochovalen Medaillons mit Szenen aus seinem Leben in den Gewölbevouten.
Die Deckengemälde malten 1920 Oswald Völkel und Wilhelm Lessing.