Wappen Augsburg_Land Diedorf - St. Bartholomäus

 

 

 St. Bartholomäus  St. Bartholomäus

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Alte Pfarrkirche von Diedorf
 Baustil: Spätbarock
 Baujahr: 1736
 Adresse: 86420 Diedorf, Kirchenweg 11
 Geo: 48.353080, 10.776536
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz am Friedhof
 Bewertung: 2**  (von 5*)
 Links: de.wikipedia.org/wiki/St._Bartholomäus_(Diedorf)

 

 

Der Ort Diedorf wurde im Jahr 1062 erstmals erwähnt und kam mit seiner Kirche 1264 in den Besitz des Dominikanerinnenklosters St. Katharina in Augsburg.
Das unterste Turmgeschoß der ehemaligen Chorturmkirche stammt noch aus spätromanischer Zeit, die beiden folgenden aus dem 15. Jh.
Im 17. Jh. wurde die baufällige Kirche mehrfach renoviert.
1736 fand ein Neubau der Kirche sowie der Turmobergeschosse statt. Baumeister war Joseph Meitinger.

 

 

St. Bartholomäus Diedorf

St. Bartholomäus ist ein dreiachsiger Bau mit flacher Stichkappentonne.
Der Chor hat einen halbrunden Schluß sowie eine Korbbogentonne.
Das unterste Geschoß des sechsgeschossigen Turms enthielt den Altarraum der früheren romanischen Kirche.
Der bemerkenswerte Innenraum birgt eine einheitliche, spätbarocke Ausstattung.

 

 

Die Altäre sowie die Kanzel wurden 1736-39 von Johann Konrad Rist geschaffen.
Das Hochaltarblatt zeigt die Kommunion der hl. Gertrud. Das Bild stammt ursprünglich vom Altar der Gertrudkapelle im Augsburger Dom und wurde bei der Neugestaltung bzw. Regotisierung des Dominneren 1859/63 nach Diedorf verkauft
Seitlich des Hochaltars, über den Durchgängen befinden sich Figuren der hl. Helena und des hl. Silvester von Johann Pflaum um 1737.
Die Bilder der Seitenaltäre stellen links den hl. Sebastian, rechts den hl. Joseph dar.

Von dem einheimischen Maler Johann Georg Kuen stammen die Deckenfresken:
im Chor: Verlobung der hl. Katharina, Herzen Jesu und Mariä, hl. Joseph, seitlich Heilige.
im Langhaus: Christi Himmelfahrt, Glorie des hl. Bartholomäus, Putten mit dem Kreuz Christi, seitlich Apostel.
Die Stuckarbeiten stammen vom Baumeister der Kirche, Josef Meitinger (1736).

 

 

St. Bartholomäud Diedorf Tuffsteingrab

1961 entdeckte man bei Kanalisationsarbeiten unterhalb der Kirche ein Tuffsteingrab aus der Zeit um 700-750.
1988 erfolgte die Ausgrabung durch den Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte des Heimatvereins für den Landkreis Augsburg.
Das Grab befand sich allerdings ca. 60 m nordöstlich des jetzigen Standorts.
Die Grabkammer war aufwändig gestaltet mit einem Boden aus weißem Mörtelestrich und mit Mörtel verputzen Tuffsteinquaderwänden.
Als Abdeckung dienten Tuffsteinplatten.
In der Grabkammer wurden über mehrere Jahrzehnte insgesamt neun Personen bestattet (4 Frauen, 4 Männer und ein Knabe), die alle aus einer gehobenen sozialen Schicht stammten. Keine der Personen war älter als 40 Jahre.
2006 erfolgte die Rekonstruktion des Tuffsteingrabes an der heutigen Stelle, die durch ein Schutzdach abgedeckt wurde.