Wappen Augsburg_Land Biberbach - St. Jakobus d.Ä.

 

 

 St. Jakobus d.Ä.  St. Jakobus d.Ä.

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Wallfahrtskirche
 Besonderheit: Wallfahrt zum "Herrgöttle von Biberbach"
 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1753
 Adresse: 86485 Biberbach, Am Kirchberg
 Geo: 48.514995, 10.814409
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz an der Kirche
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

www.kirche-biberbach.de

de.wikipedia.org/wiki/St._Jakobus,_St._Laurentius_und_Hl._Kreuz_(Biberbach)

 

 

Der Ort Biberbach gehörte im 13. Jh. den Herren von Rechberg, ab 1514 den Fuggern.
Die erste urkundlich nachweisbare Kirche, wahrscheinlich die Kapelle der ehemaligen Burg der Marschälle von Biberbach, wurde 1188 geweiht.
Die Wallfahrt zum "Lieben Herrgöttle von Biberbach", einem frühgotischen Gnadenkreuz, geht auf das Jahr 1525 zurück.
Laut Überlieferung brachte, während des Bauenkriegs 1525, ein Fuhrmann das Kreuz aus Württemberg mit, dessen Pferde unweit der Kirche nicht mehr weitergehen wollten. Man schloß daraus, daß das Kreuz hier verehrt werden sollte.
Das heute über dem Alter aufgestellte Gnadenbild wurde rasch Gegenstand außergewöhnlicher Verehrung.
1684-1697 wurde die Wallfahrtskirche St. Jakobus d.Ä. von Valerian Brenner neu erbaut. Es ist das früheste und bedeutendste Werk des berühmten Baumeisters aus Vorarlberg.
1715 erfolgte eine Neuausstattung des Innenraumes durch Dominikus Zimmermann und 1753 eine Überarbeitung im Rokokostil durch Johann Georg Hitzelberger.

Weithin bekannt wurde Biberbach durch einen Orgelwettstreit am 6.11.1766 zwischen dem zehnjährigen Wolfgang Amadeus Mozart und dem zwei Jahre älteren Joseph Bachmann.
Ein Zeitzeuge berichtete, daß das musikalische Kräftemessen für beide "sehr rühmlich ausgefallen sei".

 

 

Wallfahrtskirche Biberbach

St. Jakobus hat ein Langhaus zu drei Jochen, das in der Mitte durch rechteckige Querarme kreuzförmig erweitert ist.
Der dreischiffige Chor zu fünf Jochen ist von einer Stichkappentonne umwölbt, die unteren Seitenschiffe sind vermauert.
Der hintere Teil der Kirche wird beherrscht durch eine doppelgeschossige Empore mit bemalten Brüstungen.
An der Nordseite des Langhauses steht der hohe Glockenturm, dessen quadratischer Unterbau noch auf das gotische Kirchengebäude von 1484 zurückgeht. Das 1616 aufgebaute obere Geschoss ist mit Eckobelisken geschmückt, das zweistöckige Oktogon wird von einer Zwiebelhaube mit Laterne gekrönt.

 

 

Wallfahrtskirche St. Jakobus Biberbach 

Der ursprüngliche Hochaltar der Wallfahrtskirche ist nicht mehr vorhanden, die heutige Kreuzigungsgruppe ist modern.
Auf der Chorempore befindet sich das Gnadenbild, ein romanisches Kruzifix um 1220, im Viernageltypus, das zu den größten und bedeutendsten Werken dieser Zeit in Schwaben zählt.
Die Seiten- und Querhausaltäre fertigte 1712-1717 Dominikus Zimmermann in Scagliolatechnik.

Balthasar Riepp malte 1753 die Deckenfresken:
im Chor: Verehrung des Kreuzes durch Engel, Heilige und Menschen aller Erdteile,
im Langhaus: Kaiser Heraklius, das Kreuz nach Jerusalem tragend, Erlösung der Welt durch den Kreuzestod Christi und Kreuzauffindung der hl. Helena.
An der Wand des südlichen Querarms befindet sich das Fresko der Erschießung des Pfarrers Ulrich Zusemschneider 1632 durch die Schweden..
Von Franz Xaver Feichmayr d.Ä. stammen die feinen Stuckaturen.
An der Empore befinden sich 48 Tafelbilder von Johann Kaspar Menrad (1693), an den Brüstungen Darstellungen zur Geschichte der Wallfahrt von 1525 bis 1687 sowie Szenen aus dem Alten Testament.
In den Querarmen ist eine beachtliche Sammlung von Votivtafeln von 1686 bis 1881 ausgestellt.

 

 

Wallfahrtskirche St. Jakobus d.Ä. Biberbach

Deckenfresko Chor "Verehrung des Kreuzes"

 

Balthasar Riepp, 1753

 

Wallfahrtskirche St. Jakobus d.Ä. Biberbach

Deckenfresko Langhaus "Kaiser Heraklius, das Kreuz nach Jerusalem tragend"

 

Balthasar Riepp, 1753

 

Wallfahrtskirche St. Jakobus d.Ä. Biberbach

Deckenfresko Langhaus "Erlösung der Welt"

 

Balthasar Riepp, 1753

 

Wallfahrtskirche St. Jakobus d.Ä. Biberbach

Deckenfresko Langhaus "Kreuzauffindung der hl. Helena"

 

Balthasar Riepp, 1753